Also, es ärgert mich schon...

Geschrieben von Bonnie am 02. November 2004 14:59:16:

Als Antwort auf: Re: Was wäre wenn... geschrieben von Boo am 02. November 2004 11:14:

... wenn gegen jeden, der es etwas weiter gebracht hat als die Foris, hemmungslos gestänkert wird.
Ist das Neid ? (Nehmt euer Leben selbst in die Hand, wenn ihr zufrieden mit euch seid, müßt ihr euch auch nicht ärgern, daß andere mehr erreicht haben, jeder hat seinen Platz im Leben) Ist es eine Stellvertreter-Rebellion gegen die Eltern ? (Nabelt euch mal ab, ihr seid erwachsen, Leute)

Kerry ist so ein Beispiel. Was hat er denn Böses bisher getan?

In dem Beitrag eben von Boo waren einige richtige Fehler. Er ist kein Jude. Außerdem gehört seine Familie nicht zu den "ersten" weissen Einwanderern.

*John Kerry verbrachte einen Großteil seiner Jugend in Europa, denn sein Vater Richard Kerry war Diplomat. Unter anderem lebte er zwischen 1954 und 1956 abwechselnd in Berlin und in einem Internat (Institut Montana) bei Zug in der Schweiz. In dieser Zeit hat er Deutsch gelernt; ein wenig beherrscht er die Sprache immer noch. Seine Mutter entstammt dem so genannten Adel der Ostküste, während die aus Österreich stammende Familie seines Vaters Richard Kerry 1901 vom Judentum zum Katholizismus konvertierte, ihren Nachnamen von "Kohn" in "Kerry" änderte und 1904 in die USA einwanderte.*

Daß er sich zwischen 1954 und 1956 als Kind in Berlin aufhielt, kann man nicht wirklich nicht auf "Er trat in den 50igern auf" beziehen, nur mit viel, viel Mühe.. Er ist übrigens jetzt 61, also tritt er auch nicht "in seinen 50igern" auf der Weltbühne auf.

*Nach seinem ersten Einsatz 1968 auf der Fregatte USS Gridley im Südchinesischen Meer meldete er sich freiwillig zur Verwendung im Vietnamkrieg und wurde im Februar 1969 Kommandant eines "swift boat", eines schnellen Patrouillenboots. Er nahm mit dem ihm unterstellten "Swift Boat #94" an zahlreichen militärischen Operationen teil; unter anderem wurde er mit dem Silver Star, dem Bronze Star und drei Purple Hearts (letztere für drei Verwundungen) ausgezeichnet. Bereits im April 1969 verließ er Vietnam wieder, seine aktive Dienstzeit endete 1970.

Einige der Mitglieder seiner damaligen Bootsbesatzung unterstützen John Kerrys Kandidatur für das Amt des Präsidenten und begleiten ihn auf öffentlichen Auftritten; etwa 200 seiner ehemaligen Kameraden haben sich hingegen zu den Swift Boat Veterans For Truth (http://www.swiftvets.com) (SBVT) zusammengeschlossen: Sie werfen John Kerry vor, falsche Angaben zu seinem Vietnameinsatz zu machen und einen Teil seiner Auszeichnungen zu Unrecht erhalten zu haben. Kerrys zwischenzeitliche Kriegsgegnerschaft fassen sie zudem als "Verrat an den Kameraden" auf.

Durch seinen Einsatz in Vietnam war Kerry zum glühenden Kriegsgegner geworden. Er organisierte mehrere Demonstrationen gegen den Krieg. Vor allem Kriegsveteranen nahmen an diesen teil. Um diese Demonstrationen zu finanzieren, nahm Kerry Spenden von reichen Kriegsgegnern entgegen. Als im Februar 2004 seine Chancen steigen, Präsidentschaftskandidat der Demokraten zu werden, versuchen seine Gegner, diese Aktivitäten gegen ihn zu verwenden.

Kerry erlangte 1971 erstmals plötzliche Berühmtheit, als er nach seiner Rückkehr aus Vietnam eine leidenschaftliche Rede gegen den Krieg hielt, in der er vor einem Ausschuss des US-Senats die US-Armee schwerer und systematischer Kriegsverbrechen beschuldigte, die von allen militärischen Ebenen begangen, geduldet oder sogar befohlen worden seien. Später mußte er allerdings einräumen, nie selber Zeuge solcher Kriegsverbrechen gewesen zu sein; etwa 50 angebliche Zeugen, die ihn auch bei der Ausschuss-Anhörung begleitet hatten, konnten bei weiteren Befragungen ebenfalls keine genaueren Angaben zu Zeitpunkten, Orten oder Tätern dieser Ereignisse machen.*

Ich habe an dem Werdegang und der Vita nichts auszusetzen. Er hat damals nicht alle Medaillen weggeworfen, die "Purple Hearts" hat er behalten. Ist das ein Verbrechen, weshalb er gleich zum Antichrist stilisiert werden muß ?

Im übrigen scheint Skull & Bones eine zwar etwas morbide, aber harmlose Studentenvereinigung zu sein mit der Besonderheit, daß sie das größte Alumni-Netz in den USA hat. Mitglieder des Ordens machen großartige Karrieren. Das ist es aber erstmal !

Liebe Grüsse, Bonnie




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