Gilt die Gleichung: Heide:Leib = Christ:Geist
Geschrieben von Epidophekles am 14. August 2004 20:04:47:
Als Antwort auf: Re: Wir HABEN keine Lösung - doch! geschrieben von Napoleon am 14. August 2004 12:25:16:
>hallo epi
>wer wünscht sich nicht ein einfacheres leben . doch du machst es dir zu einfach .
>schau mal etwas mehr in geschichtsbücher dann wirst du schnell feststellen , dass wir schon viel einfacher lebten und es war für viele schrecklich . eine schlechte ernte und ein grossteil verhungerte . dazu kam das ganze völker auf wanderung waren jene nahmen sich was sie brauchten und wer sich nicht wehren konnte verhungerte . auch nach den katastrophen sah ich völkerwanderungen , mord und totschlag . sterben an sich ist ja nichts schlimmes , doch wenn du selbstversorger mit 4 kindern bist und der vater stirbt wird der rest der familie kaum durchkommen . wir menschen sind nicht alle gleich und es gab immer solche die sich von anderen nahmen , weil sie sich selbst die finger nicht schmutzig machen wollten .
>früher baten sich ritter zum schutz an und es ging nicht lange und bauern wurden unfreie weil sie die schutzabgabe von in der regel 10% des produzierten nicht mehr abgeben konnten .
>zur landumverteiling kann ich dir beispiele aus brasilien nennen , glaub mir es funktioniert nicht so einfach wie sich einige das vorstellen . es fliesst dort auch blut und nie das der reichen .
>ein nicht christ wird sich kaum an die bibel halten und teilen , ich bezweifle zu recht das sich christen daran halten noch daran halten werden .
>maschinen wurden erfunden damit wir es einfacher haben , die menschen hatten es satt zu hungern und wegen mangelerscheinungen meisst mit 40 schon zu sterben .
>gruss napo
Hallo napo!
Wenn ich über ideale Zustände nachsinne,
dann ist für mich selbstverständlich die Lehre Jesu das Ideal.
Wenn ich die übertrage in unsere Arbeits- und Alltagsbewältigung,
dann schiele ich nicht auf die Heiden und frage sie nicht,
ob ich Christ sein darf, wenn ich mich ihren Normen anpasse.Es gab immer wieder christliche Gruppierungen, die ein anderes Leben führen konnten, weil alle Deine Überlegungen nicht greifen, denn Jesus denkt und hilft anders. Schau z.B. nur mal bei den Mennoniten.... wobei ich sie auch nicht 1:1 als Musterbeispiel nehmen will. Das Reich der wahren Christen ist nicht diese Welt, sicher nicht im unparadiesischen Zustand....
Entweder wird einem eifrigen Christenmenschen vorgeworfen, er solle aufhören zu predigen und selber Hand anlegen. Wenn er dann Hand anlegt nach seiner einfachen Liebelehre, dann spuckt man auch auf sie und nimmt ihnen weg, was möglich ist oder treibt sie in die Enge, dass sie nicht mehr anders als sterben oder kooperieren können.
Ich verstehe Deine Argumentation aus der Sicht eines Heiden sehr wohl.
Der Heide lebt für den Leib, der Christ für den Geist, beide aus ihrer Seele heraus.
Das bedeutet aber nicht, dass ein Christ den Kopf in den Sand steckt,
sondern dass er hier und jetzt im Dienste Jesu steht - auch in körperlicher Arbeit! Das sind dann starke und gesunde Menschen! Leider ist aber so ein Leben nicht mehr möglich, und das heisst, Gott lässt die Verderber ihre Früchte ernten und hilft Seinen Kindern mit Geisteskraft durchzustehen, solange sie hier eine Aufgabe haben. Die Heiden werden sehen müssen, dass sie ohne den einen Gott und Schöpfer mit allen ihren Göttern Schimären nachgelaufen sind.... und werden dann mehr zagen, als sie vor dem christlichen Gott fürchten mussten, an dem sie in grosser Sorge um ihr irdisches Wohl und Sein vorbeigegangen sind.Gruss
von Epi
Zu den Mennoniten bei Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Mennoniten:
Seit dem 16. Jahrhundert lebten auch in Westpreussen viele Mennoniten. Damals wurden die mennonitischen Flüchtlinge aus den Niederlanden aufgenommen, um die Sumpfgebiete des Weichsel-Nogat-Deltas zu kultivieren. Sie haben dort Deiche und Kanäle gebaut und konnten so das Land für eine erfolgreiche Viehzucht nutzen. Da sie den dortigen Städten und den Großgrundbesitzern wirtschaftliche Vorteile brachten, wurde ihre Religion geduldet. Als Westpreussen im Zuge der polnischen Teilungen 1772 unter die preussische Herrschaft kam, hat sich die Situation für die Mennoniten stark verändert. Damals lebten in Westpreussen 12.182 Mennoniten. Die Mennoniten standen mit ihrer Ablehnung des Wehrdienstes dem Wunsch der preussischer König nach einer Vergrösserung ihrer Armee entgegen. Sie wurden zwar vom Wehrdienst befreit, aber ihre weitere Ausbreitung wurde verhindert.
So sind dann viele Mennoniten aus Westpreussen nach Südrussland ausgewandert, weil sie dort bessere Möglichkeiten für ihre wirtschaftliche, religiöse und soziale Entwicklung sahen. 1789 wurden in Chortitza und 1804 in Molotschna mennonitische Siedlungen gegründet. Beide Orte liegen heute in der südlichen Ukraine. Diese Ansiedlungen haben sich wirtschaftlich gut entwickelt und ihre Bevölkerung ist stark angewachsen. Überall in Russland wurden Tochterkolonien gegründet, unter anderem Jazykowo, Fürstenland, Sagradowka, Barnaul und Neu Samara.
Zu den Hutterern http://de.wikipedia.org/wiki/Hutterer:Mit der ersten hutterischen Taufe in Zürich um 1525 bildeten die Hutterer einen eigenen Flügel innerhalb der reformatorischen Bewegung. Kern ihres Glaubens ist, dass der Mensch frei über seine Taufe entscheidet. Die Taufe von unmündigen Kindern wird strikt abgelehnt und führte schon im 16. Jahrhundert zu Verfolgung der Täuferbewegung durch die Amtskirche. 1529 wurde die Erwachsenentaufe bei Todesstrafe durch Kaiser Karl V. (HRR) verboten.
Durch die Verfolgung bildeten sich Glaubensinseln von Gleichgesinnten, besonders in Böhmen und Mähren wo die Hutterer wegen ihres Fleißes willkommen waren und nicht verfolgt wurden. 1533 wird Jakob Hutter zum Oberhaupt einer Gemeinschaft gewählt und verwirklicht dort seine Vorstellungen einer gottgefälligen Gemeinschaft. Neben einem arbeitsamen, keuschen und bibelgetreuem Leben gehörte dazu vor allem die Idee des gemeinsamen Besitzes. Die entstehenden Gemeinden würde man aus heutiger Sicht als kommunistische Gruppen einordnen.
Bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges blüht das hutterische Gemeindeleben, die Chroniken sprechen von den "Guten Jahren". Rund 100 Kolonien bestehen damals mit etwa 30.000 Bewohnern. Während des Krieges werden die friedfertigen Hutterer immer wieder Ziel marodierender Landsknechte.
1622 befahl der Kaiser und böhmische König Ferdinand II. (HRR) den Hutterern entweder zum katholischen Glauben überzutreten oder sein Land binnen vier Wochen zu verlassen. Damit begann die lange Wanderschaft der hutterischen Gemeinden, über den Balkan zogen sie nach Siebenbürgen, wo sie sich ansiedelten, das Land aber 1767 wieder verlassen mussten. Sie folgten dem Ruf der jungen, russischen Zarin Katharina der Großen, die weite unbewohnte Landstriche besiedeln wollte und den Hutterern und ihren Nachkommen Land und freie Religionsausübung versprach. 1874 sollte auch für die Hutterer die allgemeine Wehrpflicht eingeführt werden, woraufhin die die Gemeinschafter beschlossen nach Nordamerika auszuwandern.
Über Hamburg und New York zogen die Hutterer nach South Dakota, wo sie sich ansiedelten. Im Verlauf des Ersten Weltkrieges kam es zu Ausschreitungen gegen die deutschsprechenden Hutterer. Sie wurden als den Deutschen zugehörig empfunden und weigerten sich, den Militärdienst auszuüben. Zwei junge Hutterer starben, weil sie sich weigerten Uniformen anzuziehen und deshalb im Winter viele Stunden nackt im Freien verbringen mussten. Darauf beschlossen die Hutterer geschlossen nach Kanada auszuwandern, doch zog sich der Prozess der Auswanderung (Verkauf all ihrer Ländereien, Kauf neuer in Kanada) solange hin, dass zu Ende des Krieges noch nicht aller Besitz in den USA verkauft war.
Die Mehrzahl der Hutterer lebt heute in Kanada (Alberta, Manitoba, Saskatchewan) und in den USA (Montana, Nord-Dakota, Süd-Dakota. Trotz abnehmender hochdeutscher Sprachkompetenz sprechen alle Hutterer noch immer ein dialektal gefärbtes Deutsch als Muttersprache.
- Zwei Arten der Interpretation - nach dem Geist oder nach dem Fleisch Elias Erdmann 14.8.2004 23:41 (3)
- Nach dem Leib und Geist. Guerrero 15.8.2004 20:51 (1)
- Wie vor 2000 Jahren Elias Erdmann 15.8.2004 21:35 (0)
- Re: Zwei Arten der Interpretation - nach dem Geist oder nach dem Fleisch Zappa 15.8.2004 01:41 (0)