Re: Kein Grund für uneingeschränkte Unfreiheit

Geschrieben von Elias Erdmann am 02. März 2004 19:41:26:

Als Antwort auf: Re: Kein Grund für uneingeschränkte Unfreiheit geschrieben von Astro am 01. März 2004 21:32:44:

Hallo Astro

> für einen Wassermann, der sich das Wort Freiheit auf die Fahnen geschrieben hat, ist es nur > schwerlich zu verdauen, dass die Freiheit des Willens eingeschränkt sein soll.

Ich bin tatsächlich Wassermann und habe einen sehr ausgeprägten Freiheitswillen. Aber um so stärker spüre ich auch die Dinge, die meine Freiheit einschränken.

> Tatsächlich zeigen neuere Untersuchungen bei der Gehirnforschung, dass bei einem
> Auswahlprozess die Entscheidung längst in den Neuronen gefallen ist, auch wenn die
> Person noch einige Zeit hin-und-her-wägelt.
> Der Mensch ist zum großen Teil Marionette seiner Neurone.
> Er überschätzt seinen freien Willen.

Dessen bin ich mir voll bewusst. Als Marionette der Neurone würde ich ihn dennoch nicht bezeichnen. Immerhin beweisen uns Todesnäheerlebnisse, dass wir auch dann denken können, wenn unsere Neuronen schweigen. Das wird bei der „wissenschaftlichen“ Hirnforschung aber zumeist ignoriert, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

> Der freie Wille ist in vielen Fällen eine Illusion.

Dem würde ich wiederum zustimmen. Aber sobald ich auch nur etwas freien Willen zugestehe, ist die Zukunft nicht exakt festgelegt, denn minimale Änderungen im Ablauf können zu ganz anderen Ergebnissen führen.

Ich habe absolut keine Probleme damit, wenn jemand sagt, dass unser freier Wille zu 90 Prozent oder mehr eingeschränkt ist oder von anderen Faktoren beeinflusst ist. Nur eine hundertprozentige Unfreiheit sehe ich nicht.

> Das weiter unten von mir gebrachte Modell enthält beide Anteile:
> den deterministischen Teil mit der Zeitachse und die Achse des freien Willens.

Mit einem Mix aus freien Willen und Determinismus habe ich kein Problem. Etwas Determinismus gibt es alleine schon durch äußere Sachzwänge.

> Insofern ist Präkognition im gewissen Maße auch möglich, was ja auch bei
> zahlreichen Menschen nachgewiesen wurde.

Auch dem kann ich voll zustimmen.

Viele Grüße

Elias



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