Abhandlung Traumerleben
Geschrieben von Dunkelelbin am 12. April 2004 01:01:48:
Als Antwort auf: Re: Und wieder mal Träume... geschrieben von Fleecer am 11. April 2004 16:38:24:
Hallo,
ich stelle jetzt eine kleine Abhandlung zum Thema Traum hier rein, die ich vor einigen Monaten verfasst habe.
Es ist etwas sehr lang, jedoch scheint es mir sinnvoll, das Thema auch hier etwas genauer zu beleuchten;)
Medizinisches: Schlaf und Träume
Rund ein Drittel unseres Lebens verschlafen wir. Der Schlaf ist ein lebensnotwendiger Zustand um unsere Funktionen des Zentralnervsystems zu erhalten. Im Durchschnitt benötigen wir 9 Stunden Schlaf in einem 24-Stunden Rhythmus. Es gibt Menschen, die im Durchschnitt weniger Schlaf benötigen, wobei sich die Wissenschaft über die Gründe dafür noch nicht im Klaren ist.
Während des zunehmenden Alters nimmt das Schlafbedürfnis ab. Ein 5-jähriges Kind benötigt noch 12 Stunden Schlaf, während manche ältere Erwachsenen mit nur 4 Stunden Schlaf auskommen. Es gibt Theorien, dass sich unser Schlafbedürfnis verringern würde, wenn wir unsere Schlafzeit in zwei oder gar drei Phasen aufteilen könnten.
Da sich der Astralleib während des Schlafes vom materiellen Körper trennt, kommt es vor, dass wir uns nach einer langen Schlafphase recht schwer tun, uns wieder in der materiellen Welt zurecht zu finden. Wir fühlen uns, trotz der langen Ruhepause, müde und abgeschlagen. Dem Geistkörper fällt es schwer wieder ins Wachbewusstsein zurück zu kehren und die damit verbundenen Aufgaben zu erfüllen. So wären 4 Stunden Nachtruhe, sowie zwei Phasen zu je 1,5 Stunden über den Tag verteilt für unseren Körper und Geist wesentlich effektiver.
EEG-Aufzeichnungen, die elektrische Impulse während des Schlafens aufzeichnen, zeigen dass es zwei verschiedene Schlaftypen gibt. Einmal die RApid-Eye-Movement (rasche Augenbewegung), kurz REM-Phase, die auch orthodoxer Schlaf genannt wird. Und die NREM-Phase, Non-Rapid-Eye-Movement (keine rasche Augenbewegungen). Diese Phase wird auch als paradoxer Schlaf bezeichnet. Beide Schlafphasen wechseln sich zyklisch ab.
Der Schlaf wird durch das Schlaf-Wach-Zentrum im Zwischenhirn gesteuert, wo sich eine als Weck-System bezeichnete Nervengewebsformation befindet.
Während der NREM-Phase, bei der zuerst die Gehirnaktivität abnimmt, man sich schläfrig fühlt und dadurch der Schlaf eingeleitet wird, sind Träume selten. Die Gehirnwellen, sowie der Stoffwechsel werden langsamer. Die erste REM-Phase setzt nach ca. 90 Minuten ein, bei der das Gehirn plötzlich wieder sehr aktiv wird und die Gehirnwellen eine hohe Frequenz zeigen. Die Durchblutung nimmt zu und die Temperatur steigt, während die Augen sich rasch bewegen und Träume einsetzen die eine Länge von 5-10 Minuten haben.
Während des weiteren Schlafes werden REM-Phasen zunehmend länger und machen beim Erwachsenen ca. 1/5 des Nachtschlafes aus, während sie im Säuglingsalter noch bei 1/2 liegt.
Ein ungestörter, regelmäßiger Schlaf ist unerlässlich für unsere physische und psychische Gesundheit.
Während des Schlafes bleiben unsere Körperfunktionen fast vollständig erhalten, nur reduzieren und verlangsamen sie sich. Siegmund Freud sagte dazu: Wir können weder die Reize vollständig von den Sinnesorganen fernhalten, noch die Erregbarkeit unserer Sinnesorgane völlig aufheben. Dass wir durch stärkere Reize jederzeit zu erwecken sind, darf uns beweisen, dass die Seele auch im Schlaf in fortdauernde Verbindung mit der Welt geblieben ist. Die Sinnesreize, die uns während des Schlafes zukommen, können sehr wohl zu Traumquellen werden. Es kann stärkeres Licht in die Augen dringen, ein Geräusch sich vernehmbar machen, ein riechender Stoff die Nasenschleimhaut erregen. Wir können im Schlaf durch ungewollte Bewegungen einzelne Körperteile entblößen und so der Abkühlungsempfindung aussetzen oder durch Lageveränderung uns selbst Druck- und Berührungsempfindungen erzeugen."
Alle Menschen und Tiere träumen jede Nacht, sofern der Schlaf nicht durch Schlafmittel / Hypnotika oder Narkotika herbeigeführt wird. Auch wenn viele sagen, sie schlafen traumlos, sie können sich nicht an dieses visuelle Phänomen erinnern, welches im Erleben ein Teil von uns ist, aber sich die Erinnerung daran nach dem Erwachen meist schnell verflüchtigt.
Entzieht man Versuchspersonen die Traumphase, so werden sie schon nach kurzer Zeit krank, leiden unter motorischen Störungen und leiden unter erheblichen Konzentrationsmängeln.
Der Mensch ist in zwei Welten beheimatet, in der des Wachbewusstseins und in der Welt des Traumes. Beide sind untrennbar miteinander verbunden und erst dieses Zusammenwirken ermöglicht uns dieses Dasein als Einheit des Lebens.
Neben den nächtlichen Träumen während des Schlafes, gibt es auch noch andere Formen die nicht im direkten Zusammenhang mit ihnen stehen, die Tag- und Wachträume, Halluzinationen und die bewusst- oder unbewusst herbeigeführten Trancezustände. Wir wollen uns hier aber hauptsächlich mit der Thematik des Schlaftraumes in all seinen Erscheinungsformen befassen.Schlafstörungen sind relativ häufig und sind Symptome für seelische und körperliche Ursachen. Meist handelt es sich hierbei um Einschlaf und Durchschlafprobleme, nur selten findet ein Mensch gar keinen Nachtschlaf.
Erkrankungen des Schlaf-Wach-Zentrums, Arteriosklerose, bestimmte Gehirnerkrankungen, sowie Alkoholmissbrauch und Alkoholgenuss, vegetative Erregungszustände, Schilddrüsenerkrankungen, Fieber und Herzkrankheiten, sowie Psychosen können unter anderem zu Schlafstörungen führen. Bei anhaltenden Schlafstörungen ist ein Mediziner und / oder Heilpraktiker zu konsultieren.
Manche Menschen leiden unbewusst unter Schlafängsten. Sie fürchten sich davor, die Kontrolle über ihren materiellen Körper abzugeben und sich in die Hände Therpsychores zu begeben. Oftmals führt die Angst vor dem Unkontrollierbarem zu Einschlafstörungen und später zu Schlaflosigkeit, die dann mit diversen Schlafmitteln bekämpft wird.
Chemische Schlafmittel bewirken aber alle ausnahmslos Schlafphasen, in denen nicht oder nicht genügend geträumt werden kann. Sie wirken auf das Groß- und Stammhirn und werden unterschieden in Einschlaf- und Durchschlafmittel. Sie haben erhebliche Nachwirkungen die zu Müdigkeit, Kopfschmerzen und Benommenheit führen. Schon nach kurzer Einnahmedauer führen sie zur Gewöhnung und leicht in die Abhängigkeit.
Die Schlafsucht ist ein krankhaft gesteigertes Schlafbedürfnis, welches als ernstzunehmendes Symptom für Gehirnerkrankung, Gehirnentzündung, Hirntumoren oder Schlafkrankheit zu beachten ist.
Unter Schlafwandeln / Nachtwandeln (Noktambulismus, oder für Mondwandeln: Somnambulismus) versteht man einen während des Schlafes auftretenden Dämmerzustand bei dem die Betroffenen mit unsicheren Bewegungen umherwandeln ohne vollständig zu erwachen. Ebenso kommt es vor, dass sie in ihrer oder fremden Sprache sprechen oder Routinearbeiten verrichten. Von diesen nächtlichen Episoden bleiben keine Erinnerungen nach dem Erwachen zurück. Zusammenhänge mit den Mondphasen konnten bisher nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden.
Schlafwandeln kommt meistens bei Kindern vor und verliert sich, während sie älter werden. Erst später einsetzendes Schlafwandeln im Erwachsenenalter nimmt jedoch meist einen chronisches Verlauf und wird mit Hilfe von Schlafvertiefenden Medikamenten und der Psychotherapie behandelt.
Verarbeitungstraum
Während jeder unserer Wachbewusstseinsphasen nehmen wir Millionen von Sinneseindrücken bewusst und unbewusst in uns auf. Diese Informationen werden während des Traumes sortiert und verarbeitet.
Gefühle, Gedanken werden mit einbezogen, umgewandelt und im Traum komprimiert. Dabei verschieben sich mitunter die Aussagen und Nebensächliches wird zum zentralen Traumthema, wichtige Tagesinformationen können zu scheinbar unwichtigen Traumerlebnissen werden.
Auch die Sprache und Schrift werden mit einbezogen. Eine Zahl die wir tagsüber gesehen haben und welche in unser Unterbewusstsein gerutscht ist, kann sich während eines Traumes zu einer Gruppe Enten entwickeln, der wir auch noch nach dem Erwachen eine große Bedeutung beimessen.
Wunsch- und Kinderträume
Kinder sind in ihrem Traumerleben noch recht klar. Dies liegt hauptsächlich daran, dass sie noch keinen gesellschaftlichen Verpflichtungen unterliegen und ihr Alltagserleben nicht in Diskrepanz zu ihren Bedürfnissen steht. Wünsche und Ängste erscheinen in ihren Träumen bildhaft und unverschlüsselt.
Physische Reiz- und Krankheitsträume
Die Deutung dieser Art von Träumen ist äußert schwierig, weil sie sich in Angst-, Beklemmungs-, Alp- und sogar Todesträumen gliedert.
Nicht jeder Alptraum ist ein Anzeichen einer nahenden Krankheit, kann aber durchaus auf eine bevorstehende oder vorhandene Erkrankung hinweisen.
Der hypnagoge Schlaf
Kurz vor dem Einschlafen erleben viele Menschen eine Übergangsphase in der sie bunte Bilder, Gestalten, Gesichter, manchmal auch das Phänomen der kurzfristigen Problemlösung erfahren.
Thomas Eddison z.B. machte sich diesen hypnagogen Schlaf zunutze, indem er sich an seinen Schreibtisch setzte, rechts und links in seinen Händen je eine Metallkugel hielt unter denen je eine Metallschale stand. Glitt er nach dem Dösen in den Schlaf über, fielen die Kugeln unter lautem Getöse in die Schalen und er konnte sich seiner, während des hypnagogen Schlafes entstandenen Problemlösungen erinnern.
Auch wird berichtet, dass auf diese Weise der Blick in die Anderswelt möglich ist. Viele Menschen haben und hatten Begegnungen mit Elben und dem kleinen Volk während dieser tranceartigen Phase.
Währenddessen ist das Wachbewusstsein noch aktiv und es geschieht häufiger, dass Menschen weiter ihren Alltagsablauf nachgehen, obwohl sie sich in diesem Bewusstseinszustand befinden.
Diesen "Zwischenzustand" wie ihn Raymond A. Moody auch bezeichnet, versucht man durch Hilfe des Kristalls während der Kristallomantie zu erreichen.
Dr.Freud und Dr.JungDer Nervenarzt Sigmund Freud der sich zum Ende des 19. Jahrhunderts mit der Traumanalyse als Ergänzung zur Psychoanalyse beschäftigte, gelangte zu der Erkenntnis, dass sich durch den Traum ein Tor ins Unterbewusste des Menschen öffnet. In jahrelanger Arbeit gelang es ihm Daten beider Themenkreise zusammenzutragen, miteinander in Verbindung zu bringen und daraus ein System zu entwickeln.
1900 veröffentliche Freud seine Forschungsergebnisse im Buch "Die Traumdeutung", welches bahnbrechend und als Wegbereiter für die Psychoanalyse galt.
Freud geht von einer Vernetzung des bewussten Physischen und dem unbewussten Physischen aus. Wird eine Problematik nicht verarbeitet sondern verdrängt, können sich schwerwiegende Psychoneurosen oder Organneurosen entwickeln. Das ins Unterbewusstsein Verdrängte muss wieder ins Bewusstsein gebracht werden wo es verarbeitet und ausgeglichen werden kann.
Die Freudsche Theorie grenzt das Unterbewusstsein allerdings auf das Individuum ein und bringt es nicht, wie Carl Gustav Jung in späteren Jahren, mit dem kollektiven Unterbewusstsein in Verbindung. Nach Freud liest sich der Traum bei sachgemäßer Bedeutung, wie ein Krankenbericht.
Für Freud haben die am häufigsten anzutreffenden Bewusstseinsverdrängungen ihren Ursprung in einer unterdrückten, spannungsgeladenen Sexualität. Für ihn war die Sexualität der primäre Trieb auf dem sich die meisten psychischen Störungen begründen. Da diese Triebregungen von den meisten Menschen aufgrund gesellschaftlicher, religiöser, ethischer und / oder moralischer Normen tief ins Unterbewusstsein verdrängt werden, erscheinen die unausgelebten Wünsche durch die Traumsymbolik. Der Traum wird gleichsam zum Ventil. Freud sieht zwischen den unausgelegten, sexuellen Wünschen und den gesellschaftlichen Normen den größten, menschlichen Grundkonflikt.
Carl Gustav Jung, ein Nachfolger Sigmund Freuds, hat sich am weitesten von dessen Lehrmeinungen entfernt. Für ihn sind es die Archetypen, durch welche sich Problematiken äußern und Traumgestalt annehmen.
Jung folgte der Lehre Freuds nur anfänglich und entwickelte seine eigene Theorie. So sah er das Unterbewusstsein nicht auf die Person beschränkt, sondern begriff es darüber hinaus noch im kollektivem Sinne.
Zwei Persönlichkeitstypen unterscheidet Jung: den introvertierten, nach innen gekehrten Typus und den extrovertierten, nach außen Gerichteten, wenngleich beide Persönlichkeitsmerkmale in jedem Menschen vorhanden sind, überwiegt stets eine von ihnen.
seiner Lehre nach, die einer Philosophie ähnelt, muss das Individuum nach Ausgleich beider Typen in sich streben um zum wesentlichen, eigenen Ich zu gelangen. Dieser Prozess der Selbstfindung vollzieht sich durch die Synthese des Bewussten und Unterbewussten. Auf dem Weg dorthin entwickeln sich eine Vielzahl von individuellen Spannungen und Konflikten die sich in Träumen äußern.
Das persönliche Unterbewusste mündet bei Jung im Kollektivbewusstsein und hat dabei einen übergeordneten Aspekt der das Unterbewusstsein eines einzelnen Menschen mit einem gemeinsamen Überbewusstsein, dem Unterbewusstsein einer bestimmten Gruppe, eines Volkes und aller Menschen, verbindet. Aus diesen Inhalten des kollektiven Überbewusstseins entwickelte Jung die Archetypenlehre.
Im kollektiven Überbewusstsein finden wir jene Urbilder und Ursymbole die noch heute in uns als unser geistiges Erbe lebendig sind. Zu diesen Urbildern gehören archaische Symbole wie das Pentagramm, das Kreuz, aber auch die Runen und nicht zuletzt der Tarot in denen wir die Ursymbolik wiederfinden und unser Unterbewusstsein darauf reagiert.
Aber auch in der Kunst, der Literatur, während Fieberphantasien und im Traum sprechen die archaischen Ursymbole zu uns.
Auf Jungs Traumtheorie basiert seine gesamte Psychologie und ist gleichzeitig eine eigenständige Traumdeutungsmethode. Der Traum projiziert demnach nach Gesetzmäßigkeiten innere Zustände und Erlebnisse aus dem persönlichen Unterbewussten wie auch aus dem kollektiven Überbewussten. Zu Zeiten der großen Lebensumbrüche wie Geburt, Mutterschaft, kurz vor dem Tod und während psychischer Anspannungen, tauchen jene Großträume auf, die Richtungsweisend aus dem kollektiven Überbewusstsein entspringen.
Hier findet man eine große Übereinstimmung mit dem Traumlehren der Schamanen Nordamerikas.
Jungs Archetypenlehre entfernt sich von der Freudschen Theorie, dass der Traum hauptsächlich sexueller Problematiken an die Oberfläche bringt. Vielmehr verhilft Jung der kultisch-religiöse Bedeutung der Traumsymbolik zu Renaissance und auf einer wissenschaftlichen Ebene.
Alphonse Maeder, der sich auch für die Symbolik in Sagen, Märchen und Brauchtum interessierte und Paul Bjerre der sich mit der individuellen Heilwirkung durch den Traum beschäftigte, standen der Theorie CG Jungs sehr nahe. Auch Bjerre erkannte die großen Träume als Zukunftsweisend, sah jedoch in den meisten Träumen nur Verarbeitung des Alltagsgeschehens.
Der Traum im Schamanentum
Wer sich ernsthaft mit der Traumthematik beschäftigt kommt nicht herum sich auch mit dem Schamanismus auseinander zu setzen.Als Schamanen bezeichnet werden jene berufenen Medizinmänner und Medizinfrauen, welche noch heute in den archaischen Völkern der Steppe, Tundra und in vielen anderen Regionen der Erde durch Kontakte und Reisen in die geistigen Welten hauptsächlich der Ganzwerdung und Heilung der Menschen dienen.
Es heißt, Schamane wird man nicht, man erleidet den Schamanismus.
Schon während der Kindheit prüfen die Ältesten und Schamanen ein Kind, welches viel träumt auf eventuelle Anzeichen einer Berufung die dann durch eine schwere Krankheit erfolgt.
Schamanische Kulturen gehen immer von mehreren Seelenteilen aus, manche sogar von mehr als zwei Seelen die in einem Menschen wohnen.
Während einer schweren Krankheit, welche eine Seele oder einen Seelenteil des Kindes oder des Jugendlichen in die Bereiche des kollektiven Überbewusstseins führt , wird sie in die archaische Symbolik initiiert und von Schamanen unterrichtet, die bereits verstorben sind.
Meist ist diese Krankheit derart schwerwiegend, dass der zukünftige Schamane eine Todeserfahrung erlebt.
Ist die Krisis überstanden und der junge Mensch auf dem Weg der Genesung, so gleicht dies einer Wiedergeburt und er wird fortan von seiner Umgebung als Schamane anerkannt.Unsere Traumseele erwacht sobald wir einschlafen. Dies kann jeder an sich selbst mit ein wenig Übung beobachten. Zuerst werden wir schläfrig und bald darauf schwirren unsere Gedankenbilder scheinbar ohne Sinn umher bis wir eingeschlafen sind und uns in die Traumwelt begeben. Unsere Traumseele erwacht, wenn unsere Alltagsseele einschläft.
Schamanische Kulturen erkennen die veränderten Bewusstseinszustände während des Schlafes und sehen in den Bereichen die unser Traumbewusstsein bereist reelle Orte an denen sie auf reingeistige Wesen trifft.Eine der Seelen soll ihren Sitz im Herzen haben von wo aus sie den Körper während des Schlafes verlässt und die geistigen Welten bereist.
Gelingt es der Seele nicht rechtzeitig vor dem Erwachen in den Körper zurück zu kehren, so hat dies Krankheit – manchmal gar den Tod zur Folge.
Aber nicht nur während des Schlafes kann die Seele den materiellen Körper verlassen. Durch Erschrecken oder einem Schock kann es geschehen, dass sie sich plötzlich vom Körper löst und nicht mehr fähig ist allein ihren Weg zurück zu gehen. Hier ist sie auf die Unterstützung eines Schamanen angewiesen, der die herumirrende Seele in den geistigen Welten auffinden und zurück begleiten muss.
„Krankheit wird als verlängertes Herumirren gesehen und der Tod als die definitive Abreise“ schreibt Perrin.
Wir erkennen in dieser Aussage, dass physische Krankheiten im schamanischen Verständnis einen Seelenverlust darstellen.
Aber auch der Umgekehrte Fall kann eintreten; eine Seele verirrt sich in einen materiellen Körper der nicht der ihre ist.
Dies ist ein Fall von Besetzung und hier fungiert der Schamane als Exorzist und zieht die fehlgeleitete Seele aus dem Körper.
Ebenso ist es möglich, dass sich die Seelen im Körper vermischen und für gehörige Unordnung sorgen. Der Betroffene reagiert verwirrt und desorientiert, leidet unter Konzentrationsstörungen und verhält sich auffallend.Wir verfügen auch in unserem Kulturkreis über entsprechende Umschreibungen für diese Krankheitsursachen:
Ihm/Ihr fehlt etwas
Er/Sie hat etwas
Er/Sie ist nicht zuwege, ist unpässlich, durcheinanderDas Geistreich ist der Wohnort der Seelen.
Auch die Seelen der frisch Verstorbenen werden in alten Kulturen gefürchtet wenn sie ihren Weg noch nicht in ihr Heim gefunden haben und in Träumen und in der materiellen Welt umherspuken.
Nur erfahrene Schamanen trauen sich an die gefahrvolle Aufgabe die Seelen der Verstorbenen ins Reich der Toten zu geleiten.Schamanen werden je nach Kulturkreis und Stammeszugehörigkeit, von Tiergeistern, Ahnen, Geistern oder Gottheiten im Traum berufen.
Alle Schamanen haben eine durchlässige Ich-Grenze, dass bedeutet, dass sie ständig im direkten Kontakt mit den geistigen Welten stehen und nicht nur während eines Traumes deren Signale empfangen.Viele Künstler und kreativ Schaffende kennen dieses Gefühl der plötzlichen „Eingabe“, einer Idee, den zündenden Funken den der Kuss einer Muse hinterlässt.
Diese kreativen Kontakte als auch die alltäglichen Schlafträume sind selten Gefahrvoll.*
(*siehe letzten Abschnitt)
Will man sich jedoch tiefer in die geistigen Welten gleiten lassen so ist ein Traumtraining angezeigt.
Hierbei wird erlernt wie man während des Traumes handlungsfähig bleibt und die Ich-Grenze nicht durch fremde Einflüsse durchbrochen wird. Diese willentlich gesteuerte Art des Traumes wird heute „Luzider Traum“ genannt.
Anderenfalls wäre ein komplettes einsinken in das Meer der geistigen Welt und ins kollektive Überbewusstsein mit erheblichen Persönlichkeitsverlusten die Folge.
Beispiele eines TraumtrainingsBeispiel 1:
1) Nach dem Erwachen am Morgen nach einem spontanen Traum geht man diesen noch einmal Punkt für Punkt durch und richtet die nächsten 10-20 Minuten seine Aufmerksamkeit auf etwas, was die volle Konzentration erfordert ( Lesen, einen Brief schreiben ).
2) danach legt man sich wieder zurück ins Bett und nimmt sich vor, während des nächsten Traumes zu realisieren, dass man träumt.
3) man stellt sich seinem im Bett liegenden Körper vor.
4) die Punkte 2 und 3 werden wiederholt, bis man spürt, dass die Absicht des bewussten Traumes klar fixiert ist.
Beispiel 2:
Vor dem Schlafen legt man Papier und Stift bereit und nimmt sich vor nach dem ersten Traum direkt zu erwachen.
Ist dies geschehen, notiert man das Traumgeschehen und versucht danach wieder in den gleichen Traum zu gelangen – diesmal in dem Vorsatz, dass man im Traum bewusst agieren kann.
Auch hiernach will man wieder sofort erwachen und den Traum notieren.
Beispiel 3:Träumen vor dem Schlafen. Man legt sich wie zum Schlafen ins Bett, löscht das Licht und versucht nun aber NICHT einzuschlafen.
Vielmehr schickt man sein inneres Auge auf eine Reise um die geistige Welt zu erkunden.
Man kann sich vornehmen in einen Garten zu gelangen, dort spazieren zu gehen, an den Blumen zu riechen und danach wieder entspannt zurück zu kehren.
Auch hier sollte alles erlebte sofort notiert werden.
Hinzufügen möchte ich noch, dass während astraler Ausflüge und Begegnungen auf der astralen Ebene es manchmal zu Auseiandersetzungen kommen kann, die auf den materiellen ( schlafenden!) Körper wirken.
Spuren davon kann man nach dem Erwachen feststellen. Meist handelt es sich hierbei um Hämatome oder Kratzer die manchmal recht ungewöhnliche Muster aufweisen, was ich persönlich bereits bei anderen gesehen ( und auch selbst erlebt )habe.In schwerwiegenderen Fällen kann es geschehen, dass der Körper regelrecht gefoltert wurde.
Astral bedingte Todesfälle sind äußerst selten, sollen jedoch schon beobachtet worden sein. Die Grenze zur *Besessenheit* ist hier schwer zu ziehen.
Grüße
Dunkelelbin/Irnann*