Uuuuiiii, der Klassenkampf ist wieder voll im Gange ?
Geschrieben von Bonnie am 15. Juli 2004 11:10:01:
Als Antwort auf: Re: In Schweden sieht man das ähnlich geschrieben von Zyncron am 14. Juli 2004 12:41:32:
Hallo Zyn,
man kann solche und solche Erfahrungen machen, du hast solche gemacht, aber es ist nicht die komplette Realität. Ich will überhaupt nicht infrage stellen, daß man solche Erfahrungen, wie du sie schilderst, machen kann und daß sie sogar ziemlich wahrscheinlich sind.Man kann aber auch in Deutschland als Arbeitnehmer gute Erfahrungen machen und als Arbeitgeber kann man schlechte machen. Meine Mutter beispielsweise als Inhaberin eines Unternehmens, hatte nicht einmal, sondern regelmäßig im Ort ihre Arbeitnehmer getroffen, die "krank" gemacht haben und die sie mühsam ersetzen oder vertreten mußte. Sie als Unternehmerin hat Tag- und Nachtschichten geschoben, die man Arbeitnehmern schon von Gesetz wegen nicht zumuten darf. Wenn du diese Leute dann auch noch für ihr Krankfeiern bezahlen darfst und auch noch selber schuften durftest, kann man schon ganz schön bitter werden.
Es ist immer die Frage, welche Sichtweise habe ich vom Leben und da werden dann alle Erfahrungen eingeordnet. Die anderen werden ausgeblendet.
Es ist mir einfach zu platt wenn es auf solche Aussagen hinausläuft:
- Arbeitgeber sind schlechte Menschen
- Arbeitnehmer sind gute Menschen
- Schweden sind bessere Menschen als Deutsche ...Und irgendwie gehen mir alle Postings hier zu sehr in diese "Weisheiten".
Daß Arbeitnehmer nicht die besseren Menschen sind, merkt man spätestens, wenn man ihnen Macht gibt. Außerdem sind es im Moment die Arbeitnehmer, die richtig ungeniert auf Kosten der Allgemeinheit zulangen, nämlich die Top-Manager der Konzerne. Das sind keine Unternehmer, das sind Arbeitnehmer.
Hierarchie gehört zu unserem Erbgut. Auch die Affen sind hierarchisch organisiert. Das steckt also in uns drin und Franke kann erzählen, was er will, es steckt auch in den Schweden drin. Hierarchie ist auch nicht an sich schlecht. Sie erfüllt Funktionen, sie ermöglicht eine Organisation. Wenn ALLE an ALLEN Entscheidungen beteiligt sind, werden gar keine Entscheidungen getroffen.
Wir sollten doch ein wenig über Marx hinaus sein, finde ich...
Liebe Grüsse, Bonnie
>>Und das mit der Angst vorm Chef:
>>Da zeigt sich voll die deutsche bzw. kontinentale
>>Untertanenmentalität. Mein Umgang mit meinen Chefs
>>ist kumpelhaft, wir sind per Vornamen, das Zimmer
>>meines Chefs steht immer offen (meines auch), und
>>wer was von ihm will oder braucht, der geht hinein -
>>ohne Voranmeldung, Terminabsprache oder Vorzimmer-
>>dame.
>Das ist das dt. Hierarchiedenken.
>Wer oben steht ist etwas wert, wer unten steht ist der letzte Dreck.
>Und dt. Chefs sehen es als ihre gottgebebene Aufgabe dem Personal zu zeigen wo der Hammer hängt. Nicht umsonst läuft es in vielen dt Betrieben auf einmal viel produktiver wenn Cheffe mal in Urlaub ist und nicht ewig stört. :-)
>Aber wenn Cheffe da ist, gilt Lach- und Redeverbot.
>Solange ein Arbeiter noch lachen kann, geht es ihm zu gut => drauf knüppeln
>Solange ein Arbeiter noch Zeit zum Reden hat, (es soll noch Menshcen geben die völlig Synchron den Schraubendreher drehen und sich mit dme nachbarn übe rdas Wetter unterhaltne können) ist er nicht ausgelastet => draufknüppeln
>Gpott weiß alles, Cheffe weiß alles besser, auch wenn er selber niemals einen Schraubendreher in der Hand gehalten hat. Denn gemäß dem Hieriarchiedenken ist ein Chef der kompetenteste Mensch im ganzen Laden. Was er nicht weiß kann kein anderer wissen, deswegen sind Verbesserungsvorschläge auch unerwünscht. Denn ein einfahcer Arbeiter ist ja zu blöd auf Ideen zu kommen die dem Chef nicht selber einfallen ;-) Und selbst wenn der Arbeiter mal auf eine pfiffige Idee kommt darf man da snicht anerkennen weil man sich als Chef sonst eine Blöße gibt. Wie kann es sein dass so ein blöder Prolet kreativer ist wie der Betriebsgott "Chef"?
>Deswegen wird es mit D immer weiter bergab gehen. Wer will unter solchen Umständne noch kreativ und motiviert arbeiten? Bei solchen Strukturen kann man nur noch Dienst nach Vorschrift machen.
>Da helfen auch keine 80-Stundenwochen, und kein Billiglohnsektor von 2-3 Euro/Stunde. Ausser zur geistigen Masturbation der selbsternannten Eliten.
>@johannes. Ich weiß es ist OT und gehört hier nicht so ganz her, aber bitte lass es wenigstens bis 23 Uhr stehen damit ich nach der Arbeit noch die Reaktionen lesen kann, wenn es dnen welche geben sollte.
- Lieber Klassenkampf als Rassenkampf (Vorsicht: Ironie) franke43 15.7.2004 11:32 (1)
- Re: Lieber Klassenkampf als Rassenkampf (Vorsicht: Ironie) Bonnie 15.7.2004 16:57 (0)