Erklärung an Guerrero wegen "Hörigkeit" und selbständigem Denken

Geschrieben von Epidophekles am 24. Juli 2004 12:24:55:

Als Antwort auf: Vorschnelles Urteil - unlogische Argumentation. Genau! geschrieben von Guerrero am 23. Juli 2004 11:56:13:

>Du überprüfst meine Beiträge
>einzig und alleine darauf,
>Fehler und Widersprüche zu finden.
>Also nach Haaren in der Suppe.
>Dann schüttelst du den Kopf darüber
>und kratzt dich recht fest bis einige Haare
>reinfallen.
>Die ziehst du dann heraus und merkst nicht
>dass es deine sind.
>So stimmt auch die Überschrift deines Beitrages.
>Solange du auf diese Art meine Beiträge
>behandelst,
>also mit negativer Absicht,
>werde ich dir nicht mehr antworten.
>Saludo
>Guerrero


Hallo Guerrero!

Das stimmt nur teilweise.
Schon vorher begann ich den Kopf zu schütteln
um das gute Bild von dir zu bewahren,
das sich ab und zu verziehen wollte.

Was soll man anderes tun,
als die Gewissheiten zu überprüfen,
welche ein absolut selbstsicherer Mensch
ohne die geringsten Zweifel
mit Niederdrückung der Einäugigen
und Hervorhebung der eigenen unfehlbaren Logik
von sich gibt,
obwohl man selbst zu sehen bekommt,
dass dieser Mensch in Dingen irrt,
die man selber bereits abgeklärt hat.
Z.B. was Gabriele Wittek angeht oder Anita Wolf,
um nur die krassesten Abirrungen anzusprechen.

Warum nimmst du für dich das Recht in Anspruch,
andere herauszufordern und sie am Nacken zu packen,
sie zu verdächtigen, sie wollten nicht deine Fragen beantworten,
die du dir vorstellst und nur teilweise aussprichst,
aber auf die Fragen deiner Opfer willst du vorerst nicht antworten,
sondern sie in die Enge treiben wie ein Dompteur.

Ein Lehrer, der andere schult, muss selbst wahrhaft gelehrt sein.
Wenn ich einem Lehrer zuhöre, weil er vieles oder alles weiss, dann aber merke, dass dieser Lehrer gar nicht das ist, als was er sich ausgibt, gehe ich sehr vorsichtig zu ihm, um ihn darauf anzusprechen. Wenn er dann derselbe bleibt und es sich herausstellt, dass er gewisse Unwägbarkeiten mit Toleranz zu rechtfertigen sucht - auch gegenüber Wahrheiten, die ihm sonst klar sind,
aber nun relativiert oder verkehrt werden, um seine langsam gewandelte Sicht in die Sackgasse nicht als solche erkennen zu lassen -, dann lasse ich ihm sein Tun, wenn mir die Wahrheit gleichgültig ist, die Mitmenschen, vor denen er lehrt, ebenfalls gleichgültig sind, und ich ihn seinem Treiben in trüben Gewässern selbst überlassen will.

Du forderst oft, dass dir deine Ansicht blind geglaubt wird, denn in ausführlichen Erklärungen und Begründungen bist du schwach. Wenn dann doch einmal mehr daher kommt, dann sind es nicht mehr deine Überlegungen und Gedanken, sondern angeblich direkte Mitteilungen Gottes.

Auch hier bin ich kritisch und realistisch.
Warum solltest nun gerade du die Wahrheit erhalten, aber all jene, die dasselbe tun und glauben und gute Worte von sich geben, welche sie gleich dir von derselben Quelle zu erhalten glauben, sollen nun verurteilt werden?

Ich schliesse nicht aus, dass es einfache Menschen gibt, die Gottes Stimme hören und dass es dazu nicht unbedingt viele sichtbare Vorbedingungen braucht. Ein solcher Mensch hat vielleicht eine gewisse Offenheit und das nötige Vertrauen für die Einsprache Gottes, auch wenn er selbst als Mensch noch kämpft und nach aussen hin unzulänglich ist. Wenn ein solcher Mensch aber so harsch wie du auftritt und jeglichen Versuch eines anderen Menschen abwirbelt, ihn und seine Überzeugung in Frage zu stellen, beginne ich zu zweifeln.
Wenn mir nun ein solcher Mensch entgegentritt und einen guten Ansatz für tiefere Erkenntnis ohne Wenn und Aber zerstört, suche ich nach dem Warum!

Dieses "Warum" nennst du nun "Missgunst" und die "Suche nach dem Haar in der Suppe". Ich kann dir dazu nur erwidern: auch du sitzest nicht höher als wir alle, zumindest weisst du das nicht und wir dürften eine solche Stellung weder fürchten noch uns von ihr beeindrucken lassen!
Ich selber bin tief unten und suche Hilfe und versuche jenen beizustehen, die von ihrer seelischen Last fast erdrückt werden. Wenn mir Gottes Stimme so gegeben wäre wie dir, wäre ich vielleicht gerichtet, denn ich wollte nichts anderes mehr, als ihren Rat befolgen. Jetzt aber habe ich noch mein eigenes Leben, das aufwärts strebt und sich gestaltet je nach Jahreszeit, nach Sonne, Regen und Wind. Nach diesem "Wind" möchte ich mich ausrichten, das leise Säuseln möchte ich erkennen, nicht die unwiderstehliche Gewalt, welche mich irgendwohin treibt, so dass ich mich gar nicht mehr daran zu beteiligen brauche.

In diesem Sinne wünsche ich dir ein stilles Gemüt, ein aufmerksames Horchen auf die leisen Stimmen, welche alle von der Liebe Gottes künden und uns anhauchen wollen zum Erwachen in selbständiger Wahrnehmung und selbständigem Denken, Wollen und Handeln.

Dies ist meine Vorstellung vom Werdegang zur Wiedergeburt des Geistes!

Liebe Grüsse
Epidophekles


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