Re: Überschuldung - Krankheit oder Symptom?

Geschrieben von franz_liszt am 23. Oktober 2004 01:54:58:

Als Antwort auf: Ohne Geld keine Erhöhung der Produktivität . geschrieben von Guerrero am 22. Oktober 2004 22:26:27:

Hallo Guerrero,

nun habe ich so viele Postings gelesen und hab keine Antwort.

Was wenn die Überschuldung das zwangsläufige Endstadium ist? Dann ist sie eben NICHT das Problem.

Sollten wir nicht fragen, wie weit ein Betrieb oder Haushalt von der Überschuldung entfernt ist? Ob er sich darauf zu bewegt?

Und wenn - ob dieses sich auf die Überschuldung Zubewegen überhaupt zu stoppen ist?

Erst dann akzeptiere ich die Überschuldung als eigenständiges Problem bzw. nicht.

Vor meinem geistigen Auge sehe ich eher die Betriebe und Haushalte, wie sie zwischen Schuldenfreiheit und Überschuldung manövrieren mit mehr oder weniger Erfolg. Und der zum Überleben notwendige Erfolg treibt sie immer öfter auf die Überschuldung zu, erstens, weil Überleben und Erfolg immer schwerer werden und zweitens der Korridor der nicht überschuldeten Betriebe und Haushalte immer enger wird.

Ob dies nicht das Ergebnis einer lang anhaltenden ungestörten Zinsphase ist?

Mal anders gefragt. Wieso bedeutet der Verzicht auf DVD-Player, PKWs mit elektrischem Fensterheber und MMS-Handys denn momentan letztlich den Untergang des Abendlandes? Die von andern genannten Beispiele passen irgendwo irgendwann nur nicht hier und jetzt. Also müssen wir doch fragen, was läuft falsch, dass diese Beispiele nicht die Realität widerspiegeln?

- der Zins?
- die für den Geldumlauf freigesetzte Geldmenge?
- das Ignorieren des Hortverbots?
- das Schaffen von Buchgeld zum Handeln mit nicht realen Werten?

Gruß franz_liszt



Antworten: