weitere Gedanken

Geschrieben von Bonnie am 04. November 2004 17:57:36:

Als Antwort auf: Re: Wiederwahl Bush's / Gedanken zu RKK und Freikirchen geschrieben von Johannes am 04. November 2004 13:39:42:

Hallo Johannes,
danke für die ausführliche Antwort. Ich habe zwar nicht alles und alle Zusammenhänge verstanden, aber ich werde mich bemühen ;-) Bei dieser Thematik hast du sehr gute Einblicke, denke ich. Ich dagegen betrachte es von außen (teilweise mit Schrecken).
Okay, ich habe mal ein paar Gedanken zusammengenommen. Das eine war ein sehr guter Beitrag von BB hier im Forum, es ging da um die Werte des Kapitalismus und des Kommunismus, die beide die Welt MATERIALISTISCH definieren, aber eine unterschiedliche Herangehensweise haben.
Die materiellen Weltbilder Kommunismus und Kapitalismus (beide zwei Seiten einer Medaille und beide zum Untergang verurteilt durch Systemfehler) haben das religiöse, nicht materielle Zeitalter abgelöst.
Jetzt müssen wir aber eine Folgegesellschaftsform finden, denn das materialistische Zeitalter geht zuende. Man sieht es sehr deutlich an der Peak-Oil-Geschichte. Es ist einfach so. Die Welt wird nicht wieder so sein, wie sie war, als wir aufwuchsen.
Wir brechen also auf ins postmaterialistische Zeitalter !! Komisch, was begegnet uns auf diesem Weg als erstes ? Es ist eine Art Rückfall ins religiös geprägte Mittelalter. Und zwar begegnet uns das in zwei verschiedene Gestalten: Der islamische Fundamentalismus und der christliche Fundamentalismus des GWBs oder des Amerikas des GWB.

Geschichte läuft nicht geradlinig, sie läuft spiralförmig, es geht manchmal mehrere Schritte zurück, bevor sie einen Schritt vorwärts geht.

Die beiden Varianten des Fundamentalismus (islamisch oder christlich) stehen sich auch noch verfeiene Gestalten: Der islamische Fundamentalismus und der christliche Fundamentalismus des GWBs oder des Amerikas des GWB.

Geschichte läuft nicht geradlinig, sie läuft spiralförmig, es geht manchmal mehrere Schritte zurück, bevor sie einen Schritt vorwärts geht.

Die beiden Varianten des Fundamentalismus (islamisch oder christlich) stehen sich auch noch verfeindet gegenüber. Der Schluß liegt nahe, daß sie wie Kommunismus und Kapitalismus zwei Seiten einer Medaille sind. Ist es vielleicht sogar absolut schlau von GWB und seinen Wählern, ihren Feinden, den islamischen Fundamentalisten auf GLEICHER EBENE zu begegnen ? Ist das - ich denke jetzt mal an den Kalten Krieg - vielleicht sogar die Garantie für eine stabile Situation über Jahre / Jahrzehnte hinweg ?

Die postmaterialistische Welt wird nicht fundamentalistisch sein, sie wird spirituell sein. Aber der Fundamentalismus ist ein Zwischenschritt. Soweit meine Thesen.

Jetzt zu deiner Antwort: Ich hatte den Artikel einfach so verlinkt, ich habe mir nicht viel dabei gedacht, es war der erste beim Googeln, der ein wenig Inhalt hatte. Also, der Artikel spiegelt nicht meine Meinung. Tatsächlich habe ich wenig Ahnung von den christlichen Fundamentalisten. Es gibt einen ganz wichtigen Unterschied zwischen mir (als Vertreterin der "Moderne" ?) und den Fundamentalisten: Ich glaube nicht, daß es eine Wahrheit gibt. Weder die eine noch die andere. Ich glaube überhaupt nicht an Objektivität, nur daran, daß manches intersubjektiv nachprüfbar ist.

Des weiteren sehe ich ganz deutlich, daß die 68iger Bewegung (die Kultur des "Anything goes"), die erst jetzt so richtig greift, unsere Werte, auf denen die Gesellschaft ruht, kaputt gemacht haben. Mir war das als junger Mensch auch nicht klar, auch ich habe für 68iger Werte gekämpft und für sie argumentiert, das hat sich in den letzten Jahren umgedreht. Der Punkt, wo der Schaden den Nutzen überwiegt, ist längst erreicht. Von daher kann ich eine fundamentalistische Gegenbewegung sehr gut nachvollziehen. Man muß schauen, wo da der Punkt erreicht sein wird, wo mehr Schaden als Nutzen angerichtet wird.

Liebe Grüsse, Bonnie




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