Solche Einwände kennen wir schon

[ Prophezeiungen & Aktuelles Weltgeschehen ]

Geschrieben von franke43 am 24. Januar 2002 09:05:28:

Als Antwort auf: Re: Strategische Überlegungen geschrieben von Ghost am 23. Januar 2002 22:59:58:

Hallo Geist

Das ist doch schon Dutzende Male hier zerredet und
zerschrieben worden:

Die Angreifen können gar nicht ..., weil in den strategischen
Lehrbüchern steht .......

Kriege werden oft so gewonnen, dass eine Seite unerwartet das
tut, was eben NICHT in den Lehrbüchern steht und KEINE
taktische oder strategische Lehrmeinung ist. Die unerwartete
Operation fürt zum Erfolg von heute und steht ab morgen als
neue Erkenntnis in den Lehrbüchern.

Beispiele:

Die napoleonische Taktik war solange erfolgreich, bis die
Antinapoeleonkoalition sie übernommen hat. Eine wichtige
Neuerung dabei war die Einführung der Scharfschützenregimenter
(tirailleurs), die die Gegner Napoleons nicht hatten. Die
waren weiter im Denken der Lineartaktik mit massivem
ungezieltem Infanteriefeuer verhaftet.

Die Anfangserfolge von Gustav II Adolf bei Breitenfeld und
bei Rain am Lech waren auf die neue Art der Aufstellung in
kleinen beweglichen Einheiten zurückzuführen. Die schwedische
Armee vermied grosse tiefgestaffelte Kontingente. Kleine
Einheiten konnten schnell an kritische Stellen des Schlach-
felds verlegt werden, alle Leute in der Formation verstanden
die Befehle des Kompanieführers (in den grossen Haufen nicht),
und die kleinen Einheiten waren schlechtere Ziele für die
gegnerische Artillerie als die grossen. Ausserdem wurden
die Schützen zwischen den Pikenieren aufgestellt und damit
die Wirkung der Feuerwaffen optimiert.

Die Überlegenheit der Armee von Karl XI und Karl XII basierte
u.a. auf einer neuen Art des Kavallerieeinsatzes: die
Angriffsformation im Keil in geschlossener Ordnung. Ausserdem
hatte die Armee zur Infanterieunterstützung kleine leichtbewegliche
3-Pfünderkanonen eingeführt. Ausserdem war die schwedische Armee
die erste, die den Ladevorgang durch die Verwendung von KArtuschen
(Vorläufer unserer Patronen und Granaten) einführte. Als die
Schween bei Poltava die russische Armee ohne Begleitkanonen
angriff, war das Resultat eine verheerende Niederlage.

Auch Friedrich II hatte einige Siege den taktischen Neuerungen
zu verdanken (Paradebeispiel Leuthen). Einzelheiten bitte
im Militärgeschichtsbuch oder bei Clausewitz nachlesen.

Das alles lässt den Schluss zu, dass eine zu allem entschlossene
russische Führung (zivil und Militär) das Heil in einer neuen
oder zumindest unerwarteten Art des Waffeneinsatzes suchen
könnte.

Und die Propheten sagen ja auch übereinstimmend, dass all das
nur zu grossen Anfangserfolgen reichen wird, wie eben
auch bei Napoleon 1812.

Gruss

Franke 43


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