Re: Besinnliches zum Osterfest
Geschrieben von Marc Malbec am 07. April 2004 15:37:59:
Als Antwort auf: Re: Der andrologische Stuhl des Vatikan. Dem Heiligen Vater ans Gemächte greifen geschrieben von Marc Malbec am 06. April 2004 15:29:42:
Hallo,
lasset uns beten, liebe Christen und Katholiken, auf daß wir ein Wohlgefallen sind im Auge des HERRN. Und nehmen wir uns Jesus Christus selbst als Beispiel und Vorbild eines gottgefälligen Lebenswandels.
Aber ach, was wissen wir armen Erdenwürmer von unserem Heiland und Erlöser. Was können wir in unserer Seelennot anderes tun, als uns an den Nachfolgern und Stellvertretern Jesu ein Beispiel zu nehmen?
Wandeln wir in den Spuren der Heiligen Väter, und wir können nicht vom rechten Wege abkommen. Die Kirche und ihre Oberhäupter, ein Glück, daß es uns bis zum Erbrechen der Heiligen Sakramente eingeflößt wird, sind unfehlbar; so unfehlbar wie jeder einzelne aus der langen Reihe der katholischen Päpste.
Nehmen wir uns die Stellvertreter Gottes zum Beispiel, und wir wissen, wie ein Leben auszusehen hat, daß dem HÖCHSTEN ein Wohlgeruch ist.
Etwa das von Papst Johannes XXIII, bei dessen Namen mich ein heißer Strom tiefgefühlter Ehrfurcht durchflutet, und ich am liebsten in die Knie gehen möchte, um mich anschließend drei Mal zu bekreuzigen. Heiliger Vater Johannes, ich bin nicht würdig, daß Du eingehest unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.
Der Lebenswandel dieses wahren und echten Gottesmannes wurde von seinen Zeitgenossen schändlich verkannt, wie das bei so vielen Heiligen, Kündern und Sehern der Fall ist
Auf dem Konzil von Konstanz wurden gegen Jesu Christi Statthalter folgende, bestimmt erstunkene und erlogene Vorwürfe erhoben, so wie einst die allerkeuscheste Susanna von Lustgreisen verleumdet worden ist.
Lesen wir, was das Konzil von Konstanz am 15. Mai 1415 der Inkarnation wahrer katholischer Tugend zur Last zu legen versucht:
Obwohl die skandalösesten Anklagepunkte außen vor gelassen wurden, hat man den Stellvertreter Christi nur wegen Piraterie, Mord, Vergewaltigung, Sodomie und Blutschande angeklagt.
Papst Johannes XXIII, bürgerlich Baldassare Cossa, wurde u.a. zur Last gelegt, er habe
- das Kardinalskollegium eingekauft, d.h. bestochen
- seinen Vorgänger, Papst Alexander V. vergiftet
- glaube weder an die Auferstehung noch an eine Leben nach dem Tod und
- gebe sich animalischen Freuden hin, bis hin zu Inzest, Sodomie und Geschlechtverkehr mit 300 Nonnen.
Mord, Ehebruch, Inzest und Atheismus wurden von unserem Heiligen Vater im Laufe des Verfahrens sogar gestanden, worauf er seines Amtes enthoben worden ist.
Dieser gute Mann hat den gottgefälligen Lebenswandel offenbar zu weit getrieben, so daß die eine, heilige und katholische Kirche sich genötigt sah, unseren Helden durch eine spätere, gleichlautende Neuausgabe aus dem allgemeinen Gedächtnis tilgen zu wollen.
Die gleiche historische Überarbeitung wurde den Heiligen Vätern Benedikt XII, Benedikt XIV, Klemens VII und Klemens VIII zuteil.
Buß und Reu, Buß und Reu knirscht das Sündenherz entzwei, vor allem meines, wenn ich sehe, wie weit ich hinter dem leuchtenden Beispiel der Allerheiligsten Väter zurückbleiben muß.
Nicht einmal Alexander dem VI., vulgo Rodrigo Borgia (1492-1503), vermochte Johannes XXIII gerecht zu werden - weshalb ihm vermutlich die Ehre einer innerkirchlichen Auferstehung versagt geblieben ist.
Dabei hat er alles getan, was in Macht und Kraft - nicht nur - seiner Lenden gelegen ist.
Alexander VI. hat sich eine offizielle Mätresse, Vanozza Catanei, gehalten, ein Dutzend Kinder in die Welt gesetzt, Orgien gefeiert, Kardinäle bestochen, seine eigene Tochter, Lucrezia Borgia, aufs Bettlaken gelegt - aber alles vergebens.
Um auf dem Throne Petri heilig zu werden, muß man es noch stärker treiben.
Jedenfalls weiß ich jetzt, was Kardinal Wetter und seine Kollegen meinen, wenn sie uns an Karfreitag zu Buße und innerer Einkehr ermahnen.
Auf jeden Fall werde ich mir schon mal eine Großpackung Präser und Viagra bereithalten.
Marc Malbec