Teil II

Geschrieben von Quergl am 02. September 2004 23:15:33:

Als Antwort auf: DER GELBE STRICH geschrieben von Quergl am 02. September 2004 23:12:47:

Teil II
Bei Köln: provisorisches Hauptquartier der westlichen Verteidigung

Sicher, Generaloberst Reimer wusste wie alle anderen Geheimnisträger von dem in diesem Herbst herannahenden Himmelskörper, dem sogenannten zehnten Planeten und den daraus folgenden Erdveränderungen, doch was veranlasste nur die Russen aus ihrem großen Reich nur so brachial nach Westen vorzudringen? Wäre ihr Land durch das zu erwartende kosmische Ereignis überdurchschnittlich betroffen worden? Mit der atomaren Zerstörung Prags hatte sich alles geändert. Es war klar, dass die normalen Spielregeln des Landkrieges außer Kraft gesetzt worden waren. Von nun an war alles erlaubt. Der Gegenschlag der Franzosen war im Nichts verpufft. Scheinbar hatten die Russen einen funktionsfähigen raketengestützten Schutzschild ähnlich den Amerikanern installiert. Überhaupt die Amerikaner. Von Ihnen gab es nicht einmal eine Satellitenfoto, sie hatten sich in den letzten Jahren klammheimlich aus dem alten Europa zurückgezogen und ihre ehemaligen Verbündeten schön in Stich gelassen. Nicht einmal eine Warnung vor dem Überraschungsangriff hatte es gegeben, nur die erhöhte Aktivität der Geheimdienste war den Europäern im Vorfeld aufgefallen.

Der feindliche Vormarsch war Anscheinend durch nichts zu stoppen, eine neue, unkonventionelle Lösung musste daher schnellstens gefunden werden. Aus diesem Grund hatten die Generale der europäischen Verteidigung die heutige Expertenkonferenz angeordnet. Aus jedem Wissenschaftsgebiet und von jeder Waffengattung waren namhafte Vertreter im Bunker anwesend. Jeder Teilnehmer hatte exakt zwei Minuten Redezeit um sein Konzept vorzustellen, danach erfolgte eine Vorauswahl und dann die Beratung in Einzelmeetings. Am Ende sollte die Lösung stehen.

Die erste Stunde war ziemlich ernüchternd, es gab lediglich verschiedene Vorschläge Stoßkeile zu bilden, um die Front zu durchstoßen und einen Stellungskrieg zu erzwingen. Doch dann begann ein Funken Hoffnung aufzuglimmen, als ein altgedienter Offizier das Wort erhielt.

„Mein Name ist BOUVIER, Bernhard Bouvier, ich bin Oberstleutnant der IV. Panzerarmee. Der Feind ist überraschend schnell und daher ohne seinen dringend benötigten Nachschub auf unser Terretorium vorgedrungen. Wir müssen Ihn unter allen Umständen von seinem Nachschub trennen. Das ist durch den massierten Einsatz aller uns verbleibenden Flugzeuge möglich, der nach dem Prinzip der verbrannten Erde Westeuropa von Osteuropa abtrennt. Der isolierte Feind wird anschließend von Westen her aufgerieben.
In den Expertenmeetings wurde diese Möglichkeit schließlich weiter erörtert, so dass anschließend den Leitern der Armeen das Konzept vorgestellt wurde. Neben Bouvier hatte noch ein junger Physiker und der Chef der Luftwaffe das Wort:

„Der „Gelbe Strich“ ist unsere einzige verbleibende Option. In unserem atomaren Zwischen- und Endlagern in Ahaus und Gorleben befinden sich mehrere zehntausend Tonnen hochgiftigen Plutonium- und Plutonium-Uran-Mischoxids (MOX) aus über 40 Jahren Kernkraftnutzung. Das meiste davon in Pulverform. Plutoniumoxid ist gelb, so dass ich als vorläufigen Operationsnamen „GELBER STRICH“ vorschlage. Unsere gesamte Flugzeugflotte wird beladen mit atomaren Müll über den uns verbleibenden Luftraum das Kriegsgebiet großräumig umfliegen um dann von Syrien aus die Fracht auf der Linie Odessa-Königsberg abzuliefern.
Westwind wird für die Verteilung des Oxids nach Osten hin sorgen und eine Passage weiterer russischer Truppen nach Westen hin verhindern. Wir werden alles an Flugzeugen aufbieten, was wir noch haben. Transporter, Jäger, Aufklärer, Passagiermaschinen, einfach alles mit ausreichender Reichweite. Das letzte Flugzeug der Formation beginnt mit dem Abwurf auf der 1250km langen Strecke. Im Schnitt werden wir pro Kilometer! etwa 43 Tonnen hochgiftiges Plutoniumoxid abwerfen. Das reicht aus um einen Streifen von 100.000 Quadratkilometern auf Jahrzehnte unpassierbar zu machen. Wir haben keine andere Wahl! Denken Sie daran, was mit Prag geschah!
Der GELBE STRICH ist unsere allerletzte, noch verbleibende Option!



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