Adolf Hitlers Abstammung

Geschrieben von Swissman am 10. November 2004 11:56:56:

Als Antwort auf: Re: Inhalt, Ausdruck und Reaktion geschrieben von Tarkus am 10. November 2004 08:54:06:

Hallo Tarkus,

>Es steht in dem von mir angebrachten Zitat nicht, daß, entsprechend der faschistischen Rassenideologie, Hitler ein "Vierteljude" ist, sondern "Halbjude".

Hitlers Eltern sind beide bekannt, sodass dies auszuschliessen ist. - Der Schwachpunkt in Hitlers Stammbaum, der es überhaupt möglich machte, ihm jüdische Vorfahren anzudichten, besteht darin, sein Vater, Alois Schicklgruber, unehelich geboren wurde. Alois Schicklgruber liess als erwachsener Mann seine Abstammung gerichtlich feststellen. - Das Gericht sah es als erwiesen an, dass dessen Vater ein gewisser Johann Georg Hiedler gewesen war und sprach ihm daher das Recht zu, dessen Namen zu führen.

Andere Schreibweisen für Hiedler waren (und sind) u. a. Hüttler, Hidler und Hitler. Alois entschied sich bekanntlich für letztere Variante.

Nachdem Adolf Hitler als Politiker eine gewisse Bekanntheit erlangt hatte, grub die Konkurrenz diesen Punkt aus und versuchte (mit eher mässigem Erfolg), ihn propagandistisch auszuschlachten.

>Zitat:
>Gemäss den Darstellungen David Ickes (E) stammt Adolf Hitler vom in Wien lebenden Sohn von Mayer Amschel ab, Baron Salomon Mayer Rothschild. : «Adolf's father, Alois Hitler, was the illegitimate son of Maria Anna Schicklgruber. It was generally supposed that the father of Alois Hitler (Schicklgruber) was Johann Georg Hiedler. There are some people who seriously doubt that Johann Georg Hiedler was the father of Alois … (an Austrian document) was prepared that proved Maria Anna Schicklgruber was living in Vienna at the time she conceived. At that time she was employed as a servant in the home of Baron Rothschild. As soon as the family discovered her pregnancy she was sent back home … where Alois was born. …» – Hermann von Goldschmidt, the son of Salomon Mayer's senior clerk, wrote a book, published in 1917, which said of Salomon [Mayer Rothschild]: «… by the 1840s he had developed a somewhat reckless enthusiasm for young girls. […] He had a lecherous passion for very young girls, his adventures with whom had to be hushed up by the police.»
>Diese Infos stammt nicht von Icke selber, sondern – gemäss Icke – aus dem Buch des Psychoanalytikers Walter Langer: «The Mind of Hitler», 1943/1972.
>http://www.etrend.ch/fundgrube/win_fundgrube/chasarenreich.htm

Hierbei handelt es sich lediglich um eine (mir neue) Variation der altbekannten Propagandamär aus den Zwanzigerjahren. - Mit anderen Namen und Orten, aber im Grunde nichts wirklich neues. "Rothschild" macht natürlich mehr her, als "Frankenberger"...

Über Walter Langer schreibt der Historiker Werner Maser in "Fälschung, Dichtung und Wahrheit über Hitler und Stalin", im Kapitel "Absurdes Fantasieprodukt: Lothar Machtans 'schwuler' Hitler" folgendes:

"Ebenso nahm er [Lothar Machtan] ahnungslos - oder absichtlich - die fantasievollen Erzählungen Walter C. Langers als zuverlässige Quellen, der dem amerikanischen Geheimdienst 1943 Informationen für ihre psychologische Kriegführung gegen Deutschland geliefert und sich dabei gelegentlich auch auf Rauschnings Plagiate gestützt hatte."

Anmerkung: Lothar Machtan hat durch sein Buch "Das Doppelleben eines Diktators" auf sich aufmerksam gemacht, in dem er zu "beweisen" versucht, dass Hitler schwul gewesen sei. - Eine Behauptung, die von ihm frei erfunden und mittels, vorsichtig ausgedrückt, grosszügigem Umgang mit den Quellen, "bewiesen" wurde. Dem Absatz seines Buches hat dies jedoch (leider) nicht geschadet.

Masers Buch geht im übrigen ebenfalls eingehend (sogar noch ausführlicher als Brigitte Hamann) der Frage von Hitlers Abstammung nach. Zusätzlich druckt Maser eine ganze Reihe der in dieser Hinsicht massgeblichen Dokumente ab.

Meine Empfehlung: Kaufen und lesen. Es handelt sich hierbei eindeutig um eines der besten und wissenschaftlich solidesten Hitler-Bücher der letzten Jahre.

mfG,

Swissman


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