Re: Prophezeiungstext
Geschrieben von Sekhmet am 10. August 2004 18:00:37:
Als Antwort auf: Prophezeiungstext geschrieben von LUX am 07. August 2004 19:34:
Hallo Lux ;-))
ein auf den ersten Blick positiv anmutender Text.
Scheinbar.
Denn was mit auffiel, da ist im Grunde von einer Selbstvergottung die Rede, und das kanns ja wohl nicht ganz sein.
Auch wenn ich ebenso von der Aufgabe des höheren Selbstes überzeugt bin und von unserer Verbindung zu ihm, so bin ich sehr wohl der meinung, daß außerhalb der Schöpfung, die eine Summe aus allem was ist darstellt, sehr wohl ein absolutes Wesen ist, ja im Grunde sein muss, die Schöpfung (bitte nicht kreationistisch im herkömmlichen Sinne zu verstehen) nicht aus sich selbst heraus entstanden sein kann. Dieses Wesen beinhaltet uns zwar, geht aber unendlich über die Schöüfung hinaus. Mich erinnert diese weit verbreitete Theorie immer an dn Satz aus der Gestaltpsychologie von Ehrenfels: Das Ganze ist immer größer als die Summe seiner Teile.
Damit etwas entstehen kann bedarf es einer Wesenheit, die den Willen hat, dass etwas entstehen solle und über die die Emotion und Tatkraft verfügt, das dann auch entstehen zu lassen. Deswegen muss Gott meiner Meinung nach ein Wesen sein, und nicht nur ein prinzip oder eine Kradt, denn beides, sowohl Tatkraft als auch Prinzip wären eine Reaktion, die man der Wirkung bestimmter Gesetzmäßigkeiten zuschreiben könnte, also auch wiederum nur Schöpfung.
Daß sich die Schöpfung dann selber weiterentwickeln darf und kann, das steht auf einem anderen Blatt.
Gott per se negieren zu wollen halte ich für einen fatalen Fehler ihn/sie auf die Schöpfung reduzieren zu wollen ist nichts anderes als Pantheismus oder auch Panentheismus, abhängig davon, welche Seite der im Grunde selben Medaille man nun auch betrachen möge.
Wohin diese, nicht zuletzt durch die Ideologie, die ich als Neognosis bezeichnen möchte, und die sich uns in immer anderen Gewändern präsentiert, verbreitete Halbwahrheit (denn wie gesagt enthält der Text durchaus wertvolle Dinge, meiner Meinung nach) letztendlich führen wird, das zeigt sich in der Symbolik des Erzengel Michaels, der Luzifer aus dem paradies vertreibt. der Name Michael bedeutet, hier nebenbei bemerkt, nichs anderes als : "Wer ist wie Gott"
Für mich bedeutet das, daß wir durch den luziferischen Erstimpuls der beginnenden Erkenntnis (denn das ist meiner Meinung nach nicht ein plötzliches Gescchehen, sondern ein evolutionär-involutionärer Prozess) fielen wir erst einmal aus der Verbindung mit Gott heraus, und verloren hierbei den Kontakt zu unserem höheren Selbst. Durch bestimmte Gesetzeswirkungen (Resonanz und Causalität) aufgrund unseres denkens und Handelns, das scheint auch der Autor erkannt zu haben, treten wir den Heimweg zu Gott wieder an, der auch über die bewusste Verbindung zum höheren Selbst stattfindet, je mehr, umso bewusster wir sind.
Dabei macht man eine Phase durch, die ich als Gratwanderung bezeichnen würde, und auf einer solchen befindet sich der Autor momentan, während der man versucht ist, sich zu irgendeinem Zeitpunkt der Vorstellung hinzugeben, Gott sei lediglich alles was ist, d.h. man reduziert Gott auf die Schöpfung. Oder aber auch, man hat dann die überaus irrige Vorstellung, das höhere Selbst bz. die Aumakua (Verebindung aller höheren Selbste) sei Gott. Dem ist definitiv nicht so, Aumakua ist Aumakua, so wie die Deutschen die Deutschen sind und die Menschen die Menschen, nicht mehr und nicht weniger. Eine weitere Stufe auf der Leiter.
Man kann sich das vielleicht so vorstellen, daß wir, als, wenn Du so willst, Strahlen oder Gedanken unserer höheren Selbste, als Ausdruck dessen sicherlich weiter gefächerter Möglichkeiten, hier in der Unterstufe sitzen und unsere höheren Selbste sitzen bereits in der Mittelstufe (wobei ich diese Einteilungen in hierarchien irgendwie ablehne) Und nur, weil unser begrenztes Denkvermögen nicht über den Tellerrand der Vorstellung unseres höheren Selbstes hinauszureichen vermag bedeutet das meiner Meinung nach noch lange nicht, daß danach nichts mehr ist bzw. daß sich Gott auf menschliche Maßstäbe reduzieren läßt.
Um wirklich zu verstehen, was denn Gott in Wirklichkeit ist, dazu müsste man das absolute Wissen haben. Und da wir das nicht haben, oder selbst wenn wir es hätten, nicht als solches erkennen könnten in seiner Gesamtheit, darum sollten wir uns auch damit begügen, Kinder Gottes zu sein.
Nicht mehr und nicht weniger. Und darum finde ich den alten griechischen Spruch so richtig, der uns sagt:
Ich weiß, daß ich nichts weiß. Was anderes sagt er aus, als die Einsicht, eben sehr wohl selber nicht Gott zu sein ?
Was uns allerdings nicht davon enthebt, gemäß unserer Erkenntnisfähigkeit zu entscheiden, was gut und was böse ist und das Böse eben dann aus freiem Willen zu lassen.
liebe Grüße
Sekhmet (aus Demestos)