Re: Physik des Polsprungs
Geschrieben von detlef am 28. August 2004 03:55:07:
Als Antwort auf: Physik des Polsprungs geschrieben von MPW am 28. August 2004 00:33:41:
>Auch auf die Gefahr hin, jetzt oberlehrerhaft zu wirken, möchte ich zuerst erläutern, was Physik wirklich ist.
>In der Physik entwerfen wir ein BILD von der Wirklichkeit, kleiden das Bild in Formeln und prüfen, ob sich die Wirklichkeit so verhält, wie es die Formeln aus unserem Bild beschreiben. Beispiel: Isaac Newton hat postuliert, daß, wenn ein Apfel auf die Erde fällt, gleichzeitig die Erde auf diesen Apfel fällt. Klappte wunderbar. Albert Einstein überlegte, ob man die ganze "Anziehungskraft" nicht durch "Geometrie" ersetzen könnte - und führte den gekrümmten Raum ein. Seine Gleichungen beschrieben die Wirklichkeit und deshalb gehen die Phasiker davon aus, daß dieses Bild "stimmig" ist. (Aber vielleicht schieben ja winzige Engel die Atome?)
>Um zum versprochenen Thema zurück zu kommen: Es gibt ZWEI Arten des Polsprungs. Zum einen ist es der magnetische Polsprung.ueber den wir hier wohl nicht weiter reden brauchen, da ich, beim lesen deiner zeilen, davon ausgehe, dass du eine magnetische beeinflussung der geographischen zustaende wohl ausschliessen wirst.
>Mit dem MECHANISCHEN Polsprung wird es komplizierter. Die Erde ist ein Kreisel mit enormer Masse. Kreisel haben die Eigenschaft, überaus stabil zu laufen (siehe Kreiselkompaß). Und als ob das noch nicht genügt, hat uns das Schicksal mit einem Stabilisator ausgerüstet: dem Mond. Während andere Planeten durchaus kippen konnten (Neptun, Venus), wurde die Erde durch den Mond seit Milliarden Jahren stabilisiert. Durch die Nähe der Himmelskörper wirken gigantische Kräfte. Selbst "Welten im Zusammenstoß" (von Imanuel Velikovsky) sind zu schwach, um diese Kreiselbewegung zu destabilisieren.
wenn du was von physik verstehst, muesste dir eigentlich auch bekannt sein, dass die stabilitaet einer kreiselbewegung sehr leicht durch unwucht zu stoeren ist.
ferner vermisse ich die moeglichkeit eines "mantle slip" in deiner aegumentation.
auch bei der einzigen von dir angesprochenen ursache fuer einen geografischen polsprung, einem impakt, sollte es nicht egal sein, in welchem winkel und welcher richtung, relativ zur rotation, dieser stattfindet.
apropos "polsprung" du schreibst dies wort, scheinst aber eine umkehrung der pole zu meinen, oder missverstehe ich dich da?
(Gut, die Erdachse kann mal weniger geneigt gewesen sein als 23 Grad, aber eine völlige Umkehr / einen völligen Umsturz gab es höchstens einmal: Damals prallte Theia auf die Urerde, jener Himmelskörper, dessen Trümmer zum einen im Erdkern versenkt wurden, zum anderen den Mond bildeten.)mensch, meier! die theorie ist so abgefahren, dass nicht mal ich sie bis jetzt gehoert hatte!
>Die Enerie, die ein einfacher Impakt (also ein Asteroid von höchstens 1000 km Durchmesser) mit sich bringt, reicht nicht aus, um die Erdrotation zu beeinflussen (Gut, ein wenig beschleunigen oder verlangsamen, aber nicht umkehren).
eine umkehrung der rotation ist auch gar nicht notwendig. denk mal nach.
Dafür ist das System Erde - Mond zu stabil.
>Außerdem: Die Rotationsgeschwindigkeit am Äquator beträgt 40.076 km / 24 Stunden, als rund 464 Meter / Sekunde. Wenn diese innerhalb von 10 Sekunden stoppt, fliegen alle Äquatorbewohner mit 5g gegen die nächste senkrechte Wand - und wir immer noch mit gut 2g. Das wäre schlimmer als jedes Erdbeben. Das hätten die Seher doch prophezeit, oder?da geb ich dir recht, ne vollbremsung waer wohl nicht drin.
aber, abgesehen von der moeglichkeit eines mantleslip, koennte die erde recht leicht "schief" weiterrotieren, bis sie sich auf eine andere "kreiselachse" einpendelt.(bei gleichbleibender himmelsachse.)>Das physikalische Fazit daraus ist: Magnetischer Polsprung - ja, jederzeit, bis zur totalen Umkehr. Mechanischer Polsprung - nein. Höchstens durch einen Körper, der groß genug ist, um die Erde insgesamt zum Aufglühen zu bringen.
>Aber womöglich benutzt die Physik das falsche Bild. Velikovsky und "die Zetas" sprechen von magnetischen Kräften, welche die Mechanik umkehren. Doch nach unseren Berechnungen wäre jede magnetische Kraft um die Größenordnung Eins zu einer Million zu schwach, um die Erdrotation zu beeinflussen. (Auf der Basis unseres irdischen Magnetfeldes).es gibt in den letzten jahren hinweise darauf, dass moeglicherweise eine magnetische interaktion zwischen erde und sonne herrschen koennte. wenn das stimmen sollte, waeren ueberlegungen bezueglich magnetischer ausloesung von geogr polverschiebungen gar nicht mehr so abwegig.
>Tja, liebe Propheten - die Erde wird sich weiter drehen. Sagt die Physik.
>Mit freundlichen Grüßennee, nee, nicht die physik, sondern du...
gruss,detlef
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- Prophezeiungstext: Zu Physik des Polsprungs Und Thors Hammer Lux 28.8.2004 21:48 (0)