Re: Gerade wenn die Fakten fehlen ....

Geschrieben von Marc Malbec am 28. April 2004 23:14:15:

Als Antwort auf: Re: Der Moraltrompeter von Säckingen trifft nicht einen richtigen Ton geschrieben von DaveRave am 28. April 2004 22:08:17:

... stellt sich ein Glaubenssatz schnell ein.

Das geht so flink und flott, weil man sich mit der politisch-korrekten Phrasenschablone seine Antworten zurecht stanzen kann. So ähnlich wie die Oma im Winter Weihnachtsplätzchen aussticht.

Na, dann guten Appetit.

Du wirst verstehen, daß ich aus Deiner Konfekt-Dose nicht jede Köstlichkeit herausgreife. Diät, Diät!

>Wenn aber Deine Aussagen stets ein Negieren oder Schmälern der Schuld des eigenen Landes beinhalten, kann dies nie zu einer fruchtbaren Diskussion führen.

Immer gut, und vor allem waahhnsinnig demokratisch, schon am Anfang das Ergebnis der Diskussion festlegen zu wollen. Noch mal einen schönen Gruß vom Heiligen Offizium.

> Wer stolz ist, ein Deutscher zu sein, muß sich auch für Ausschwitz schämen können.

Der erste Teil trifft auf mich nicht zu, der zweite ist blanker Nonsens. Was ich nicht getan habe, dafür muß ich mich nicht schämen. Ich weiß auch nicht, warum ich irgendwie "können muß". Scheint bei Dir ja anders zu sein. Nach einem Gruß vom Heiligen Offizium auch ein Augenzwinkern von Dr. Freud; Du weißt schon, oh selig, oh selig, ein Kind noch zu sein. Aber bitte nicht übertreiben, es könnte in die Hose gehen.

>So einfach ist das. Nur durch eine Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte kann Deutschland erhobenen Hauptes in die Zukunft blicken.

Ich glaub, ich muß mal eine Knopp-Sendung verpaßt haben. Komisch, nach 60 Jahren Dauerbewältigung werden unsere Politiker immer gramgebeugter und gramgebeugter.

>Ich sehe mich als Patriot, weiß aber auch, daß von diesem Land Verbrechen ungeheuerer Dimension ausgegangen sind. Dresden und Hiroshima waren zweifelslos Kriegsverbrechen, aber wer dies auf eine Stufe mit der Unvorstellbarkeit des Holocausts stellt, hat nichts dazu gelernt.

Wieso unvorstellbar? Dafür haben wir doch Knopp und alle anderen "Bewältiger", damit wir es uns vorstellen können. Man kann den Holocaust sogar in Mark und Pfennig, in Euro und Dollar ausdrücken. Funktioniert so ähnlich wie bei einem Konto oder Sparbuch. Frag mal Norman Finkelstein.

Auch lerne ich jeden Tag hinzu. Im Moment bin ich gerade dabei, mir zu erschließen, wieviel ungereimten Käse man schreiben kann - unter Verwendung großer rhetorischer Gesten, die leider, wie der genannte Käse, schon allzu "durch" sind und anfangen zu stinken.

>Für die Toten aller Nationen spielt es freilich keine Rolle, von wem sie jetzt niedergemetzelt wurden. Ihnen gilt unsere Achtung und unser Gedenken, gleich woher sie stammen.

Amen.

>Denen die uns Unrecht antaten, verzeihen können, die denen wir Unrecht getan haben, um Vergebung bieten. Das ist meines Erachtens wahre Größe, die uns als Deutsche auszeichnen würde.

"Requiem aeternam dona eis, domine, et lux perpetua luceat eis."

Allerheiligen ist doch erst im November?




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