Re: Plattenbewegungen

Geschrieben von JeFra am 17. Mai 2004 10:39:31:

Als Antwort auf: Re: Plattenbewegungen geschrieben von detlef am 15. Mai 2004 23:51:30:


die theorien ueber das erdinnere werden scheinbar immer noch an neue messergebnisse angepasst, trotzdem fehlt da noch einiges an stimmigkeit.

Da stimme ich Ihnen zu. Das gilt im Grunde auch für alle anderen Gebiete der Wissenschaft (Kosmologie, Entstehung des Lebens auf der Erde), mit denen man nicht richtig rechnen kann.

muesste die erdrotation nicht die schweren stoffe nach "aussen" druecken?

Nein. Der Abstand vom Erdmittelpunkt, bei dem sich Fliehkraft und Erdanziehung kompensieren, ist bei gegebener Rotationsgeschwindigkeit von der Masse eines Objektes unabhängig. Bei mit 1 Umdrehung/Tag rotierenden Objekten ist dieser Abstand größer als der Erdradius (geostationäre Umlaufbahn). Bei allen näher am Erdmittelpunkt befindlichen Objekten überwiegt die Gravition gegenüber die Fliehkraft (jedenfalls bei Rotation mit derselben Geschwindigkeit, mit der die Erde sich dreht).

falls diese frage zu verneinen ist, wieso finden sich relativ viel schwere metalle in der obersten schicht der erdkruste?)

Dazu kann ich nichts sagen. Ich bin Mathematiker, kein Geologe. Ist denn so sicher, daß die Konzentration schwerer Elemente (Blei, Uran etc.) in der Erdkruste höher ist als im Erdinneren?

... muesste man zu diesem punkt sich noch viel weiter in spekulationen einlassen als das thema so schon verlangt.

Klar, das Thema ist ziemlich spekulativ. Die Frage ist, sollte man persönliche Vorbereitungen auf einen Polsprung treffen, die nicht auch im Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise oder dem Ausbruch eines Supervulkanes (eher unwahrscheinlich, aber vielleicht wahrscheinlicher als ein Polsprung) sinnvoll sind?

liegt hier nicht ein kleiner gedankensprung vor? von polspruengen zu impact induzierten ps?

Das stimmt. Aber viele Foris, die an Polsprünge glauben, bringen diese vielleicht mit Impakten in Verbindung. Deswegen kann es durchaus sinnvoll sein, auf diese Art Polsprünge separat einzugehen.

es gibt doch eine reihe denkbarer ausloeser fuer polspruenge. von aussen mechanisch - impact, von aussen elektrisch/magnetisch - die elektrischen interaktionen der koerper im sonnensystem, oberflaechenbedingt -verschiebung der kontinente, oberflaechenbedingt -verschiebung des inlandeises (meines wissens, loest jede noch so kleine gewichtsverschiebung eine (kleine) verschiebung von kreiselachsen aus), von innen - gewichtsverlagerung im erdinneren.

Das stimmt. An äußere Ursachen, auch an elektromagnetische, glaube ich eher nicht. Interessant sind Asymmetrien der Masseverteilung, die zu Abweichungen vom Verhalten eines idealen symmetrischen Kreisels führen. Ich halte diese Effekte für bedeutender als die Wirkung, die die Drehimpulsübertragung durch einen Kometen- oder Asteroideneinschlag haben kann. Ich habe ja schon einmal gesagt, daß es eine Theorie eines Amerikaners gibt, die Erdkrustenverschiebung vorsieht und möglicherweise von Einstein wenigstens zT akzeptiert oder in Betracht gezogen worden ist. Wenn ich micht richtig erinnere, spielten Asymmetrien der Vereisung in einer Kaltzeit oder ähnliche Effekte eine Rolle. Jedenfalls war danach ein Polsprung zum jetzigen Zeitpunkt sehr unwahrscheinlich. Genau erinnere ich mich aber nicht. Endogene Ursachen, die wahrscheinlich auch für die Kontinentaldrift verantwortlich sind, könnten im Prinzip genug Energie und Drehmoment freisetzen, um eine Erdkrustenverschiebung zu bewirken. Die Frage ist, ob und wann sie das auch tun. Ich glaube nicht, daß unser Wissen über das Erdinnere reif genug ist, um so etwas mit Sicherheit auszuschließen. Wenn sich mein Argument mit der Neuformung des Äquatorialwulstes als stichhaltig herausstellt, würde es freilich auch für jede Art der Erdkrustenverschiebung (außer mit Drehachse durch die jetzigen Pole) unabhängig von ihrer Ursache gelten.

verschiedene (natuerlich) polsprungbefuerworter haben sich die muehe gemacht, "quellen" aus aller welt zu vergleichen. fuer einzelheiten muesste ich erst nachlesen, aber offensichtlich gibt es sagen bzw. bauteile von religionen in verschiedenen gegenden der welt, die von nicht enden wollender nacht oder lang dauernder daemmerung berichten. ich habe dies mit globus und lampe nachvollzogen. wenn im nahen osten verlaengerter tag war (staendig zur lampe), ich den globus dann kippte, (pol von suedgroenland nach nordpol) passten die anderen legenden und orte zusammen.

Die Berichte über lang andauernde Nacht bzw. Dämmerung können mit Supervulkanausbrüchen oder Impakten erklärt werden. Und es gibt derartige Berichte auch aus dem Nahen Osten. Für Ihr Argument bräuchten Sie den Nachweis, daß die Finsternisse in anderen Weltgegenden, auf die Sie sich beziehen, zeitgleich mit dem langen Tag des Josua stattgefunden haben (und nicht etwa zeitgleich mit der Ägyptischen Finsternis des Moses, deren Realität einmal unterstellt).


Der Bericht im Buch Josua ist für Ihre Theorie ohnehin nicht unproblematisch. Es ist ja nicht die Rede, daß Josuas Mannen sich mit allen Vieren im Boden verkrallen mußten, um nicht vom Orkan weggeweht zu werden. Das Ganze beruht wohl auf spätbronzezeitlichen astronomischen Theorien, wonach der Herr die tägliche Umdrehung der Sonne und des Mondes um die Erde aufhalten kann, damit die Israelis ihre Feinde massakrieren können: Damals redete Josua mit dem HERRN an dem Tage, da der HERR die Amoriter vor den Israeliten dahingab, und er sprach in Gegenwart Israels: Sonne, steh still zu Gibeon, und Mond, im Tal Ajalon. Gleichzeitig gab es als besonderes Naturwunder einen Hagelschlag, welcher Nichtjuden tötet, die Juden hingegen verschont (Und von ihnen starben viel mehr durch die Hagelsteine, als die Israeliten mit dem Schwert töteten). Alles aus Josua 10:11f.


MfG
JeFra


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