Na gut
Geschrieben von franke43 am 08. Januar 2002 08:02:08:
Als Antwort auf: Re: Mal wieder ...... geschrieben von katzenhai2 am 08. Januar 2002 03:27:11:
>>> Du siehst den gleichen Ist-Zustand wie wir, aber Du findest ihn
>>> gut und richtig oder zumindest für nicht überwindbar.
>
>Ich glaube hier siehst Du etwas grundlegend verkehrt.
>Beide Parteien sehen den Ist-Zustand, aber BEIDE sind sich einig, daß es so nicht weitergehen kann und darf.Schon recht: auch die "Rechten" haben so eine Art Utopie, wenngleich
eine nachtschwarze, in der ich nicht leben will. Und auch die "linke"
Ideologie ist überall dort gescheitert, wo man sie durchführen wollte.
Grund: die Leute haben die Selbstlosigkeit immer nur von den anderen
(von den "Genossen") verlangt, aber nie von sich selbst. Besonders
nicht die Nomenklatura der Parteibonzen, die es ja in einer klassen-
losen Gesellschaft überhaupt nicht geben dürfte.AUs diesem grund bin ich auch überhaupt nicht "links". Ich beziehe meine
Utopie davon, wie die Welt und die Menschheit eigentlich sein sollte,
aus den Evangelien, besonders aus der Bergpredigt. Dort stehen so Sätze
wie "Einer trage des Anderen Last" (natürlich auf Gegenseitigkeit). Dort
heisst es auch nicht "Liebe deinen Nächsten mehr als dich selbst"
(Verzicht auf Eigenliebe), sondern lediglich "Liebe deinen Nächsten
wie dich selbst". Das heisst: ein gesundes Mass an Selbstliebe
(Egoismus) ist durchaus erlaubt.>Die linken (Esoteriker) wollen, daß alle Menschen miteinander sind ohne Egoverhalten (was für eine Utopie! Genau dieselbe wie bei den rechten: Es wird einfach angenommen, die eigene Überzeugung sei die aller anderen und die anderen würden mir dann auch folgen, wenn sie erstmal in dieser, meiniger Utopie, real leben und diese vor Augen hätten).
Die wirklichen "Linken" stellen diese Forderung. Wie oben beschrieben,
beinhaltet "mein" Ideal diese Forderung nicht. Solidarität ist hier
nur eine verlängerte Form des Egoismus: Hilfst Du mir, helfe ich Dir.>Die rechten wollen, daß jeder Mensch nur Egoistisch denkt, also wie die Tiere und wollen ein klar strukturiertes, hierachisches System, wo einer bestimmt und alle folgen.
Ich lehne eine gewisse hierarchische Struktur gar nicht ab, würde sie
aber nicht unbedingt in einer Diktatur suchen. Da erscheint mir eine
charismatische Erbmonarchie im Zweifelsfall geeigneter.>Nur haben die rechten eines noch nicht so ganz verstanden: Ihre Utopie ist die eines Wolfes! Aber die Menschen sind Primaten, wieso werden dann nicht auch für den Menschen die Primatengesetze angewendet statt die eines Wolfes??
Du tust den Wölfen unrecht. Die haben im Rudel eine sehr harmonische
Familienstruktur, solange kein Rudelmitglied die Hierarchie in Frage
stellt. Und sie arbeiten bei der Jagd perfekt zusammen. Gerade deshalb
waren sie so gefürchtet. Die Wölfe gehören zu den besten Jägern
überhaupt.>Ich denke das liegt daran, daß die rechten sich diese Idiologie ausgedacht haben, sie also reiner mentaler Natur ist und nicht evolutionärer. Sie haben auf die Natur geschaut und dann sich eine Tierart ausgesucht, mit der sich am besten (mental) identifizieren können.
Und sie haben der Tierart dabei unrecht getan. Wölfe sind keine Bestien,
sie haben im Gegenteil sympathische Züge. Sie sind mutig, geschickt,
intelligent und sozial kompetent.>Beide Gruppen sind sich ähnlicher als man glaubt: Beide wollen die Rückkehr zur Natur, zum grundlegenden. Beide versuchen dieser Idiologie auf unterschiedlicher weise nachzukommen.
Das stimmt so nicht. Die Gruppe, der ich mich zugehörig fühle, wünscht
nicht die Rückkehr zur Natur, sondern die Rückkehr zu Gott. Dazu gehört
es, die Natur in uns zu überwinden.>Die linken: Einer für alle und alle für einen. (psychisch)
So agieren aber auch die Wölfe im Rudel. Alle jagen mit und
alle fressen mit. Allerdings (und das ist wieder die Natur)
fressen die Stärksten zuerst.>Die rechten: Jeder gegen jeden. (physisch)
Bei den Wölfen trifft das nur auf rudellose Einzelgänger zu.
So gesehen müssten sich die Rechten eher solche Arten aussuchen,
die als Einzelgänger leben: Wildkatzen, Luchse, Bären .....>Da lob ich mir die Mitte, die machen es jedenfalls nicht so kompliziert: Die sind nämlich eine Mischung aus beiden extremen.
Meine Idealvorstellung ist nicht der Natur entlehnt, sondern von
demjenigen vorgegeben, der die Natur und uns gemacht hat.Gruss
Franke 43
- Re: Na gut katzenhai2 09.1.2002 04:58 (0)