Re: Warum wird eigentlich immer so reflexartig das 'Recht auf Rausch' verteidigt

Geschrieben von Zappa am 26. Juli 2004 19:00:47:

Als Antwort auf: Warum wird eigentlich immer so reflexartig das 'Recht auf Rausch' verteidigt? geschrieben von Johannes am 26. Juli 2004 15:44:38:

Gute Frage Johannes (hallo)
hallo Johannes
ich weiss, das nervt Dich, was nicht sein darf soll nicht sein Punkt. Oder?

Ich hatte versucht Dir eine ehrliche Antwort zu geben. Der Schreibe wurde aber immer mehr und mehr, dieses Vorhaben braucht mehr Zeit, als ich jetzt für das Forum aufwenden gewillt bin. Ich habe das realisiert und werde das zuerst versuchen zu formulieren, wenn überhaupt(vielleicht wird ja noch ein Buch daraus ;-)).
Aber was ich Dir sofort zur Antwort geben kann ist eigentlich nur dieses: "Gott der Schöpfer, ist das abgefahrenste, verrückteste, ausgeflipteste was man sich vorstellen kann". Unser Universum und unsere Seele ist ein Tanz Shivas (Gott), wie die Inder sagen. Immer wenn die Menschen im Rausch sind, sind wir IHM am nächsten. Unser Zivilisation (welche weit davon ist eine solche zu sein) ist dermassen auf dem falschen Trip, dass nur der Rausch uns die Möglichkeit gibt den Schleier, der in der Zwischenzeit (Jahrhunderte) zu einer Wand gemacht hat auch nur etwas zu öffnen, was mitnichten heisst, dass das nur mit Drogen möglich ist oder wäre. Es ist aber eine Möglichkeit. Aus diesem Grunde sollte sich die Gesellschaft dies als Möglichkeit ansehen und nicht in eine hirnverbrannte Ecke des Verbrechens stellen. Das wirklichen Verbrechen ist die Gesellschaft von heute. Die Domminierende. Ich will hiermit die guten und segnsreichen Errungenschaften nicht in Abrede stellen.
Für viele von "uns" war das die einzige Möglichkeit dem Wahnsinn unserer Gesellschaft zu entfliehen und doch darin mehr oder besser zu funktionieren. Von Leben kann man ja nicht reden, so fern man einmal eine oder mehrere, völlig andere Möglichkeiten erfahren hat. Es wäre jetzt falsch daraus zu schliesen ich wäre ein frustrierter Mensch. Im Gegenteil ich habe die Sonnenseite kennengelernt und gehöre zu den priviligierten diese Planeten und geniesse das Leben. Ich bin ein sehr lebensfroher und fröhlicher Mensch, ich weiss ich habe voll das Richtige gemacht und die volle Variante wählen können. Es täte auch Dir gut den Rausch auf verschiedene Arten zu erfahren, wie es sehr vielen Menschen Gutes tun würde. Wir wären dann nicht mehr den negativen Seiten der Transformation in diesem MAsse ausgeliefert (Prophs), sondern könnten uns wirklich darauf vorbereiten. Jetzt müssen die meissten aber immer noch mit dem Überleben kämpfen, oder bei uns mit den künstlich produzierten Ängsten. Obwohl das in dieser Art und Weise auf gar keinen Fall notwendig wäre. Im Gegensatz zu vielen hier, habe ich die ganzen Drogenwelt bis zum Exzess kennengelernt. Aber auch die sog. rationale bürgerliche Welt und in dieser war und bin ich immer noch sehr erfolgreich, wobei ich einen Big shit darauf gebe, es ist der dümmste und idiotischte Part von allen, aber das kann man unmöglich feststellen, wenn man den wirklichen Rausch nicht kennt. Das alleine würde eigentlich genügen an eine Verschwörung zu glauben, aber da die Menschen so dumm sein können, wie die Geschichte zeigt, dass diese (Verschwörung) gar nicht notwendig ist!!!!!!!

So dass muss für's Erste genügen, take it easy, das Leben ist eine Schule, eine Reise, ein Trip. Jedenfalls ist es nicht der rationale, sog. nüchterne, asketische, sportliche, Leistungsbezoge Trip den uns da ein paar vorplaudern wollen
grüsse zappa


>Hallo Zappa,
>sag mal, warum verteidigen Du und immer immer so reflexartig das Recht auf Rausch? Ist es wirklich so wichtig, mit Drogen in eine heile (?) Welt flüchten zu können?
>Nein, jetzt komme mir bitte nicht mit Medizinmännern, die Drogen zu Heilungszwecken oder für klar definierte Rituale verwendet haben. Heute haben die Drogen in der Praxis (und um die ging es Napo!) eine völlig andere Bedeutung. Es geht darum, "in" zu sein, den "Kick" zu erleben, (vermeintlich) leistungsfähiger zu werden oder sich durch die sich vorübergehend einstellenden Gefühle glücklich zu fühlen, was letztlich ein unendlich trauriger Selbstbetrug ist, wenn man dazu Drogen nötig hat.
>Ich bin bei Drogen ja Außenstehender. Wein trinke ich ab und zu, und zwar am liebsten ein Gläschen Rotwein, der schön fruchtig schmeckt. Wobei ich Wert lege auf "Gläschen", denn ich genieße den Geschmack und möchte nicht die Rauschwirkung haben, um eine Feier genießen zu können oder geselliger zu werden oder was auch immer. Wenn ich den Alkoholpegel bräuchte, um mich zugehörig zu fühlen, wäre ich definitiv auf der falschen Feier (beim Gartenfest wirst Du mich daher z.B. nur zur Kaffeezeit finden...).
>Von Drogen habe ich daher noch niemals vom Geschmackserlebnis gehört, sondern die Einnahme geschieht meines Wissens nach immer aufgrund der Rauschwirkung, die dann gern beschönigend "bewußtseinserweiternd" genannt wird, aber doch eher eine Flucht vor dem Alltag ist. Und ob man die Flucht nun mit Bier, Schnapps oder Drogen antritt, es ist auf jeden Fall ein Alarmsignal. Und es stimmt mich traurig, wenn diese Flucht ("nehmt mir bloß nicht meinen Alk oder meine Drogen weg") dann auch noch so vehement verteidigt wird, statt auch vor anderen Drogenarten zu warnen (mich stören speziell Alkopops) und vernünftige Alternativen anzubieten, statt den Rausch zu suchen.
>Gruß
>Johannes



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