Re: Schule in Beslan gestürmt...viele Tote
Geschrieben von Swissman am 04. September 2004 02:29:01:
Als Antwort auf: Re: Schule in Beslan gestürmt...viele Tote geschrieben von Dunkelelbin am 03. September 2004 22:12:45:
Hallo Dunkelelbin,
>Aber gezielt kleine Kinder zu malträtieren und dann auch noch die Fähigkeit dazu zu besitzen sie kaltblütig zu erschießen ist unfaßbar!Und selbst dies offenbar noch hinterrücks! - Was für erbärmliche, ekelerregende Feiglinge!
Jede Art von Gewalt gegen Frauen widerstrebt mir zutiefst - für die hier beteiligten Flintenweiber würde ich allerdings wohl eine Ausnahme machen. Dass die Qualität meines Schlafes darob Schaden nehmen könnte, wage ich auszuschliessen.
>Ich bin sicher, dass sich mein übles Gefühl am Abend vor der Geiselnahme darauf bezog.Und ich frage mich, ob "ELOGMYRA" in irgendeinem Bezug zu diesem Verbrechen stehen könnte. - Bislang will mir nichts sinnvolles einfallen.
In der Nacht auf gestern hatte ich übrigens einen sehr realistischen Traum: Ich trug eine (augenscheinlich russische) Tarnjacke über einem weiss-blau gestreiften Leibchen (unter russischen Spezialeinheiten sehr beliebt!) und eine dunkle Balaklawa-Mütze. In der Hand halte ich eine automatische Waffe mit umgeklapptem Schaft (wahrscheinlich ein Produkt aus dem Hause Kalaschnikow).
Meine Erinnerung setzt mit einer lauten Explosion ein. Gleichzeitig nähere ich mich, leicht geduckt und die Waffe im Anschlag, im Laufschritt über eine Grünfläche, der emporsteigenden Rauchwolke entgegen. Links und rechts sehe ich einige weitere, identisch ausgestattete Männer, die offensichtlich demselben Ziel zustreben. Obwohl ich hochkonzentriert und ruhig bin, kann ich den Adrenalinschub, der mit jedem Schritt stärker wird, förmlich spüren.
Während ich mich dem Rauch nähere, wunderte ich mich noch, dass ich keine Gasmaske trage. Ich sagte mir dann, dass sich das Gas eben schon verflüchtigt haben wird (Anm.: Das Mittel meiner Wahl wäre das Betäubungsgas gewesen, das der Iwan letztes Jahr im "Nordost"-Theater eingesetzt hat) und denke nicht mehr weiter darüber nach, zumal ich in diesem Moment, gleichsam gedämpft, Schüsse höre. Tatsächlich scheint es, als ob durch den Rauch hindurch Mündungsfeuer aufblitzt. - Ich erwidere das Feuer sofort mit einem kurzen Feuerstoss. Offenbar treffe ich den Schützen, denn das Mündungsfeuer erstirbt.
Nach maximal einigen Sekunden (die allerdings wie in Zeitlupe vergehen) stürme ich in den Rauch hinein und Halbdunkel umfängt mich. Schemenhaft erkenne eine Mauer vor mir, in die eine Bresche gesprengt worden sein muss (der Form der Ränder nach zu schliessen dürfte es sich um eine Backsteinmauer handeln). Als ich zum Sprung ansetze, sehe ich aus dem Augenwinkel einen dunklen Schatten hervortreten, der sich hinter der Mauer verborgen haben muss.
Er versucht, sein Gewehr anzulegen, was ihm schlecht bekommt: Ich reisse meinerseits die Waffe hoch und ramme sie ihm mit voller Kraft in den Bauch. Während er zu Boden geht, schlage ich nochmals mit der Faust nach und lasse ihn liegen. Während ich in einen düsteren Raum trete, sage ich zu mir selbst: "Kein Schuss Pulver wert."
An dieser Stelle traten leider meine Wecker in Aktion.
Ob dieser Traum präkognitiver Natur war - schwer zu sagen... An sich spricht nichts dagegen, dass mein Unterbewusstsein die Traum-Handlung aus bereits vorhandenem Wissen selbst zusammengebastelt hat.
Ein Indiz dafür wäre vielleicht die Tatsache, dass in meine Traum KEIN Gaseinsatz vorkam, obohl ich im Wachzustand felsenfest damit gerechnet hatte. Andererseits sind die Stosstruppen, wie ich im Radio gehört habe, gerade nicht durch die Wand, sondern durchs Dach in die Schule eingedrungen.
Und um vorauszusagen, dass der Zugriff gestern erfolgen könnte, ja musste, waren eigentlich keine übersinnlichen Fähigkeiten vonnöten - angesichts der Tatsache, dass die Geiselgangster ihren Entführern das dringend benötigte Trinkwasser vorenthielten, war in der Nacht auf Freitag, spätestens Samstagmorgen, mit den ersten verdursteten Geiseln zu rechnen.
Diese Überlegung habe ich am Donnerstag sogar in der Kaffeepause ausgesprochen - hingegen gebe ich zu, dass ich mich in der gewählten Taktik gründlich getäuscht hatte: Die Erfolgsaussichten eines Sturmangriffs gegen zwei oder drei Dutzend Terroristen mit Sprengstoffgürteln hätte ich ohne zu zögern mit 0,0% eingeschätzt. - An dieser Stelle übrigens mein aufrichtiger Respekt an die russische Spezialeinheit!
Zu erwähnen wäre vielleicht noch, dass ich am Vorabend die Männer, denen die Aufgabe zufallen würde, an die Geiseln zu befreien und mit den wahhabitischen Geiselgangstern abzurechnen, ausdrücklich in mein Gebet aufgenommen hatte. - Ein Psychologe würde zwischen dieser Tatsache und meinem Traum wohl einen kausalen Zusammenhang vermuten. Womit er vielleicht, wenn auch möglicherweise anders, als er denkt, durchaus recht haben könnte.
mfG,
Swissman