Re: Nein, nur zur sachlichen Beschäftigung mit älteren Quellen
Geschrieben von detlef am 29. Oktober 2004 15:40:37:
Als Antwort auf: Nein, nur zur sachlichen Beschäftigung mit älteren Quellen geschrieben von Johannes am 29. Oktober 2004 11:30:26:
hallo,
>ich baue eigentlich immer noch auf die Vernunft der Poster und erwarte etwas abstraktes Denken - sich also auch dann in eine Sache hineindenken zu können, wenn man sie nicht teilt.
wunderbar. doch koennen wir diese erwartungen auch an leute haben, denen eben diese texte heilig sind? duerfen die ueberhaupt vernuenftig und abstrakt, statt glaeubig an diese texte herangehen?
>Wie wäre es denn, wenn ich im Ergebnis vielleicht etwas Verständnis für den Koran bekomme - und Salim für die Bibel? Wie ist das prophetische Denken der beiden Schriften aufgebaut?
eindeutig positiv waere das.
>Was mir immer wichtiger erscheint: Sternenfall, 3tF etc. - vieles, sehr vieles aus den Prophezeiungen, die wir hier besprechen, stammt ursprünglich aus der Bibel. Sollten wir wirklich nur das beachten, was Journalisten über Irlmayer wiedergaben oder was Rill über den seltsamen Franzosen schrieb mit all den Möglichkeiten der unklaren Wiedergabe? Wird es nicht Zeit, die Motive, die sie aufgreifen, mal im Original nachzuschlagen?
richtig. doch was wird, wenn sachlich fuer den einen oder anderen text nachgewiesen wird, dass er z.b. spaeter eingefuegt wurde?
dann haben wir doch das alte dilemma - glauben kontra wissen.>Ob Koran, die Bibel oder die Mayas: Wenn jemand nur drüber lästern will, ist er hier falsch. Aber sollte diese Einstellung nicht selbstverständlich sein? Denkst Du, es ist wirklich zuviel verlangt, sich entweder neutral in etwas anderes hinein zu versetzen oder sich ggf. zu enthalten?
ich hoffe, das ich das nicht so affassen soll, dass du nur poster, die an die aussage der bibel glauben, fuer berechtigt haeltst, ueber sie zu diskutieren??
denn neutral hineinversetzen ist ja bei glaubensangelegenheiten ein widerspruch an sich. neutral impliziert ausserhalb, nicht involukriert.aktives laestern ist natuerlich nicht richtig. doch wo ist die grenze zwischen laesterlich, und lediglich respektlos (im sinne von kritisch)?
(nochmals auf den "abstammungs thread" zurueck zu kommen: der war, imho, aeusserst respektlos, auch ironisch. doch war er zu jeder zeit sachlich.[davon gehe ich jedenfalls aus, sonst haettest du, oder jemand anderes mit sicherheit auf sachliche fehler hingewiesen.] wie wuerdest du mit sachlichen postings dieser art, sagen wir mal, mit etwas weniger ironie drapiert, umgehen wollen?)>...Sollten wir die (zumindest für unseren Kulturkreis) vielleicht wichtigste Quelle der Prophetie einfach weglassen, nur weil einige damit vielleicht nicht umgehen können?
>Nein, noch setze ich meine Hoffnung darin, daß wir das vernünftig diskutieren können.meine bedenken begruenden sich zum grossen teil darauf, dass ich glaube, dass der begriff "vernuenftig" bei diesem thema auf sehr unterschiedliche art interpretiert werden wird.
>Zum Schluß noch ein praktisches Beispiel, der Tempelbau in Jerusalem. Es ist ja bekannt, daß dort, wo die Bibel einen jüdischen Tempel vorhersagt, dort zur Zeit noch die Moschee steht. Aber müssen wir uns deshalb über Moslems streiten, die heiligen Boden der Juden entweihen oder über Verrückte, die die Moschee sprengen wollen, damit Platz für den Tempel ist?
>Ist es für das Verständnis nicht viel interessanter, die Stellen herauszusuchen, die von einem Tempelbau sprechen? Dann, Detlef, wird es nämlich spannend im Sinne des Forumsthema, denn dann bekommen wir vielleicht einen Eindruck davon, warum die sich dort unten so kloppen. Das brauchen wir keineswegs gut finden, und der eine sieht das politisch so, der andere anders. Aber gemeinsam können wir den religiösen Hintergrund erarbeiten. Und vielleicht finden wir auch Anhaltspunkte, wann sich diese Prophs erfüllen werden? Und DAS wäre doch, unabhängig von unserer politischen Meinung, unheimlich spannend, oder? Sind wir nicht genau deswegen hier?nun, auch dazu hatte ich ja schon stellung bezogen. familienstreit ist eben immer haesslich. wenn nun die hebraeer juedischen glaubens mit den hebraeern mohammedanischen glaubens streiten, ist die ja eher eine erbstreitigkeit, als eine religioese sache.
(zur erinnerung, ich warf die these auf, dass die palestinaenser die nachfahren der juden sind, die nicht von den roemern verschleppt wurden.)>Also, etwas Gelassenheit und jeder konzentriert sich auf das, was ihn interessiert. Wer es inhaltlich nicht teilen kann, der beschäftigt sich mit etwas anderem oder versucht mal, sich in fremde Vorstellungen einzudenken.
...auf das, was ihn interessiert...
... wer es inhaltlich nicht teilen kann...damit hast du eine einladung und ein stoppschild aufgestellt.
wer sich fuer die bibel interessiert... aber nur, wenn er sie inhaltlich teilen kann...
wer sich also fuer die bibel interessiert, aber sie nicht fuer heilig haelt, ist ausgeschlossen, oder aufgefordert, sich in die heiligkeit (also auch unantastbarkeit) einzudenken.ich moechte auch ein sachbeispiel (oder ein gleichnis?) geben.
angenommen, wir diskutieren ueber ein sammelwerk, dass sich mit taubenzucht beschaeftigt.
im kapitel "muellers zuchtprojekt" erkennen zuchtwarte, dass einige passagen garnicht vom taubenspezialisten mueller stammen, sondern von einem unbekannten eingeschoben sind.
unter bezug auf die aussage der zuchtwarte behauptet der literaturkritiker schmidt, dass das ganze kapitel, das unter muellers namen laeuft, als faelschung zu betrachten sei, weil durch die einschuebe aus unbekannter hand, und wahrscheinliche streichungen der originaltexte an diesen stellen, die gesamtaussage des kapitels mit groesster das unter muellers namen laeuft, als faelschung zu betrachten sei, weil durch die einschuebe aus unbekannter hand, und wahrscheinliche streichungen der originaltexte an diesen stellen, die gesamtaussage des kapitels mit groesster wahrscheinlichkeit nicht mehr muellers meinung entspricht.
solange es um taubenzucht geht, werden alle(taubenzuechter) schmidts vorsicht fuer angebracht halten, auch wenn der selber keine tauben zuechtet.
jetzt ersetze ich mal einige worte:angenommen, wir diskutieren ueber die bibel, die sich mit glauben beschaeftigt.
im kapitel "offenbarung des johannes" erkennen theologen, dass einige passagen garnicht vom originalen johannes stammen, sondern von einem unbekannten eingeschoben sind.
unter bezug auf die aussage der theologen behauptet der querdenker BB (*grins*), dass das ganze kapitel, das unter johannes namen laeuft, als faelschung zu betrachten sei, weil durch die einschuebe aus unbekannter hand, und wahrscheinliche streichungen der originaltexte an diesen stellen, die gesamtaussage des kapitels mit groesster wahrscheinlichkeit nicht mehr johannes aussage entspricht.
da es nicht mehr um taubenzucht geht, werden alle (glaeubigen) BB's vorsicht fuer UNangebracht halten, WEIL der selber keine "tauben zuechtet".ich schaetze mal, fuer halbwegs nuechtern denkende sollte mein punkt hier deutlich genug geworden sein.
gruss,detlef
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- Re: Nein, nur zur sachlichen Beschäftigung mit älteren Quellen Kuddel 30.10.2004 14:38 (1)
- Re: Nein, nur zur sachlichen Beschäftigung mit älteren Quellen detlef 30.10.2004 16:13 (0)