Eben - und deshalb der grosse Knall ?

Geschrieben von franke43 am 11. August 2004 10:50:07:

Als Antwort auf: Prophezeiungstext und etwas Systemtheorie geschrieben von Backbencher am 10. August 2004 16:30:06:

Hallo

>Übrigens kann man eindeutig sagen, daß nach den Erkenntnissen der >Systemtheorie, unser gesellschaftliches System nicht grundlegend verändert
> werden kann. Weder durch Wahlen oder Montagsdemonstrationen noch durch >Terrorismus. Das System ist ein unabhängiger Selbstläufer, das entweder die >Angriffe locker parieren kann oder sie auf die eine oder andere >Art 'integrieren' wird (z.B. Verschäfung der Gesetze und Aufrüstung der >Polizei bei der RAF).

Daher kann das System - wenn überhaupt - nur an sich selbst
(laaaaangsaaaammmm) zugrunde gehen (fürchterlich) oder auch
durch Gewalteinwirkung von aussen (ebenfalls fürchterlich)
beseitigt werden. Zweiteres wäre die "Option" WKIII.

>Selbst wenn jemand auf die Idee käme (laut geträumt wird ja davon hier schon) >Schröder und/oder GWBush zu töten, würde das selbstverständlich nix bringen. >Nicht mal 'ne Revolution kann dieses System im Prinzip kippen. Auch nach einer >von manchen hier insgeheim geträumten Revolution werden weiterhin Gesetze, >Hierarchen, oder herrschende Cliquen ungefragt über das einfache Volk gestülpt >werden.

Nach meiner persönlichen "Systemtheorie" sind praktisch
alle globalen Probleme Ausdruck einer "Dichtefunktion".
Die Bevölkerungsdichte im Verhältnis zu den vorhandenen
Ressourcen bestimmt das Konfliktpotential - ganz ähnlich
wie der Konkurrenzdruck von Nahrungskonkurrenten auch im
Tierreich. Wobei im Tierreich unter Artgenossen das
Problem vorübergehend durch Revierverteidigung und bei
sozial lebenden Arten auch noch durch Rudel- oder Staaten-
bildung entscärft wird. Mechanismen, die wir ebenfalls
haben, aber oft den biologischen Ursprung verleugnen.

Im Tierreich wird der Überdruck, der bei starker
Vermehrung einer bestimmten Art entsteht, entweder
durch die Verdrängung konkurrierender Arten (Evolution)
oder durch das Zunehmen der Fressfeinde dieser Art
oder auch durch Nahrungsmangel oder epidemische
Krankheiten reguliert.

Wir Menschen sind - global gesehen - am Punkt
angelangt, wo der Habitat Erde zu klein geworden ist.
Lange hat uns der sogenannte "Fortschritt" geholfen
die Grenzen zu erweitern. Fossile Energieträger, die
über Jahrmillionen entstanden sind (Öl, Kohle, Gas),
haben uns geholfen, die NAhrungsmittelproduktion
über das eigentlich mögliche Niveau zu heben -
durch künstliche Bewässerung unfruchtbarer Land-
striche und durch Kunstdüngereinsatz. Zu dem
kommt noch die bewusste Manipulierung anderer
Arten (Domestizierung) zugunsten unserer Interessen.
Diese Manipulation (Zucht) wird schon seit der
Jungsteinzeit betrieben, hat aber durch die
Genmanipulation neue Dimensionen erreicht.

Weite Teile der Erdoberfläche wurden seit langem
an unsere Bedürfnisse angepasst (Kulturlandschaft).

Trotzdem ist irgendwann die Obergrenze erreicht,
und wir sehen jetzt die ersten Anzeichen, dass
der heute wichtigste fossile Energieträger (Öl)
zur Neige zu gehen beginnt ("Peak Oil").

Wir sind also zu viele, und keiner hat Lust
selbst durch Ableben anderen Platz zu machen.
Es sind immer "die anderen", die im schlimmsten
Fall "ins Gras beissen" sollen. Und wir hier
im Forum sind keine Ausnahme, machen wir uns
doch Gedanken darüber, wie wir unser vermeint-
liches oder wirkliches "Geheimwissen" so nützen
können, dass ausgerechnet wir zu den Überlebenden
zählen. Jedenfalls habe ich versucht unsere
"Erkenntnisse" auf diese Weise zu nutzen.

>Was mir sehr an dem Text gefallen hat, waren die Aspekte der künftigen >Gesellschaftsordnung ("Keine funktionsbedingte Autorität, kein auf Wachstum >ausgerichtetes und angewiesenes Wirtschaftssystem, keine Ausbeutung und >Vergewaltigung der Mitwelt...").

Und hier haben wir die dichtefunktion. Mit global
vielleicht 500 Millionen Menschen kann das gehen,
mit mehr als 10 Mal so vielen (Tendenz steigend)
nicht.

>Das lässt in meinen Augen weitaus mehr hoffen, als auf einen neuen Kaiser mit >neuen Heeren und Kriegen usw. zu warten. Für mich ist darin auch mehr >evolutionäre 'Logik' als wieder in einem materialistischen Neubeginn mit >Feldzügen gegen die Engländer und so.

Aber der Zustand ist nur erreichbar, wenn nicht
nur die verkrusteten Gesellschaftsstrukturen
gewaltsam beseitigt werden, sondern auch noch
sehr viele von uns selbst.

>Also ich 'erwarte' jedenfalls etwas mehr von den gigantischen Umwälzungen und >der dreitägigen Finsternis, als danach einer Restaurierung der Nationen >beiwohnen oder einem Kaiser - gleichgültig aus welcher Linie er kommt - >zujubeln zu dürfen.

Bei einer erträglichen Bevölkerungsdichte werden
ganz von selber nur noch Nahstrukturen existieren
können (Dorf, Landkreis, Region).

>Herzliche Grüße
>Hinterbänkler

Auch von mir

Franke


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