Re: Club of Rome und andere Märchen

Geschrieben von Templar am 06. Februar 2001 14:16:57:

Als Antwort auf: Was sind Prophezeiungen und wie kommen sie zustande? geschrieben von Elias am 06. Februar 2001 10:18:05:

Hi Elias

>> oder alle Prophezeiungen sind schon mal prinzipiel Mumpitz.
>Die Frage läuft aber schon auf eine Grundsatzdiskussion heraus. ;-)

Nein wirklich nicht...die Grundsatzdiskussion meine ich. Auch deine Einschätzung dass recht viel unter Fahne "Prophezeiung" fährt, was gar keine ist, kann ich voll und ganz unterstützen.

>Ich glaube, daß wir hier mit dem Begriff "Prophezeiungen" vieles in einen Topf werfen, was einen prinzipiell anderen Ursprung hat. Alle "Prophezeiungen" dürfen wir ganz sicher nicht mit nur einem Modell erklären. Jeden dieser Aspekte mag es geben, aber nicht jedes dieser Modelle ist gleich sicher, was die tatsächliche Zukunft betrifft.

Auch hier gebe ich dir voll und ganz recht.


>Leider können wir einer Quelle nicht immer so ohne weiteres ansehen, welchen Ursprung sie hat.
>Ich habe übrigens keine Quelle, die ich als "Heilge Kuh" betrachte, auch Nostradamus nicht. Nostradamus ist für mich ein interessantes Phänomen und gerade die Treffer, was die Zeit der frz. Revolution betrifft, sind beeindruckend.
>Die sicherste Aussage, daß etwas passieren wird, sehe ich übrigens in den Modellrechnungen z.B. von Club of Rome(Grenzen des Wachstums) oder von Hannich (Geldcrash). Grenzenloses Wachstum geht halt nicht. Da braucht man keinen Glauben zu (auch wenn man einen hat). Das kann man nachrechnen.

Den Begriff "Heilige Kuh" habe ich absichtlich ein wenig provokant gebraucht, da ich doch manchmal den Eindruck habe, dass den Prophezeiungen mehr Aufmerksamkeit zukommt, wie dem aktuellen Geschehen um einem herum. Was die Modellrechnungen des Club of Rome anbelangt, ahbe ich eine überaus kritische Sicht der Dinge, denn vieles was die Herren (und Damen?) da so errechnet haben ist geprägt von einer paranoiden Angst der westlichen Zivilisation vor Zigmillionen hungriger Mäuler, die auch gerne einen Kühschrank, Fernseher und ein Auto hätten, aber erst mal ganz zufrieden wären, hätten sie was zu essen. Viele dieser BErechnungen haben sich mittlerweile schlicht als falsch herausgestellt. Dass damit solch menschenverachtende Aktionen wie Zwangsterilisationen in Afrika, dubiose Geburtenrückgangsprogramme in Asien und ähnliche üble Geschichten (natürlich immer unter dem Deckmantel der "Entwicklungshilfe") gerechtfertigt wurden, macht die Sache auch nicht besser. Bei gerechter Verteilung der Resourcen müsste heute kein Mensch hungern und kein Kind an Unterernährung und Schwäche sterben. Was für ein Hohn, dass man momentan über die "Vernichtung" Hunderttausender von rindern allein in Deutschland debatiert, während wenige Flugstunden entfernt, die Menschen keine Existenzgrundlage haben, weil sie noch nicht einmal ihr ALnd bestellen können. Wenn ich da bedenke, dass die Schweizer als eine der ersten Aktionen für Rückkehrer in den Kosovo, Kühe an Familien abgaben, um ihnen das Überleben zu sichern, dann sind in meinen Augen, die heutigen Pläne eine Perversion aller erster Güte.

Aber ich scheife vom Thema ab...

Ich teile deine Ansichten in weiten Teilen und werde mich aus weiteren Diskussionen nun auch raushalten.

Liebe Grüsse

Templar

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