Eine Frage des Glaubens
Geschrieben von Hubert am 29. Februar 2004 10:04:00:
Als Antwort auf: NACHRICHTEN 29. 2. 04 (o.T.) geschrieben von Pez am 29. Februar 2004 09:44:45:
Hallo zusammen,
und wieder mal ein paar interessante Informationen aus der heutigen Welt am Sonntag, Seite 12. Es handelt sich um ein Gespräch zwischen dem Harvardprofessor Samuel P. Huntington und dem Präsidenten der London School of Economics, Anthony Giddens:
Eine vergleichende Untersuchung zur Religiosität in siebzehn Industriestaaten weist den USA eindeutig den ersten Platz zu. In einem Ranking wurden sie mit dem Koeffizienten 1,7 bewertet
USA: 1,7
Irland: 4,1
Polen: 5,2
Italien: 5,9
GB: 11,6
D-West: 12,1
D-Ost: 16,3Huntington: „Es ist nicht zu übersehen, daß wir, mit Ausnahme von Europa, zurzeit eine weltweite Renaissance der Religion erleben. Fast überall nimmt ihre Bedeutung als ein Instrument zur Begründung von nationaler Identität oder der Legitimierung von Machtansprüchen zu, aber auch als eine Ursache innergesellschaftlicher Konflikte. Die USA sind jeden falls heute um ein Vielfaches religiöser als noch vor zwanzig oder dreißig Jahren.“
Und ebenfalls Huntington:
„Lassen Sie mich abschließend trotzdem noch einmal auf den derzeitigen transatlantischen Konflikt zur sprechen kommen, der sich ja ganz offensichtlich an der Frage entzündet, wie sich die westliche Welt gegenüber dem Islam positioniert. Die Zuwanderung moslemischer Einwanderer nach Westeuropa hat schwerwiegende soziale Probleme zur Folge und rückt dort die Frage nach nationaler Identität wieder in den Vordergrund. Weil unter den Migranten zum Teil extremistische Islamisten sind, ergeben sich aber auch sicherheitspolitische Erwägungen. Um der Herausforderung durch den globalen Terrorismus Herr zu werden, ist es unerlässlich, daß Europa und die USA eine gemeinsame Strategie erarbeiten. Dazu gehört meiner Meinung nach auch die Bereitschaft, unter gegebenen Umständen einen Präventivkrieg in Erwägung zu ziehen. Denn militante Islamisten lassen sich durch nichts abschrecken; schon deshalb gilt es ihnen im Falle eines drohenden Anschlags zuvorzukommen“Wenn ich die beiden Aussage gegenüberstelle, dann schließe ich daraus, daß eine gemeinsame Strategie zwischen Europa und den USA gegenüber dem globalen Terrorismus im wesentlichen daran scheitert, daß Europa zu wenig religiöses Bewußtsein hat, um sich für präventive Militärschläge erwärmen zu können. Oder?
Herzlichst,
Hubert
- Aber was für ein Glaube franke43 02.3.2004 13:14 (10)
- Re: Aber was für ein Glaube Hubert 02.3.2004 19:38 (9)
- Was Bush hochhält franke43 03.3.2004 08:15 (8)
- Re: Was Bush hochhält Zwobbel 03.3.2004 10:26 (7)
- Apropos: "Dudde" BBouvier 03.3.2004 12:10 (5)
- Merkur? Taurec 03.3.2004 15:42 (1)
- Re: Merkur?@ Taurec BBouvier 03.3.2004 21:43 (0)
- Re: Apropos: "Dudde" Zwobbel 03.3.2004 13:09 (2)
- Merkur "enthüllt/entblättert" BBouvier 03.3.2004 23:49 (1)
- Re: Merkur "enthüllt/entblättert" Zwobbel 04.3.2004 08:21 (0)
- Was mir stinkt franke43 03.3.2004 10:58 (0)