Re: Strukturelle Probleme - der Landmangel (keine Prophs)

Geschrieben von JeFra am 03. Juli 2004 09:09:36:

Als Antwort auf: Re: Strukturelle Probleme - der Landmangel (keine Prophs) geschrieben von JoeKaiser am 02. Juli 2004 15:11:21:


Wenn wir schon von einer Verschwörung ausgehen, dann ist die aber in einem Stadt-Staat (Singapur, Monaco,..) oder gar in China.

Ich würde schon sagen, daß die derzeitige Misere gewollt ist. BBouvier hat beispielsweise schon mehrfach das Beispiel einer SPD-Politikern gebracht, die in einer Talkshow, angesprochen auf das Aussterben der Deutschen als wahrscheinliche Konsequenz der derzeitigen Familienpolitik, ganz verzückt aufgesprungen ist und gesagt hat: «Das wollen wir ja.» Das ist zwar nur ein Einzelfall, und die meisten Politiker sind noch nicht so unvorsichtig, derartige Ansichten offen zu vertreten. Aber die Tendenz geht ganz klar in diese Richtung. Sie müssen nur mal eine Zeitlang verfolgen, was in Zeitschriften wie «konkret» bzw. von dem Autorenkreis dieser Zeitung über die Deutschen geschrieben werden kann und welche Äußerungen im Vergleich dazu als Volksverhetzung geahndet werden. Kein Historiker wäre über den Niedergang eines Staates erstaunt, für dessen Politikerkaste das Vertreten der Interessen des Staatsvolkes ein negatives Auslesekriterium ist.


Irgendwie hat mein bei Ihren Beiträgen immer wieder den Eindruck, daß Sie sich im Grunde klar über diese Tatsache sind, diese aber nicht zugeben wollen, weil Sie mit dem status quo recht zufrieden sind, was Ihren persönlichen Lebensstandard angeht (so wie ich ja auch). Als BBouvier vor einiger Zeit das Gleichnis von Knecht Treusam (oder so ähnlich) gebracht hat, haben Sie als Gegenargument gebracht, wie gut es uns doch geht. Wenn man Ihnen nachweist, daß dieser Wohlstand auf Sand gebaut und ein furchtbares Ende nur allzu wahrscheinlich ist, streiten Sie verbissen mit eher dümmlichen Argumenten ab, daß das das Ergebnis einer zielgerichteten Politik ist.


Was Sie über die Erntearbeiter sagen, ist sicher richtig, was die Fakten angeht, aber vollkommen falsch, was deren Interpretation angeht. Die Türken und Polen ackern ja auch nicht gerne, sondern tun das deswegen, weil sie es tun müssen. Daß die Deutschen ihre derzeitige selbstzerstörerische Sozialpolitik auch dann nicht aufgeben würden, wenn man ihnen die Konsequenzen aufzeigt und eine auf Selbsterhaltung ausgerichtete Politik bei den Wahlen als ernsthafte Alternative zuläßt, ist meiner Meinung nach keineswegs bewiesen, und ich würde eher das Gegenteil annehmen. Die Situation ist einfach die, daß wir keine ernsthafte politische Alternative zur Fahrt in den Abgrund haben, und daß unter diesen Umständen die Leute die Politiker wählen, die ihnen das beste Leben in der Zeit vor dem Aufschlag versprechen.


Was Sie in der Antwort auf Ruhrgebietler gesagt haben, war dann vollends Unfug. Was hat die Situation vor 300 Jahren in Nordamerika mit der simplen Tatsache zu tun, daß unsere Regierungen systematisch und zielstrebig dabei sind, die Voraussetzungen dafür zu zerstören, die Deutschen mit den Resourcen zu ernähren, die uns in der Bundesrepublik zur Verfügung stehen? Während man gleichzeitig massenweise uns eher feindlich gesonnene Ausländer ins Land holt, damit das Ausmaß der dadurch verursachten Katastrophe nach Möglichkeit maximiert wird. Von einer Verschwörung kann man eigentlich nicht sprechen, die volksfeindliche Politik wird ja relativ offen vertreten und jede Oppositition dagegen unterdrückt. Aber die Behauptung, Verschwörungen gebe es nur in Stadtstaaten wie Singapur, ist trotzdem kompletter Unfug. Das Rom zur Zeit der Verschwörung des Catilina war wenigstens de facto kein Stadtstaat mehr, und dasselbe dürfte für England zur Zeit der gunpowder conspiracy gelten.


MfG
JeFra


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