Re: Adiós. @Johannes - Polarität und Ursachen von Prophs
Geschrieben von Der Berliner am 29. November 2004 08:42:17:
Als Antwort auf: Re: Adiós. geschrieben von Johannes am 29. November 2004 00:19:42:
Hallo Johannes,
pardon, aber mir scheint sehr, daß Sie toal "in Dualität" denken. Das versuche ich, zu überwinden.
Heute geht es in eine andere Richtung: Man sieht etwas, und das ist böse, also z.B. das, was die USA derzeit tun. Würden die Grundlagen stimmen, so würde die Reaktion zumindest nachvollziehbar (auch wenn man immer noch drüber streiten kann, wie ein Staat im Rahmen der Möglichkeiten am besten reagieren sollte). Nachvollziehbar? Nein, das kann nicht sein, denn eine böse Handlung kann nicht gerechtfertigt werden. Also sucht man etwas, um die Ausgangslage zu bezweifeln, um so jede Möglichkeit zu nehmen, die Reaktion der USA nachvollziehbar zu machen.Ich jedenfalls versuche, bei solchen Entwicklungen das gesamte Bild zu sehen und diese dort einzuordnen, ob und wenn dies Sinn macht. Sodann frage ich mich nach den Zusammenhängen und den Ursachen.
der zweite Ansatz führt leicht zur Blindheit, weil man die Dinge immer mehr nach dem vorher festgelegten Gut/Böse-Schema betrachtetNun, es gibt noch weitergehende Maßstäbe als das "gut-böse" Schema, das unserem Universum nun mal immanent ist.
Die Suche nach der Usache des Gesamtbildes hat bei mir erst mal nichts mit einer moralischen Wertung zu tun. Die kann man - gerechterweise - sowieso erst abgeben, wenn man diese Usache kennt und das Gesamtbild weitestegehend sieht (oder glaubt zu sehen).
Darum hier mein permanenten Bestehen auf der Suche nach den Ursachen, die Prophs "ver-ursachen".
Eine Vorschlag, wie man das ganze systematisch und "Wissen-schaffend" angehen könnte, habe ich ja per Email gemacht, aber diese ist 2 x leider unbeantwortet geblieben (überhaupt angekommen?).
Übrigens: Wenn einer (z.B. ich) auf den USA "rumhackt", dann heißt das noch lange nicht, daß die andere Seite anders oder "besser" gesehen wird. Wie BB richtig schrieb: zu den SU/RU haben nur wenige Illusionen.
Gruß
Der Berliner
>> Die Veränderungen in dieser Zeit waren groß.
>
>Hallo Guerrero,
>da hast Du recht, und ich erschrecke manchmal direkt, wenn ich die Entwicklung betrachte (auf Forum und Gesamtgesellschaft bezogen).
>> Ich sehe nun kaum mehr eine Möglichkeit differenziert,
>> sachlich, objektiv Themen des Weltgeschehens zu analysieren,
>> um sie abzugleichen mit Prophezeiungen und um die
>> möglichen Folgen in naher Zukunft zu erkennen.
>> Wenn zu den Themen zuerst Fundamente (Behauptungen)
>> aus der Verschwörungsszene und den einäugigen
>> (es gibt auch zweiäugige) USA –Gegnern gesetzt werden, um dann auf
>> dieses Fundament das Thema zu analysieren,
>> ist eine objektive Betrachtung nicht möglich.
>Die Ideen der Verschwörungsszene müssen ja nicht zwangsweise falsch sein und es ist durchaus interessant, die Welt mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. So kommt man vielleicht auf den ein oder anderen Gedanken, den man nicht hätte, wenn man nur in seinen eingefahrenen Gleisen bleibt.
>Allerdings habe ich den Eindruck, daß sich der Umgang mit Verschwörungstheorien geändert hat. Früher sah man sich die oft widersprüchlichen Theorien ("Es gab keine Mondlandung" - "Die Reichsdeutschen bzw. Außerirdische haben weitere Mondlandungen verboten") erstmal kurz an, lachte über den Unsinn von einigen von ihnen und klopfte dann den Rest daraufhin ab, ob er wirklich so plausibel erscheint, wie er auf den ersten Blick wirkt.
>Heute geht es in eine andere Richtung: Man sieht etwas, und das ist böse, also z.B. das, was die USA derzeit tun. Würden die Grundlagen stimmen, so würde die Reaktion zumindest nachvollziehbar (auch wenn man immer noch drüber streiten kann, wie ein Staat im Rahmen der Möglichkeiten am besten reagieren sollte). Nachvollziehbar? Nein, das kann nicht sein, denn eine böse Handlung kann nicht gerechtfertigt werden. Also sucht man etwas, um die Ausgangslage zu bezweifeln, um so jede Möglichkeit zu nehmen, die Reaktion der USA nachvollziehbar zu machen.
>Man zäumt das Pferd also von hinten auf. Würde die Ausgangslage stimmen, dann wäre Gut und Böse nicht mehr so klar trennbar. Handlungen würden ggf. nachvollziehbar oder gar verständlich. Dies kann aber nicht sein, denn die sind ja böse! Und so stürzt man sich in immer neue Theorien, um zu beweisen, daß die USA eben nur böse gehandelt haben können, denn schließlich..., etc.
>Der erste Ansatz ist bereichernd, der zweite Ansatz führt leicht zur Blindheit, weil man die Dinge immer mehr nach dem vorher festgelegten Gut/Böse-Schema betrachtet. Die Folge ist immer mehr Polarisierung, anstatt daß wir uns in erster Linie mit dem beschäftigen, um das es hier geht, nämlich den Prophezeiungen. Und die gleiche Polarisierung beobachte ich in der Gesellschaft und sie bringt uns somit den prophezeiten Szenarien näher.
>Ich hätte noch mehr zu sagen, denn einige Dinge stimmen mich nachdenklich. So geht es immer mehr um Blockdenken. Die einen meinen, die bösen Braunen bekämpfen zu müssen, die anderen echte oder vermeintliche Deutschenhasser, die USA oder wer weiß was - während die Beschäftigung mit den Prophs darüber oft in den Hintergrund gerät.
>Ich weiß aber, ich habe nicht unbedingt die Gabe, mich kurz zu fassen, und so höre ich an dieser Stelle erst einmal auf, auch wenn ich noch längst nicht fertig bin.
>> Ich sehe nun kaum mehr eine Möglichkeit differenziert,
>> sachlich, objektiv Themen des Weltgeschehens zu analysieren,
>> um sie abzugleichen mit Prophezeiungen und um die
>> möglichen Folgen in naher Zukunft zu erkennen.
>Genau das sollten wir aber wieder mehr tun!
>Schau also ab und zu rein, was sich getan hat. Ich bin sicher, auch die meisten anderen werden sich freuen, wenn wir hier wieder mehr zum eigentlichen Thema zurückkommen. Damit will ich andere Themen und Sichtweisen nicht abwerten, aber zur Zeit binden wir zuviel Energien durch sinnlose Diskussionen.
>Viele Grüße
>Johannes