Ein Kampf zweier Kulturen

[ Prophezeiungen & Aktuelles Weltgeschehen ]

Geschrieben von Elias am 23. November 2001 07:29:15:

Als Antwort auf: Gegenkraft gegen eine reale Gefahr geschrieben von Elias am 23. November 2001 07:31:35:

Allo another

Auch für den von mir erwähnten "Kulturkampf" Konservativ contra Liberal bzw. Klerikal/Anti-Klerikal gibt es in den Prophezeiungen Erwähnungen, zumeist aber aus einer konservativen "Gegenperspektive". Für einen kirchennahen Menschen mag es eine "Zeit der Versuchung" sein, wenn der konservative "Glaube klein" wird, wenn gar der "Papst flüchten" muß, u.v.m.

Es gibt im Buddhismus eine Prophezeiung, daß dieser sich nach Westen ausbreiten würde, wenn die Vögel aus Eisen (Flugzeuge) fliegen täten. Seit einigen Jahre fliegen nun die Vögel aus Eisen und die Ideen von Karma und Wiedergeburt breiten sich tatsächlich nach Westen aus.

Auch die Weltzeitalter-Lehre kündet ein Ende des Fische-Zeitalters an. Es stellt sich die Frage, wie friedlich dieser Übergang stattfinden wird. Wird die alte Macht die neuen Ideen "begrüßen" oder wird sie diese "bekämpfen". ich befürchte letzteres. Viele Prophezeiungen wirken auf mich fast wie Durchhalteparolen einer Zeit, die zuende geht.

Als die 68er und die Flowerpower-Bewegung die alten prüden spießig-konservativen Normen durchbrachen, war ich noch zu jung um diesen Prozess wirklich bewußt zu erleben. Aber auch in meinem Umfeld erkannte ich noch die letzten Ausläufer dieser konservativen Wertordnung. Unser religiös er desinteressierte Nachbar ließ damals seine Kinder katholisch taufen, um im Beruf als Beamter weiter zu kommen.

Diese alten Ideale wurden von dieser Gegenbewegung einfach überrannt. Gleichzeitig begann mit dem Medien- und Informations-Zeitalter eine ganz neue Epoche bzgl. der zur Verfügung stehenden Information, auch und gerade im religiös-weltanschaulichen Bereich. Mit der Esoterik-Bewegung begannen viele Menschen sich aus dem Muff von 1000 Jahren zu lösen und einen neuen, eigenen Weg einzuschlagen.

All dem hatte die Kirche ursprünglich außer Durchhalteparolen nichts entgegenzusetzen. Doch bereits in den 80er-Jahren erkannte ich, daß sich eine "konservative" Gegenbewegung formierte. Vielleicht hatte das auch etwas mit dem damaligen Regierungswechsel zu tun.

Die überschwängliche Euphorie der 70er war verflogen und die Mädels am Baggersee zogen das Bikini-Oberteil wieder an. Inzwischen hat sich die Kultur so weit verändert, daß sogar die ehemaligen Protestler inzwischen Militäreinsätze beschließen.

Und die Friedensbewegung ... sie ist verschwunden. Also Gleichschritt, Marsch.

Dieser Wertewandel "zurück" ist nicht mehr zu übersehen. Die letzten Auswüchse dieser Entwicklung sind: verdachtsunabhängie Ermittlungen, Rasterfahndung, Fingerabdruck im Pass, Gesinnungsschnüffelei ... Die konservativen Zügel werden wieder angezogen. Da gibt es gar keinen Zweifel.

Aber auch der Same der kulturellen Offenheit aus den 70er Jahren ist aufgegangen. Ich kann mich noch damals an die Schriften von Allen Watts erinnern, der die Buddhistischen Philophien in die FlowerPower-Generation brachte.

Beide Kräfte treffen nun aufeinander: Die offene Spiritualität des Wassermann-Zeitalters und der totalitäre Machtanspruch der Konservativen. Beide Kräfte sind auf dem Vormarsch. Und wenn sich nichts ändert, dann wird dieser Konflikt eskalieren, vermutlich mit einem zeitlich befristeten Sieg der Konservativen. Sie sind einfach geschlosser und mit mehr Finanzmitteln ausgestattet. Aber wie lange sich so ein Sieg halten wird?

Die einzige Lösung dieses Kampfes der Kulturen sehe ich im Aufdecken der gemeinsamen Wurzeln. Das versuche ich z.B. mit dem Thema Kreuz-Symbolik: Christentum, Platonismus und Heidentum haben tatsächlich eine gemeinsame Wurzel!!! Die eine Seite scheint dafür prinzipiell offen zu sein, die andere nicht.

Diese Fronten beider Seiten gehen mitten durch dieses Forum. Die einen stehen auf der einen Seite, die anderen auf der anderen. Wenn es zu offenen Konflikten kommt, werden wir vermutlich auf verschiedenen Seiten stehen, so bedauerlich wie das auch ist.

Wenn wir hier im Forum es nicht schaffen den dogmatischen Starrsinn abzulegen, der einen Dialog der beiden Kulturen verhindert, wie soll das dann in der Gesellschaft klappen. Ein Dialog, bei dem eine Seite einen Absolutheitsanspruch erhebt, wird nie klappen.

So lange dieser Anspruch auf Verabsolutierung der eigenen Werte und Vorstellungen existiert kann man als außenstehender sich entweder diesem Anspruch beugen oder gegen ihn angehen.

Für diesen Kultur-Kampf gibt es durchaus historische Vergleiche:

Der Kampf der Kirche gegen die Arianer
Der Kampf der Kirche gegen die Gnostiker (Katharer)
Der Kampf der Kirche gegen die Waldenser
Der Kampf der Kirche gegen das germanisch-kelische Heidentum
Der Kampf der Kirche gegen die Reformation (Gegenreformation und 30-Jähriger Krieg)
Der Kampf der Kirche gegen Humanismus, Aufklärung und Demokratie
Der Kampf der Kirche gegen Templer und Freimaurerei
Der Kampf der Kirche gegen wissenschafliche Erkenntnisse (von Galilei bis Darwin)
Der Kampf der Kirche gegen viele Naturreligionen und Naturvölker (hauptsächlich in Südamerika)

Bei dieser Historie kann man mir wirklich keiner Panikmache vorwerfen, wenn ich vor einem Kamf der Kirche gegen die "moderne Gesellschaft" warne.

Man muß mal deutlich sagen: Unser relative Freiheit ist erst etwa 30 Jahre alt!!!! 68 ist erst 33 Jahre her! Die Katharer in Südfrankreich hatten eine deutlich längere Zeit der Freiheit. Nach grade dreißig Jahren brauchen wir uns nicht einzubilden, daß damit das Problem des Klerikalen Konservatimus beseitigt sei. Für uns Menschen mag das eine enorme Zeit seien, in der man vieles vergißt. Im Vatikan ticken die Uhren langsamer. Was sind da schon 30 Jahre?


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