Re: Kabbalistisch-Chaldäisch oder nach Pythagoras?

Geschrieben von JeFra am 11. April 2004 02:33:51:

Als Antwort auf: Re: Kabbalistisch-Chaldäisch oder nach Pythagoras? geschrieben von Bine am 10. April 2004 16:58:44:


Der [Maitreya] plant noch ganz andere Sachen. Nicht umsonst wohnt der in Londons City. Die Friedenstaube, die der vorgibt zu sein, ist der ganz sicher nicht.


Wenn Du die Schriften ihn betreffend genauer studierts, dann wirst Du das blavatskysche Elitedenken erkennen können, Dunkelelbin, der Typ wird das geistige Oberhaupt einer Weltdiktatur, so wie mir das aussieht.


Wenn Maitreya in den nächsten Jahren aktiv werden sollte, müßte er doch jetzt schon eine Organisation haben, mindestens so groß wie die von LaRouche. Ich habe mit `Maitreya' als Eingabe gegurgelt und die einzigen Treffer auf der ersten Seite, die auch diesen Namen in der URL enthielten, waren http://www.maitreya-jeremia.de, http://www.maitreya.org, http://www.maitreyaproject.org, http://www.maitreya.nl/winkel.html, sowie http://www.maitreya-edu.org. Unter letzterer Webseite finden Sie in der Tat ein Angebot, für 100$ eine halbe Stunde mit dem Oberguru plaudern zu dürfen. Meinen Sie den? Meiner Meinung nach sind die alle nur verrückt.

Und in den Schriften beispielsweise einer Alice Ann Bailey wird auch zimlich genau beschrieben, was mit den Feinden passiert,m die sich dem entgegenstellen wollen. Die werden nämlich in andere Dimensionen evakuiert werden (Originalwortlauf AAB; soweit ich mich entsinne)

Meinen Sie die Alice Bailey, die hier verrissen wird? Wollen wir uns mal ansehen, was der Rabbi so zu sagen hat:

Note how she makes the Egyptians into the good guys in the Exodus story, conveniently forgetting that they enslaved the Jews with hard labor, killed the male Jewish babies, and refused to grant the people their freedom.

Das ist sicher richtig, wenn Sie die Exodus-Geschichte für bare Münze nehmen. Es ist aber auch richtig, daß das Wirken Josephs in Ägypten wahrscheinlich nicht geeignet gewesen ist, den Juden Sympathien zu verschaffen. Erst hat er in Gen 41:34 den Pharao beschwatzt, den Steuersatz auf 20% zu erhöhen, wahrscheinlich mit der Folge, daß die Bauern keine eigenen Notvorräte mehr anlegen konnten. Als dann die sieberen mageren Jahre kamen, hat er seine eigene Sippschaft gratis versorgt, während die Ägypter sich in die Leibeigenschaft verkaufen mußten. Daß den Juden diese Politik übel vermerkt wurde, nachdem die Hyksos verjagt waren, ist eigentlich nicht sehr erstaunlich. Was Bailey laut obiger Quelle schreibt, nämlich

They [the Jews] have never faced candidly and honestly as a race the problem of WHY [sic] the many nations, from the time of the Egyptians, have neither liked nor wanted them...

ist in diesem konkreten Fall also kaum von der Hand zu weisen, dazu muß man nur die relevanten Teile des AT selbst studieren. Das kann man also kaum als »the old "blame the victim" theory« abtun, wie der Rabbi das haben möchte.

However, the theory does not wash, because although Jews were warriors at that time, and although there are some pretty brutal battles described in the Bible, they are no more brutal that those of the other nations of that time period. (I'm not justifying war, just stating historical facts.) So why isn't the Holocaust a "karmic payback" for the Philistines, the Moabites, the Hittites, etc. -- many of whom were far more barbaric than the Jews!

Über die Praxis der Kriegsführung bei den Hethitern gibt es einen akkadisch-hethitischen Bilingualtext von Hattussili I, als aus der glorreichen Frühzeit des Hethiterreiches: "Der Großkönig Tabarna nahm die Hände ihrer (der eroberten Stadt Hahhu, J. F. ) Sklavinnen vom Mahlstein und nahm die Hände ihrer Sklaven vom Tagewerk. Ihre Hüfte löste er. In den Tempel der Sonnengöttin von Arinna überstellte ich sie und unter dem Himmel setzte ich ihre Freiheit fest. ... Und den König von Hahhu spannte ich vor den Lastwagen!" (Labarna-Hattusili I. zitiert nach H. Otten in Fischer Weltgeschichte 3, S. 115 f.) Abgesehen von der Demütigung des geschlagenen Königs sind die Leute von Hahhu also vergleichsweise glimpflich davongekommen. Bei Josua hingegen liest sich so: "...und verbannten alles, was in der Stadt [ Jericho, J. F. ] war, mit der Schärfe des Schwertes: Mann und Weib, jung und alt, Ochsen, Schafe und Esel", "Und da Israel alle Einwohner zu Ai erwürgt hatte...", "schlugen es [ Lachis, J. F. ] mit der Schärfe des Schwerts und alle Seelen, die darin waren" Ähnlich vorher für Makkeda und Libna sowie hinterher für Eglon, Hebron und Debir: "Also schlug Joshua alles Land...und ließ niemand übrigbleiben und verbannte alles, was Odem hatte." Später der schaurige Refrain nochmal: "Und allen Raub dieser Städte und das Vieh teilten die Kinder Israel unter sich, aber alle Menschen schlugen sie mit der Schärfe des Schwerts, bis sie die vertilgten, und ließen nichts übrigbleiben, was Odem hatte." (Alles aus Josua 6-11)


Über die Kriegsführung der Philister und Moabiter ist mir nichts bekannt, aber die Barbarei der Vorgehensweise Josuas scheint selbst für bronzezeitliche Verhältnisse ungewöhnlich zu sein. Die totale Ausmordung aller Bewohner der eroberten Städte scheint jedenfalls selbt unter den geführchteten Sargoniden-Assyrern eher die Ausnahme gewesen zu sein, während es bei Josua die Regel war.


Aus spiritueller Sicht kann ich wenig zu Frau Bailey sagen, aber unter dem rein geschichtsphilosophischen Aspekt betrachtet und bei Einschränkung auf die Punkte, die den Rabbi Gershom besonders zu ärgern scheinen, neige ich eher dazu, Frau Bailey recht zu geben. Daß sie schlechte Presse hat, wenn sie sich mit dieser Interessengruppe anlegt, ist nicht sehr erstaunlich. Meiner Meinung nach vertritt Rabbi Gershom aber vor allem die Interessen seines eigenen Volkes. Bei Ihnen frage ich mich manchmal, ob Sie das nicht auch tun. Jedenfalls sehe ich bisher nicht, warum der Maitreya oder die Ideologie von Frau Bailey für unser materielles und geistiges Wohlbefinden eine größere Bedrohung darstellen sollen als der staatstragende Mythos der Bundesrepublik, den zu hinterfragen uns strafrechtlich verboten ist.


MfG
JeFra


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