Pilatus der Massenmörder

Geschrieben von Schiller am 28. April 2004 10:44:59:

Als Antwort auf: Pilatus und Kaiaphas geschrieben von franke43 am 28. April 2004 10:05:57:

>Ich begreife nicht, warum Pilatus in den Evangelien und im
>Glaubensbekenntnis eine so schlechte Rolle spielt. Er war ganz
>im Gegensatz zur israelischen Priesterschaft um Recht und
>Ordnung und (aus seiner Sicht) um Gerechtigkeit bemüht.

--Dann informiere Dich einmal ein bischen über Pontius Pilatus:
Er regierte mit eiserner Faust sein Territorium und es machte ihm absolut nichts aus, hunderte von Kreuzigungen und andere Todesstrafen an einem Tag ausführen zu lassen.

Im Hinblick auf Jesus Christus ging Pilatus wohl eher der Arsch auf Grundeis,
da er von einer großen Anhängerschaft dieses (wie Du es ausdrückst) "Spinners"
wusste, die genaue Größenordnung jedoch nicht einschätzbar war - Geheimdienste,
sofern es sie gab, arbeiteten damals wohl eher noch mit bescheidenen Mitteln.

Somit befand sich Pilatus (und damit Rom) in einer Zwickmühle, in welcher er
faktisch dazu gezwungen wurde, sich auf eine der beiden Seiten zu stellen und
damit den Unmut der anderen Seite heraufzubeschwören.
( Was ja dann auch tatsächlich passiert ist - langfristig gesehen trat das heutige Christentum mit dem Auslöser einer Kreuzigung Jesu Christi seine Verbreitung um die Welt an, die Judenverfolgung hatte teilweise unvorstellbare Ausmaße angenommen
und das röm. Weltreich war an der Climax seiner Macht angekommen, um im Laufe der
folgenden Jahrhunderte zu zerfallen wie ein mürber Sandstein...

Hier ging es also NICHT um Gerechtigkeit, hier ging es um politisches Kalkül.


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