Zeichen für das Ende der Zeit am Beispiel USA-Israel

Geschrieben von H.Joerg H. am 02. Juni 2004 17:58:29:

Hallo Forenfreunde!

Da mein gestriger Beitrag "die Lust am Ende der Zeiten" - entnommen der hiesigen Presse - außerordentlich starke Resonanz fand, setze ich die Serie mit dem 2.Teil fort. Wiederum entnommen der "Nahe-Zeitung" (Ableger der "Rhein-Zeitung").

Die verlässlichsten Verbündeten Israels

US-Fundamentalisten stützen Anspruch auf Jerusalem

Die christlichen Fundamentalisten setzen sich stark für die Interessen Israels ein.
Der folgende Arikel erklärt, warum auch dieses Kernanliegen unmittelbar durch biblische Quellen motiviert wird.

Nirgendwo kristallisiert sich die Politik der Endzeit mehr als in dem Verhältnis der USA gegenüber Israel. Während Republikaner und Demokraten im Präsidentenamt in den letzten Jahren gleichermaßen bemüht waren, als "ehrliche Makler" zwischen den Lagern zu vermitteln, hat George W. Bush einseitig Partei bezogen. Damit kommt er einer Forderung entgegen, die christliche Fundamentalisten seit Jahren aktiv vertreten. Sie halten eine Gleichsetzung von Israelis und Palästinensern für "moralisch verwerflich".

Stattdessen bestehen sie auf einem biblisch begründeten Anspruch Israels auf die besetzten Gebiete, die in Abrahams Tagen Judäa und Samaria hießen. Dazu gehört auch das "ganze Jerusalem". Fundamentalisten glauben, Jesus werde erst dann auf den Tempelberg zurückkehren, wenn die Israeliten das Land besetzen, das ihnen Gott gegeben hat.

Der republikanische Senator James Inhofe aus Oklahoma erteilte seinen biblisch weniger bewanderten Kollegen im Kongress eine Nachhilfestunde. "Hebron liegt im Westjordanland und ist der Platz, an dem Gott Abraham erschien und sagte: ich gebe Dir dieses Land", erklärt der fromme Republikaner, warum die USA die Hardliner in Israel unterstützen müssten. Die Besetzung der Palästinensergebiete sei demnach kein religiöses Problem. "Es geht um die Frage, ob Gottes Wort wahr ist oder nicht".

Eine Position, die Millionen fundamentalistischer Christen in den USA teilen. Für sie erfüllt die Rückkehr der Juden nach Palästina eine Prophezeiung der Heiligen Schrift. Die vernichtende Niederlage der arabischen Widersacher im Sechs-Tage-Krieg von 1967 wird als Zeichen von Gottes Bündnis mit seinem auserwählten Volk interpretiert. Bei der bevorstehenden Wiederkunft Christi haben die Juden eine Chance, gerettet zu werden, wenn sie den Messias bekennen. In Erwartung der Endzeit haben sich die fundamentalistischen Kirchen Amerikas zu den verlässlichsten Verbündeteten Israels entwickelt. Sie haben Organisationen gegründet, die verschiedene Spezialanliegen vetreten. Die "Christian Friends of Israel" etwa unterstützen israelische Siedler marteriell und finanziell. "Christians for Israel" ist eine Organisation, die Einwanderung in das Heilige Land aktiv unterstützt.

Als Dachverband dieser Gruppen und von rund 16.000 Einzelkirchen fungiert ein Projekt mit dem Namen "Stand for Israel", das aktive Lobbyarbeit im Weißen Haus und US-Kongress leistet. Seine Finger im Spiel hat dabei der einflussreiche republikanische Parteimanager und Präsidentenberater Ralph Reed. In dem Zusammenhang muss auch die von Yechiel Eckstein gegründete "International Fellowship of Christians and Jews" erwähnt werden, die als Bindeglied zwischen christlichen und jüdischen Fundamentalisten fungiert, und organisatorische Schützenhilfe für das Projekt leistet.

Mit einem Spendenaufkommen von rund 100 Millionen US-Dollar in den vergangenen zehn Jahren spielt der Verband des streitbaren Rabbis eine Schlüsselrolle. Der israelische Staat erkennt die Unterstützung auf vielfältige Weise an. So gründete das Parlament kürzlich eine Kontaktgruppe ("Christian Allies Caucus"), die die Zusammenarbeit mit fundamentalistischen Organisationen koordiniert. Ministerpräsident Ariel Scharon richtete vergangenen Oktober ein Grußwort an 3.000 protestantische Fundamentalisten, die zu einem Kongress nach Israel gekommen waren und Scharon wie einen Rockstar feierten.

Im Februar verlieh der israelische Tourismusminister an den amerikanischen Fernsehprediger Pat Robertson eine hohe Auszeichnung, weil er die israelische Reiseindustrie "vor dem Bankrott" gerettet habe. Robertson hatte seine Zuschauer zu Pilgerreisen in das Heilige Land aufgerufen. Mehr als 400.000 Amerikaner folgten dem Aufruf - entgegen der Warnungen des US-Außenministeriums.

Für die christlichen Fundamentalisten in den USA gehört Israel neben den Themen Abtreibung, Homo-Ehe, Sexualerziehung und der biblischen Schöpfungslehre zu den Kernanliegen ihrer Agenda. Bei den kleinsten Zugeständnisse lassen sie ihre Muskeln spielen. So auch, als US-Präsident Bush den israelischen Ministerpräsidenten im April 2002 für sein Vorgehen in Dschenin kritisierte. In kürzester Zeit hagelte es mehr als hunderttausend Protestmails ins Weiße Haus.

Viele amerikanische Juden sehen die angebotene Freundschaft der Fundamentalisten allerdings mit Skepsis. "Wenn sie sich das entworfene Drama genau anschauen,", warnt Gershom Gorenberg, Autor des Buchs "End of Days", dann handelt es sich um ein Schauspiel in fünf Akten - bei dem die Juden im vierten Akt verschwinden".
(USA-Korrespondent Thomas Spang)

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Zeichen für das Ende der Zeit

Seit dem Sechs-Tage-Krieg im Jahr 1967 befindet sich Jerusalem zum ersten Mal seit 2500 Jahren wieder unter jüdischer Oberhoheit. Christliche Fundamentalisten sehen darin ein Zeichen, dass eine historische Phase zu Ende geht, die als "Zeit der Nationen" bekannt ist. Nach verschiedenen Prophezeiungen sammelt Gott sein verstreutes Volk erst wieder ein, ehe er auf dem Tempelberg (Zion) zurückkehrt. Vor der Wiederkunft werden die Gläubigen und die gerechten Verstorbenen leibhaftig in den Himmel auffahren. Für die Zurückgebliebenen beginnt eine Zeit des Trübsals, die sieben Jahre dauern wird.

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Na, dieser Artikel rückt manches ins rechte Licht, und lässt vieles in Sachen USA-Israel, Christentum-Judentum auch im Verhältnis zum islamistischen Terror und deren Antipathie den Juden und Christen gegenüber erkennen. Auch dass ein US-Präsident immer die starken Fundamentalisten in seinen Israel-Entscheidungen und Stellungsnahmen zu berücksichtigen hat, wird im Bericht klar deutlich gemacht. Am wichtigsten erscheint mir aber die Tatsache, das "man" der Endzeit sich (bald schon?) stellen werden wird...da scheint eine Zeitenwende anzustehen...wer hätte das gedacht!?

Gruß

Jörg




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