Von Norden nach Süden - Von Süden nach Norden

Geschrieben von Elias Erdmann am 24. Juni 2004 20:41:18:

Als Antwort auf: Re: Ist Russland der Sohn Deutschlands?@ Elias geschrieben von BBouvier am 23. Juni 2004 23:45:28:

> Es heisst:
> "Der ganze Norden(!) Deutschlands wird bolschewistisch werden"...
> (wohl im Krieg = Besatzung)
> Und:
> die Schweiz schlösse sich gegen Kriegsende an Deutschland an =
> kämpft mit uns (von Süden) her gegen die Russen (im Norden)
> Und:
> im Süden sammele sich ein Ordnungsheer.

Damit kämpft also der Norden gegen den Süden.

Übrigens: Stephan Berndt hat so lange auf die Karte geschaut, bis er meinte, dass Russland schon irgendwie im Norden liegt. Und auf frühren Karten, die etwas ungenauer waren, würde das auch viel nördlicher aussehen. ;-))

Jeder macht halt seine eigenen Klimmzüge, um die Puzzlesteinchen passend zu kriegen.

Doch da gibt es auch noch den Düsseldorfer Kapuzinerpater (1762)
http://www.stormloader.com/users/charon/lysi.htm

„Ein schwerer Krieg wird im Süden entbrennen, sich nach Osten und Norden verbreiten.“

Der selben Seite können wir folgende Aussage eines kath. Pfarrers von 1923 entnehmen: „Aus dem Süden Deutschlands wird ein aus Süddeutschen und Österreichern gebildetes Ordnungsheer anrücken, das immer mehr Zuzug bekommen wird.“

Ist etwa nicht Österreich laut dem Waldviertler das Land, wo die Russen zuerst einmarschieren. Sind etwa nicht die Bauern in den Bayrischen Wirtshäusern von den einmarschierenden Russen überrascht?

Wenn die Russen schon den Norden besetzt haben, warum sind dann die bayrischen Bauern überrascht? Warum geht das Ordnungsheer gerade von den Gebieten aus, die zuerst besetzt wurden?

Ich glaube, hier sind neue Klimmzüge notwendig, um auch diese Puzzlesteinchen passend zu kriegen. Nun könnte man natürlich das ganze Kriegs-Szenario dehnen, aber das passt wieder nicht zu den Aussagen, dass es nur kurz ist, u.s.w.

Das ganze Zeugs passt nicht zusammen.

Und ganz ehrlich: Wenn ich schon „kath. Pfarrer von 1923“ lesen, dann kann ich mir vorstellen, dass er den Protestantismus und die heutigen sozialdemokratischen Landesregierungen in Norddeutschland schon für eine Form des Bolschewismus hielt ;-)

Vielleicht träume er auch von einem Ordnungsheer der Rechtgläubigen aus den katholischen Gebieten Frankreich, Österreich und Süddeutschland, die den Norden wieder zurück gewinnen, wobei natürlich Köln die letzte große Bastion der Katholen im „Norden“ ist.

Dass solche Vorstellungen und Phantasien in der Verbildlichung etwas übertrieben als kriegerische Handlungen dargestellt werden, ist nicht ungewöhnlich.

Die Bildersprache unserer Seele bedient sich manchmal einer sehr „kraftvollen“ Symbolik.

Viele Grüße

Elias



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