Re: Wie komme ich zu Erkenntnissen?

Geschrieben von Backbencher am 03. Oktober 2004 15:01:19:

Als Antwort auf: Wie komme ich zu Erkenntnissen? geschrieben von Guerrero am 03. Oktober 2004 08:39:19:

>
>>>Meine Ansicht dazu:
>>>Jeder Mensch hat einen "Freien" Willen.
>>>In Grenzen.
>>>In von Gott festgelegten Grenzen.
>>>Nur die Göttliche Freiheit ist unbegrenzt.
>>>Absolut.
>-------------------------------------------------------------------------------
>>Es gibt auf einer tieferen Ebene keinen Grund auf irgendetwas persönlich stolz zu sein. Es gibt keinen Grund, den freien oder unfreien Willen zu verteidigen, da es nichts bringt.
>-------------------------------------------------------------------------------
>Buen día.
>Was du alles in meinen Beitrag hineininterpretierst...schmunzel...
>Ich gehöre zu denjenigen die stolz sind auf ...
>Es gibt keinen Grund den freien oder....zu verteidigen...
>Und anderes.
>Dazu:
>Ich habe eine Ansicht zu dem Thema und die habe ich hier geäußert.
>Nicht mehr. Nicht weniger.
>Was sagst du nun zu dieser?
>Würde mich interessieren.
>Ich meine also dass wir
>weder eine freien Willen (absolut freien) Willen noch
>eine unfreien (absolut unfreien) Willen haben.
>Unser Wille ist frei in Grenzen.
>Bist du da anderer und welcher Meinung?
>Ich finde dieses Thema wichtig.
>Es geht nicht darum eine persönliche Meinung zu verteidigen,
>aus Stolz oder Besserwisserei,
>sondern darum, gemeinsam der Wahrheit näher zu kommen.
>Und.
>Ich schätze Nietzsche wegen seiner Sprachgewalt.
>Das heisst nicht,
>dass ich mit seinem Welt- und (Nicht) Gottesbild einverstanden bin.
>-----------------------------------------------------------------------------
>
>Samstag, den 3. Mai 2003
>Gegeben durch den Inneren Geist
>
> So gebe Ich dir ein Wort über den freien Willen, weil du darüber nicht im klaren bist, wie frei dein Wille wirklich ist.
> Im Denken bist du völlig frei! Du kannst denken, was du willst, Gutes oder Böses, so wirst du in deinem Denken niemals behindert werden können, aber in der Ausführung von dem was du denkst und was du dann im Äußeren umsetzen möchtest, sei es in Gutem oder sei es im Schlechten, so setzt dir da - und allen Menschen - Meine göttliche Ordnung gewisse Schranken, die notwendig sind, daß die Seele in die richtige Richtung wächst und dadurch auch Früchte bringt.
> Was würde es einem Gärtner auch nützen, wenn er die Wildlinge des Weinstockes so wie der verschiedenen Fruchtbäume nicht ver-edeln und völlig ohne Beschneidung wild wachsen lassen würde, wie es die ganz freie Natur in dem Wildling vorgibt?
> Das würde zu keinen Früchten und zu keinem Nutzen führen. Und wenn der Wildling schon einige wenige, verkümmerte Früchte hervorbringt, so sind diese doch für den Menschen ungenießbar und erhalten ihm das Leben nicht.
> Durch Meinen Heiligen Geist habe Ich die Seele (Wildling) veredelt, und durch die Beschneidung eures Willens und Denkens von dem, was ihr im Äußeren wollt, wird das rechte Wachstum eurer Seele gefördert, die dann wiederum zur rechten Zeit viel Frucht hervorbringt.
> Und die Frucht ist das Leben aus der Liebe!
> Würde der Mensch nicht durch Meinen Willen und Meine Ordnung, gehalten in der Weisheit und dem Ernste, die getragen sind durch Meine Liebe, Gnade und Geduld in der Barmherzigkeit, in seinem Wollen eingeschränkt, so würde sich das noch unreife Leben in seinem Wildwuchse völlig verlieren und absterben, also untätig werden.
> Ist aber durch die Beschneidung die Seele gefestet und zum wahren Leben erwacht, dann auch ist die volle Freiheit für euer Wollen und Denken auch im Äußeren gekommen, denn dann wollet ihr nur noch das, was die Liebe in euren Herzen vorgibt, und diese Liebe bin Ich in euch!
> Dann lebet nicht mehr ihr in eurem alten Adam des Eigenwillens, sondern dann lebe Ich in Meinem Kinde und das Kind durch Mich in der Vollendung der Werke durch den Schöpfer!
>Amen.

>---------------------------------------------------------------------------
>Schönen Sonntag
>Saludo
>Guerrero


Lieber Guerrero,

habe heute voraussichtlich wenig Zeit. Daher nur kurz. Was ich geschrieben hatte, hatte ich nicht aufgrund Deines Beitrags geschrieben, sondern aufgrund Deiner häufigeren Beiträge. Demnach scheint mir schon, daß Du im Generellen zu denen gehörst, die stolz auf ihre Erkenntnisse oder Leistungen sind. Ich wollte auch nicht sagen, daß Du hier was behauptest aus Stolz und Besserwisserei, sondern mehr, daß Du aufgrund Deiner allgemeinen Lebenshaltung eben mehr zum Freien Willen neigst. Ein freier Wille passt eben besser zu Deiner Wahrnehmung der Welt, also daß man eben Verantwortung hat usw.

Tatsächlich scheint mir schon, daß ich, wenn ich mich als Subjekt betrachte, frei bin im Denken wie im Handeln (da selbstverständlich etwas weniger, da ich da mehr psychologisch behindert bin). Wenn ich mich dagegen nicht als Subjekt (Ego) betrachte, sondern als zugehörig dem 'Alles in Allem', dann bin ich mir überhaupt nicht mehr so sicher, daß da irgendetwas frei ist. Ich weiß es nicht und ich hab auch keine Durchgaben bekommen. Aber selbst Deine Durchgabe zielt zunächst auf auf den Menschen als Ego (deshalb ist da die Rede von 'Eigenwillen' / der Begriff 'Alter Adam' bezieht sich auf den Mensch der sich mit seinem Ich-Bewußtsein identifiziert) ab. Wenn sich der Mensch vom Ich-Bewußtsein löst, dann kommt er bewußtseinsmäßig in die Sphäre des 'Alles in Allem'. Und das ist der Bereich, von dem ich meinte, daß er uns erkenntnismäßig praktisch nicht zugänglich ist. Deshalb mag ich darüber keine Behauptungen aufstellen, ob da irgendwas frei oder unfrei oder teilsfrei ist. Für mich besteht das Problem der Freiheit nicht so sehr, da ich ja subjektiv ohnehin 'natürlicherweise' glaube, daß ich frei bin. Ich entscheide mich so oder so und glaube auch, daß ICH das entschieden habe.

Interessant sind auch eine Reihe wissenschaftliche Versuche, bei denen nachgewiesen wurde, daß eine Entscheidung ungefähr 'ne halbe Sekunde vorher ausgelöst wurde, bevor ICH das bewußt entschieden zu haben glaubte. Man konnte auch mit Elektroden durch externe Impulse eine Aktivität des Körpers auslösen (z.B. Heben des Arms), und das Bewußtsein glaubte, daß das Ich es so entschieden hat.

> Ich meine also dass wir
> weder eine freien Willen (absolut freien) Willen noch
> eine unfreien (absolut unfreien) Willen haben.
> Unser Wille ist frei in Grenzen.
> Bist du da anderer und welcher Meinung?
> Ich finde dieses Thema wichtig.

Für mich ist der 'Absolut freie Wille' schon mal undenkbar, da die äußeren Umstände das schon mal nicht zulassen. Neulich hätte ich bei einer diffizilen handwerklichen Tätigkeit unbedingt eine dritte Hand gebraucht... Es gibt zunächst einfach schonmal physische Grenzen neben denen, die durch mangelndes Wissen, wenig Erfahrung usw. gezogen sind. Insofern sind die von Gott gesetzten Grenzen für mich selbstredend klar.

Ob, wie Du auch schon schriebst, die göttliche Freiheit unbegrenzt ist, kann ich auch nicht sagen. Von meinem Erkenntnisstand aus würde ich das auch schon fast bezweifeln. Aber wie gesagt, in solchen Sphären ist es uns nicht vergönnt, ausreichend Erkenntnisse zu sammeln, um das zu beurteilen. Da bleibt es dann uns nur, unsere Glaubenssätze zu äußern, die dann allerdings mehr über uns als über die Wirklichkeit aussagen.

Gefühlsmäßig liegt für mich das Konzept des starken oder schwachen Willens tatsächlich näher an der von mir wahrgenommenen Wirklichkeit.

Ich wollte mit meinen Auslassungen das Augenmerk vornehmlich mehr auf unsere Wahrnehmung legen als auf unsere 'Glaubenssätze'. Wir sind in erster Linie wahrnehmende Wesen und nicht glaubende Menschen.

Darf ich fragen, weshalb Du das Thema wichtig findest?

Herzliche Grüsse
Hinterbänkler


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