"Nur geweihte Kerzen brennen"

Geschrieben von BBouvier am 17. Juli 2004 17:36:28:


Johann Friede (1204-1257) schreibt, dass, wenn sogar das
künstliche (!)
Licht aufhöre, zu leuchten, dann sei das Grosse Ereignis am Firnament
nahe. (!)
Eine 3-tägige Dämmerung breche herein, schwefelgelbe Asche falle auf die Erde, usw...

Offenbar meint Friede – wohl ohne es selbst recht zu begreifen –
den Ausfall der Elektrizität irgendwann während des Krieges.
Und
vor(!)
der Finsternis.

Und nun nimmt offensichtlich die Interpretation
und Verfälschung/Verfremdung noch
vor
der Einführung von Glühbirnen seinen Lauf:

Die erste Variante dürfte gewesen sein,
„da brennten dann keine Kerzen mehr“.

Dicht gefolgt von:
„Es brennen keine Kerzen,
(und, da doch recht unbefriedigend:)
geweihte, aber wohl!“
Mit dem (falschen) Zusatz, (da offenbar logisch:)
“...während es dunkel ist.“

Während Friedes ursprüngliche Aussage sich
ganz offenbar nur auf den Elektrizitätsausfall
vorher bezog.

Mühlhiasel (gegen 1815) scheint eigenständig gesehen
zu haben und sagt,
"Da brennt kein Licht mehr nur(!) noch Kienspan und Kerzen."

Worauf die Hörer ihm sicherlich den Vogel gezeigt haben:
"Du Depp, Du damischer!
Kien und Kerze, das
ist
doch das Licht!"

BB




Antworten: