Biochemische Anmerkungen zum gelben Staub
Geschrieben von Franke32 am 13. Januar 2001 00:57:06:
Als Antwort auf: Irlmaiers 'Gelber und grüner Staub' geschrieben von another am 12. Januar 2001 17:01:56:
Lieber another!
Die "Katalysatorwaffe" gehört in den Bereich der Legenden.... Eine Katalyse kann nur stattfinden, wenn man überhaupt eine oxidierbare Substanz hat - und eine heterogene Katalyse ist doch etwas sehr unwirksames bei Raumtemperatur. Jede Verätzung mit HCl ist eine Hydrolyse von Proteinen mit anschließender Protonierung der Aminofunktion. Der Hydrolyseschritt ist protonenkatalysiert.... Ich denke aber nicht, daß das der gelbe Staub von Irlmaier ist.
Die meisten Proteine habe ein gelbliches Aussehen und viele Toxine sind Proteine (Ausnahmen sind z.B. die Aflatoxine). Das ist sicher eine gute Erklärung, denn die Toxine sind durch Luftanalysen kurzfristig kaum festzustellen und im Sommer wird die Analytik durch organische Materialien wie Pollen gestört.
Eine 2. Mögichkeit sind feste Chlorpolyalkylsulfide vom Typ ClCH2CH2-S-CH2CH2-S-CH2CH2-S-CH2CH2Cl und höhere Homologe. Diese wirken wie Senfgas als Alkylierungsmittel, sind aber Festoffe. Eine Hautresorption ist möglich und gerade Senfgas zeigt so eine Blasenbildung und Schwarzfärbung von abgestorbenem Gewebe... Das würde auch für die mehr als 1 jährige Verseuchung sprechen, bis das Material aufoxidiert, abreagiert bzw. hydrolysiert ist.
Möglicherweise ist es aber auch ein Kampfstoffgemisch mit knock out Wirkung also einem lange wirksamen aber langsam wirkenden Alkylierungsmittel in Kombination mit einem schnell wirkenden Phosphorsäureester...
Mit freundlichen Grüßen
Michael
- Der eine Franke an den andern franke43 15.1.2001 07:58 (1)
- Re: Der eine Franke an den andern Franke32 15.1.2001 23:27 (0)