Re: Flucht - warum eigentlich ?

[ Prophezeiungen & Aktuelles Weltgeschehen ]

Geschrieben von Johannes am 25. Januar 2002 01:12:54:

Als Antwort auf: Re: @King Henry möglicher Fluchtweg geschrieben von MP42 am 24. Januar 2002 23:09:43:

> Ich hab nochmal nachgedahct, und bin zu dem Schluss gekommen das es vielleicht
> sinvoller wäre Richtung Süden bzw. leicht Südwestlich zu gehen, da eine reine
> Flucht anch Westen nicht viel bringen wird, erstens wird die Flucht durch die
> vielen Zivilisten die am nächsten Morgen nur nach Westen flüchten behindert,
> zum anderen werden die Angreifer nach Westen vordringen wollen und so
> ziemlich schnell wieder weg sein werden. Außerdem ist mein Fernziel eh Bayern
> bzw. Österreich/Alpen!

Hallo MP42,

ein Punkt ist in der ganzen Diskussion bisher zu kurz gekommen: Warum eigentlich flüchten?

Also, erstmal, ich finde es gut, sich Gedanken zu machen, was man im Ernstfall tun würde. Gerade dadurch, daß man sich geistig und ggf. praktisch auf eine Situation vorbereitet, kann man im Ernstfall auch gezielt handeln, statt zu schnell den Kopf zu verlieren.

Aber zur Vorbereitung auf eine mögliche Katastrophe gehört auch, sich Gedanken zu machen, WARUM man überhaupt flüchten möchte. Und macht eine Flucht überhaupt Sinn?

Sollte Deutschland angegriffen werden, dann wird es wahrscheinlich nicht das Ziel der Angreifer sein, jeden einzelnen Deutschen umzubringen. Sondern der Angreifer möchte ja von Deutschland profitieren. Dazu muß das Leben auch in einem besetzten Deutschland weitergehen.

Siehst Du Dich im Falle eines Angriffs als besonders gefährdet an? Ich denke, das bist Du nur, wenn Du in der Nähe eines Kampfgebietes bist ("Kollateralschäden") oder Du eine so herausragende Stellung hast, daß Du auf der Fahndungsliste des Gegners stehst. Ist beides nicht der Fall, dann bist Du nicht speziell gefährdet und jeder Ort ist erstmal gleichermaßen sicher oder unsicher.

Ein anderer Punkt ist aber die Frage, von was Du leben willst, wenn Du flüchtest. Wenn nach 3 Tagen Dein Proviant aufgebraucht ist, was dann? Wo kannst Du schlafen, wer gibt Dir zu essen? Das Leben geht weiter, auch unter kommunistischer Besetzung. Das sollten wir nicht vergessen! Wo kannst Du dann also am besten Deinen Lebensunterhalt verdienen?

Ich sage nichts gegen eine Fluchtvorbereitung an sich. Wenn Du Dich aber nicht als speziell gefährdet ansiehst, dann bleine in erster Linie dort, wo Du auf Dauer leben und arbeiten willst! Nur, wenn Deinem Ort als "Kollateralschaden" (schreckliches Wort) etwas passieren sollte, dann ist es besser, nun vorbereitet flüchten zu können, als bald niemanden mehr zu kennen, weil man irgendwo im Flüchtlingsstrom untergeht.

Also, unser erster Platz ist im Regelfall zu Hause! Du kannst Dir Gedanken machen, ob und wie Du später dem Feind das Leben schwer machen willst ("zivile Verteidigung"), aber Du brauchst eine Lebensgrundlage!

Ich persönlich rechne derzeit nicht mit einem Angriff. Für wahrscheinlicher halte ich es aber, daß es mittelfristig zu großen, wirtschaftlich bedingten Spannungen kommt, die in einer Art Bürgerkrieg enden könnten. Denn wenn es keine völlige Umorientierung in der Politik gibt, dann kann die Rentenfrage in 10-15 Jahren nicht mehr geklärt werden, sondern das System bricht zusammen.

Wenn ich mir jetzt Gedanken mache ("Arche Orsa", Du weißt ja), dann ist das zwar auch eine Vorbereitung eines ganz praktischen Fluchtpunkts für den Fall der Fälle. Für mich steht dabei aber auch die Frage im Hintergrund, ob ich nicht vielleicht doch "aussteigen" will und mich und meine Familie mehr oder weniger als Selbstversorger ernähre, anstatt darauf zu warten, daß unser System zielgerichtet dem Kollaps entgegengeht. Mit diesen Überlegungen bin ich aber noch nicht durch.

Viele Grüße

Johannes

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