Re: andere Quelle, andere Daten - roter Saphir
Geschrieben von franz_liszt am 12. Juni 2004 00:38:41:
Als Antwort auf: Re: andere Quelle, andere Daten @ BBouvier - Nachtrag geschrieben von Apollo am 11. Juni 2004 23:03:09:
Hallo Apollo,
das lässt die Geschichte in einem völlig andersfarbigen Licht erscheinen *g*
Hab ich doch glatt übersehen, was das mit dem Rubin bedeuten könnte!
Es ist sogar noch komplizierter:
"Ein roter Saphir ? Den nennt man doch Rubin !
Vielleicht, sagt da der Gemmologe. Wenn man den Stein im Spektroskop untersucht, und feststellt, daß die farbgebende Ursache Cr²O³ , also Chromoxyd ist, das hier ins Kristallgitter mit eingebaut wurde, dann, und nur dann ist es ein Rubin. Es gibt tatsächlich rote Saphire bzw. rote Korunde, die nicht als Rubin bezeichnet werden dürfen, da die farbgebende Ursache nicht Chromoxyd ist."
Für uns ist aber nur wichtig, welcher Edelstein damals Saphir genannt wurde.
Aber sappheiros heißt blau. Und im Mittelalter soll der Lapislazuli als Saphir bezeichnet worden sein (zahlreiche Quellen).
Das überzeugendste Argument für Saphir = blau fand ich hier:
"Die Bedeutung der Minerale in der Bibel
Die Schilderung der Apokalypse von der Schönheit des himmlischen Jerusalems als des endzeitlichen Gottesreiches mithilfe der Symbolik von Gold und Edelsteinen geht auf Isaias zurück: "Siehe, ich bette deine Steine in Bleiglanz und gründe dich aus Saphir. Ich baue deine Zinnen aus Rubinen, deine Tore aus Karfunkelsteinen und deine Umfriedung aus Edelgestein."
Johannes schreibt: "Die zwölf Grundmauern waren mit allerlei Edelsteinen verziert: Jaspis, Saphir, Chalcedon, Smaragd, Sardonyx, Sardis, Chrysolith, Beryll, Topas, Chrysopras, Hyazinth, Amethyst. Die zwölf Tore waren zwölf Perlen."
In der Predigerliteratur des Mittelalters wurden die zwölf Edelsteine am Brustschild des Hohenpriesters mit den Tugenden verglichen. Allgemein wurden die "Zwölfer" der Apokalypse als "Apostelsteine" den Aposteln zugeordnet."
Gruß franz_liszt