Alles Absicht und Kalkül (mvT)

Geschrieben von offthspc am 31. Juli 2004 22:29:34:

Als Antwort auf: Natürlich keine Jobs durch Hartz IV - hier die Gründe geschrieben von Der Berliner am 31. Juli 2004 18:47:

1) D. und A. sind im internationalen Vergleich beim Faktor Arbeit schon lange nicht mehr wettbewerbsfähig, nicht nur aber vor allem weil die Kosten der Arbeit viel zu hoch sind und das gesamte System extrem staatlich reguliert ist (Besitzstands-Denken, Macht der Polit- und Gewerkschaftsbonzen, Einfluß der Advokaten).

An den tollen Gehältern für die große Masse liegt das wohl kaum, wohl eher an der Unfähigkeit der Staatskrake sich das Geld von dort zu nehmen wo reichlich vorhanden wäre.
Leider gibt es da Steuerparadiese, diskrete Privatbanken, erfahrene Steuerberater.... internationales Kapital ist halt ein "scheues Reh".
Darum werden diejenigen geschröpft die nicht weg können; der Arbeitnehmer, Angestellte, Mittelständler, Selbstständige ... und so arbeiten mittlerweile alle Ösis ein halbes Jahr nur für den Staat.

2) Durch die Öffnung der Grenzen hat der Wettbewerb durch unsere motivierten und gut ausgebildeten Nachbarn enorm zugenommen. Polen, Ungarn, Tschechen, Slowaken etc. WOLLEN arbeiten und können das noch auf lange Zeit viel billiger als Deutsche (weil ethnisch gemeint, sind Austrianer dabei natürlich immer eingeschlossen). Ich kenne die Nachbarn, lebe selbst in einem dieser Länder!

Na das ist doch so gewollt, die "Industrie" in Europa hat ja ein Interesse an möglichst billigen Arbeitskräften egal welcher Qualifikation. Kamen die Ungelernten durch Zuzug von Nicht-EU Bürgern bislang unter Druck so zielt die nächste Eskalationsstufe direkt auf die mittlere bis obere Mittelschicht. Die Facharbeiter, Ingenieure etc. können sich schon mal warm anziehen. Kollege X in Prag kann auch AutoCad zeichnen, und das erheblich billiger.

4) Seit den 70igern beuten alle Regierungen das Fundament des deutschen Wohlstands gnadenlos aus: den Mittelstand. Konzerne erhalten Subventionen aus den Steuern, die ganz überwiegend der Mittelstand bezahlt. Wo sind die Proteste der Arbeitnehmer im Mittelstand dagegen (= die große Mehrheit)? Der Staat subventioniert einen Arbeitsplatz im Konzern meist mit über 1 Million an Steuern, die er vorher dem Mittelstand abgepreßt hat. Beispiele sind Legion, speziell aber nicht nur in Mitteldeutschland!

Wie heißt es hinter vorgehaltener Hand?, "Die Arbeiter sind das dümmste Volk".
Da hat der Verbund aus Gewerkschaft und Industrie jedes Jahr den Tanz um das goldene Kalb der Lohnerhöhung aufgeführt und seit den 60er Jahren hat es nie einer kapiert was eine jährliche prozentuale Gehalts/Lohnerhöhung für die "Oberen" wirklich bedeutet. Und gefreut haben sie sich wenn die Gewerkschaft wieder mal 20 Schillinge mehr "herausgeholt" hat, für den "Kleinen" versteht sich.....

Die fünfte Kolonne (Gewerkschaft) hat es ja auch hervorragend verstanden sich ins rechte Licht zu stellen. Was? in kleinen Betrieben gibt es keinen Betriebsrat? Öffentlich wurde protestiert, in den Hinterzimmern hat es wohl geheißen:"Na, dann müssen die Kleinen weg, denn nur in großen Betrieben erhalten wir somit Einfluß."

AN und AG aufeinander hetzen um sich im Anschluß als Vermittler anzubieten.
Tolle Leistung.

Wie früher bei den Fürsten, die freie Bauern und Zünfte nicht wollten, so will der Staat heute den mittelständischen Unternehmer nicht. Er fördert die anonymen und skupellosen Konzerne, die überwiegend von Geld- und Macht-gierigen Managern geleitet werden. Wenige dort haben Verantwortung und Ethik, weil sie nicht Eigentum am und emotionale Bindung zum Unternehmen haben. Es ist ein Job, der Geld bringen soll. Ganz anders der selbstverantwortliche Unternehmer, aber der ist den Bonzen in Politik und Gewerkschaften unbequem, weil latent autark. Und wird deshalb seit Jahren schleichend enteignet durch den eigenen Staat.

Naja, bei allem Unternehmerlob, einigen Personen dieses Kreises die ich kenne würde mal eine Woche ordentliche Handwerksarbeit nicht schaden...

Stamokap ist das Diktatur-Ideal der Intelligenteren, was Fischer und die anderen 68er Konsorten schon immer wollten, aber im Kern nicht anders als brauner oder roter Faschismus.

Wie heißt es; Faschisten verbünden sich mit dem Kapital, Kommunisten wollen sich das Kapital aneignen.

Und ALLE sind sie in die Falle der Herren mit den gutgefüllten Brieftaschen gelaufen. Klar, was interessiert mein ideologisches Geschwätz von gestern wenn ich mir heute den eigenen (Schwarzgeld)Kontostand aufbessern kann. Wenn es schiefgeht muß man halt abdanken und genießt seine Frühpension auf Mallorca.

Wer sich die Gesetzgebung Brüssels ansieht weiß WER wirklich regiert, und das sind keinesfalls die "gewählten" Schauspieler.

5) Der Staat selbst und seine Millionen Bediensteten sind das größte Übel. Wer verwaltet, der produziert nichts, sondern schmarotzt vom arbeitenden Steuerzahler. Staat ist immer latent ein malignes Krebsgeschwür, der solange wuchert, bis er sein Volk auffrißt, wenn dieses ihn nicht drastisch stutzt. Fakt seit den Römern!
Bürokraten in die Produktion!

Oh,Oh, schon mal daran gedacht mit wievielen Wählerstimmen die direkt und indirekt vom Staat Abhängigen an den Wahlurnen stehen ?

Das wird auf friedlichem Wege leider nichts mehr. Da gibt es nur noch eine Möglichkeit.
Staatsbankrott verbunden mit dem Aufruf "Verlautbarung des Bundespräsidenten,Kein Geld mehr in den Kassen vorhanden, Punkt 13.00 Uhr wird Strom,Wasser Heizung abgestellt, wer will kann morgen morgen wieder erscheinen, es erfolgt ab heute aber keine weitere Bezahlung ihrer Dienste. Ausstehende Beträge verfallen."

Dann erscheinen in einem Monat nur mehr die wirklichen Staatsdiener im Büro und das wären jene Personen mit denen man wirklich neu anfangen könnte.

6) Das staatlich geförderte Sozialschmarotzertum muß aufhören. Es geht nicht an, daß Menschen zu faul sind zu arbeiten, weil sie ohne Arbeit ja fast genauso viel bekommen wie mit. Das ist Ausbeuting der Fleißigen. Extrem unsozial! Ein Verbrechen an der Gesellschaft und von skrupellosen Politikern gemacht, um Wählerstimmen zu kaufen und die logische Folge von sozialistischen Steuern und perverser Staatsquote!

Jo mei, die Wähler haben sich halt genauso kaufen lassen wie ihre Vertreter..

8) Wie das Leben insgesamt so ist auch die Wirtschaft zyklisch. D.h. es geht nicht immer nur aufwärts. Der Mensch tut selbst genug dafür, daß das Leben allgemein und die Wirtschaft im besonderen einer Achterbahn gleicht. Also müssen die Deutschen (inkl. natürlich der Österreicher) endlich lernen, daß immer mehr, mehr, mehr nicht geht! Und das ist gut so!

Doch, es geht immer mehr und mehr.
Mein Großvater hat noch mit seiner einzigen! Milchkuh geackert und Holzstämme aus dem Wald gezogen. Mein Urgroßvater konnte später einen Traktor ebensowenig bedienen wie ich ein Space Shuttle.
Es geht was, und es geht aufwärts, ABER:

Die von den parteiinternen Gebetsmühlen zermahlenen Politiker in den Spitzenfunktionen haben keinen Blick mehr für die Realitäten des Lebens.
Wie auch ?
Limo mit Fahrer, mit dem Hubschrauber zum Wahlkampftermin, Festfressen mit Lobbyisten in Brüssel ... die sind nicht "abgehoben", die leben in einer anderen Welt !

Da hilft auch prolliges Biersaufen in der Masse der Untertanen nichts mehr ..."Hol mir mal ne Flasche Bier"

Es wird noch lange gehen und immer schmerzvoller werden in D. und A. Deutsche sind keine Revolutionäre, die Konsens-Mentalität ist noch viel zu verbreitet (ganz extrem in A.) und die Substanz noch zu groß, so daß man den großen Knall noch ein paar Jahre verzögern kann.

Da wäre ich mir nicht so sicher, hatten die Menschen früher nicht allzuviel zu verlieren (siehe Museum "Industrielle Arbeitswelt" in Steyr und die dortigen Exponate) so sieht das heute anders aus.

Niemand möchte auf das von ihm erarbeitete Eigentum verzichten (ausgenommen die Kommis, nur haben die meisten eh net viel).
Und dem Materialismus sei Dank, in einer Welt in der jeder nach seinem Besitz beurteilt wird ... werden es die linken und rechten Wegnehmer schwer haben !


Insofern kann "Harz" nicht mehr leisten, als einen winzigen Beitrag, die derzeitige Situation nicht noch weiter ausufern zu lassen. Die Richtung stimmt, aber es ist nicht die Lösung, die wirkliche Änderungen bringen kann. Dafür müssten erst die anderen Punkte geändert werden. Leider trifft es, wie fast immer, die Schwächsten am Härtesten!

Jawohl, kaum liegt er auf dem Boden, gibt es noch den "Elfmeter" in die Fresse.
Am schlimmsten an Hartz meiner Meinung nach:

SIPPENHAFTUNG pardon, heißt heute natürlich "Bedarfsgemeinschaft".

Damit legen die ehemaligen WG und Kommunenbewohner den letzten Stein auf das Grab der sogenannten "bürgerlichen Familie".

Mit einer Flut an innerfamiliären Straftaten wird zu rechnen sein !

Vielleicht hilft die Krise, die sicher noch viel schlimmer werden wird, vielen Menschen wieder, zu den wirklich wichtigen Dingen im Leben zurück zu finden und den Materialismus weniger wichtig zu nehmen.

Ach ja, auch der Schrebergarten und die Obstbaumwiese wird von HartzIV aufs Korn genommen.
Nix da mit "Selbstversorgung" und billigem Mampf aus dem eigenem Garten.
Zählt zum Vermögen und ist notfalls zu verkaufen da nicht angemessen.

Ich glaube, es gibt nur eine friedliche Lösung: jeder Mensch muß endlich wieder Verantwortung für sich selbst übernehmen WOLLEN und sich nicht mehr von Staat, Gewerkschaften und Presse in die Rolle des Anspruchstellenden drängen lassen. Es sind nicht "die anderen" Schuld, sondern letztlich nur jeder selbst.

Oh Gott, schon wieder diese obskure "DIE Opfer sind selbst schuld" Theorie.
Sag gar nix mehr dazu.
Bzgl. Verantwortung: Jahrzehntelang wurde den Menschen eingetrichtert: "Tut was wir euch sagen und ihr werdet Erfolg haben".

Und so haben alle brav "was gelernt" oder studiert ... und jetzt heißt es: Pech, unter-, überqualifiziert, zu alt, zu jung, zu wenig flexibel blah blah.

Nicht der abnehmende Wohlstand wird die Krise auslösen sondern der Zorn der Menschen, das Gefühl des "lebenslänglich verarscht" worden seins.

Man muß den Menschen auch Verantwortung überlassen ! In Zeiten wo es sogar Beamte gibt die die Aufstellung von Papierkörben in Firmen überprüfen bzgl. Größe, Erreichbarkeit, der Gefahr des Verwechselns mit dem "Restmüllkübel"..

Da ist jeder ein IDIOT der sich dieses Geschwülst aus Bürokratie und Papierkram noch freiwillig antut.


Letztlich ist die Situation im Kern mit den RGW-Staaten und Sowjet-Deutschland vor 20 Jahren vergleichbar: im ewigen Kampf zwischen Kollektivismus (= Satan) und Individualität (= Gott) hat sich die Waage zu sehr in die falsche Richtung geneigt (um Diskussion zu vermeiden: meine Gleichsetzungen hier sind extrem grundlegend gemeint).

Das Problem ist eher:

Was für die global players gilt (sog. Liberalismus) soll anscheinend für den Bürger durch Kollektivierung und Bürokratie unmöglich gemacht werden, damit die Konzerne jederzeit Massen an billigen working poors zur Verfügung haben.


Fazit: Der Sozialismus (egal ob national oder international) ist eine geschickt angelegte Sackgasse. Von einigen wenigen Buchautoren ersonnen (gemeinschaftlich ???) und von Schauspielern (wer hat nicht die Probefotos Hitlers gesehen in denen er seine Gebärden übte ...) durchgeführt werden die Menschen zwischen links und rechts gefangen gehalten.

Der Pöbel frißt es (Links vs. Rechts Gezerre in den Medien, als ob es nicht noch andere Formen des Zusammenlebens gäbe...) und einige wenige Zehntausend stopfen sich die Taschen.

Ne, das wird nichts mehr.
Ab Oktober short, wenn es schon runtergeht, will ich wenigstens meinen Teil von abhaben.

mfG
offthspc





Antworten: