Re: Peakoil

Geschrieben von Fred Feuerstein am 03. Oktober 2004 15:26:29:

Als Antwort auf: US-Exp. sieht Gefahr einer weltweiten Rezession; Prophs zu Weltwirtschaftskrise geschrieben von Fred Feuerstein am 03. Oktober 2004 11:15:51:

in Berlin gab es eine Konferenz über das Thema Peakoil:

Saudi Arabien

Wie es um die Erdölreserven dieses Landes steht, war eines der heißesten Themen der Konferenz.

Die Saudis versprachen, genügend Erdöl zu liefern und eine Krise zu verhindern.
Das weltgrößte Erdölfeld, - Ghawar - jedoch ist wie die anderen saudischen Felder auch, alt und bald erschöpft. In den letzten Jahren mußte bereits sog. " Flaschenbürstenbohrungen" zusammen mit Wasserinjektionen in Ghawar angewendet werden, um das Öl zu fördern. Beide Techniken jedoch verstärken die Erschöpfung eines Ölfeldes und machen mögliche Reserven unbrauchbar. Es handelt sich eigentlich um Verzweiflungsmaßnahmen, die man unter normalen Umständen nicht anwenden würde.

Bei der erstgenannten Methode wird ein sehr langer Schacht möglichst horizontal in die Erde getrieben, wobei viele Öffnungen nach oben führen, ähnlich einem Pinsel. Wenn dann Wasser in den Schacht gelassen wird, wird das Öl nach oben zu den Pumpen gedrückt, man kann somit mehr Öl fördern. Wenn aber das Wasser den höchsten Punkt des horizontalen Schachts erreicht, oft ohne jegliche Vorwarnung, ist das ganze Feld tot, die Produktion fällt fast auf den Nullpunkt. Beispiele hierfür gab es schon in Syrien, Yemen und dem Oman.

William Kennedy, ein Beobachter aus GB bemerkte, dass die Erdölreserven von Ghawar 1975 von Texaco, Mobil und Chevron auf 60 Milliarden. Barrels geschätzt wurden. Ende 2003 wurden bereits 55 Milliarden. herausgeholt, gegenwärtig fördert man 1,8 Milliarden pro Jahr. Das zeigt, wie nah Ghawar der Erschöpfung ist. Ist Ghawar tot, ist die Welterdölförderung auch offiziell im Rückgang.

Die Saudis sind auch nicht in der Lage, mehr Öl zu fördern. Sie bräuchten Extrapipelines, Wasser und Öltrennungsanlagen, ( riesige kugelförmige Anlagen ) . Sie haben sehr schweres Öl, das man eher für Asphalt benutzen könnte. Sie benötigten 7 und mehr Jahre, um eine solche Raffinerie zu bauen.
Doch davon ist keine Rede, denn sie wissen, es würde sich überhaupt nicht mehr lohnen, das investierte Geld könnte nicht mehr hereinkommen. So wurstelt man weiter, die Investitionen in die Zukunft sind auch durch die instabile Lage dort jetzt nicht mehr durchsetzbar.

Peakoil in den USA erreicht

Aus demselben Grund wurden in den letzten fünf Jahren keine neuen Erdgaskraftwerke mehr in den USA gebaut, man weiß, durch die zu Ende gehenden Reserven wären es verlorene Investitionen, die nie wieder Geld einfahren würden.

Der Chefökonom der Weltenergiebehörde, Birol, mußte zugeben, dass die Erdölförderung der Saudis gegenwärtig " auf einem Plateau" sei, und dass die Weltproduktion die aufsteigenden Ökonomien wie z.B. Chinas nicht mehr bedienen könne..Saudiarabien sei auch nicht in der Lage, die Fördermenge signifikant zu erhöhen. Als ein BBC Journalist Birol fragen wollte, ob denn die Saudis überhaupt die Erdölproduktion steigern könnten, fragte er :" Sie sind von der Presse? Das ist nicht für die Presse gedacht..!" und rannte weg.


Es wurden ein paar " Irrtümer" herausgefunden, die zu der jetzigen dramatischen Situation führten:
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- Der Ölbedarf wurde falsch eingeschätzt ( siehe China )
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- Die geschätzten Ölreserven waren Wunschdenken
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- " Flache" Erdöl-Abnahmecharts wurden zu " Wasserfällen"
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- Es ist nicht genug Infrastruktur für die Stromlieferungen vorhanden vorhanden

- Es gibt wenig Erdölalternativen

- Der technologische Fortschritt blieb hinter den Erwartungen zurück

Ali Samsam Bakhtiari, Vizepresident der National Iranian Oil Company (NIOC) brachte neue Daten nach Berlin, die zeigten wie im Nahen Osten plötzlich und unerwartet Ölquellen versiegen, nachdem durch Flaschenbürstenbohrungen und Wasserinjektionen das letzte aus ihnen herausgeholt wurde.

Er sagte wörtlich:
" Die Krise ist nah, sehr nah. Der dritte Weltkrieg hat begonnen. Er betrifft bereits jeden Bürger des nahen Ostens, bald wird er überschwappen und jeden Bürger der Welt betreffen. Syriens Ölproduktion geht zurück, die des Jemen ebenso. Saudi-Arabien hat den Peakoilpunkt erreicht oder wird ihn bald erreichen."

Man war auf der Konferenz auch der Meinung, das die Krise nicht dann ausbrechen würde, wenn die Ölfelder plötzlich versiegen, sondern schon dann, wenn die Massenmedien, die Bevölkerung und die Politik zur Kenntnis nehmen, dass sie bald versiegen. Gegenwärtig könnten die Massenmedien aber noch unter Kontrolle gehalten werden, man will keine Panik erzeugen.

Die Wirtschaft von Ländern wie China wird natürlich viel mehr davon betroffen sein, da es keinerlei Energiesparmaßnahmen gibt, ebensowenig wie alternative Energien, was in manchen westlichen Ländern zumindest ansatzweise vorhanden ist. Wasserkraft ist aufgrund der ökologischen Verwüstung Chinas auch keine Alternative mehr, selbst der Dreischluchtendamm wird verschlammen, wenn man westlichen Experten glauben darf, und kann auch nicht die Rettung sein.

Chinesische Politiker suchen weltweit nach Ländern, von denen sie Öl kaufen können, gegenwärtig sind sie vor allem im Kaspischen Meer-Gebiet unterwegs, wo sie mit den Russen um das Öl wetteifern.
Sehr wichtig war in diesem Zusammenhang die Frage, ob eine geplante neue Pipeline in Rußland für die Japaner oder die Chinesen gebaut wird. Man nannte sie bereits " Daqing-Pipeline" , nach dem vermeintlichen Endpunkt.
Sehr zur Überraschung europäischer Beobachter wird stattdessen eine Pipeline nach Japan gebaut. Wie es heißt, soll vor der Entscheidung darüber Präsident Putin das Grenzgebiet zu China besucht haben, in dem bereits heute Millionen Chinesen illegal leben.
Nachdem m er dort war, entschied er, die Pipeline für die Japaner zu bauen. Wie intern zu erfahren war, war er entsetzt über die dortige Lage und sah plötzlich in dem erwachenden China eine potentielle Gefahr, die er nicht noch durch Energiezufuhr verstärken wollte.
Die Energiekrise, die China seit letzem Jahr heimsucht, ist nur ein lindes Lüftchen im Vergleich zu dem, was noch bevorsteht.

ganzer Artikel hier:

Quelle:
http://www.chinaintern.de/article/Wirtschaft_Hintergrundberi...



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