Re: Alle meine Vorurteile sehe ich glänzend bestätigt
Geschrieben von Marc Malbec am 27. Februar 2004 15:25:
Als Antwort auf: Re: Re Wer argumentativ am Ende ist, wird persönlich geschrieben von Bine am 27. Februar 2004 13:55:04:
Liebe Bine,
Du erlaubst bitte, daß ich ausnahmsweise zu dieser Anrede greife, aber in Deinem Fall paßt Sie wie selten zuvor.
Du bestätigst alle meine Vorurteile über Menschen mosaischen Glaubens. Soweit ich in meinem Leben mit Juden zu tun hatte, kann ich über sie nur das Beste, das Allerbeste sagen. Jiddischem Witz, Charme und Schmäh kann man nur schwer widerstehen.
Die Frage ist halt, ob ich meine persönlichen Erfahrungen so ohne weiteres verallgemeinern darf? Soll ich mich anstellen wie die heilige Dreifaltigkeit der berühmten Affen und so tun, als ob ich nicht wüßte, was in Bibel und Talmud zu lesen steht? Und daß ich den Verdacht habe, daß es einflußreiche, sehr einflußreiche Menschen gibt, die sich daraus einen Leitfaden spinnen?
In diesem Punkt, meine ich, liegt das Problem, nicht in der Abstammung!
Wir müßten fragen, wer sich aus gewissen Abschnitten der Bibel (Propheten) ein politisches Programm macht, und wer nicht? Damit hätten wir die Frage der ekelhaften genetischen, sprich rassistischen Komponenten entkleidet, und könnten an das Problem genauso herangehen wie Karl R. Popper in seiner Kritik von Marx, Hegel und Plato; und nebenbei bemerkt auch von Ludwig Wittgenstein, aber das sehr viel mehr in den Anmerkungen als im Text selbst.
Das wäre mein Vorschlag: Sich auf den Text/die Texte beziehen und daraus die Kritik entwickeln.
Was Popper mit Platon, Hegel, Marx und Wittgenstein macht, sollte uns im Fall der Bibel und den ihr zugeordneten Interpretationen doch ebenfalls erlaubt sein?
> Nachträglich auch noch lieben Dank für Deine positiven Bemerkungen zur Diskussion von JeFra und mir !
Ich war in meiner schriftlichen Äußerung noch sehr zurückhaltend. Vor Deiner charakterlichen Noblesse müßten wir alle den Hut ziehen. Ich sogar einen tiefschwarzen, weil es einige Leute gibt, die mir mal empfohlen, vielleicht sogar angedroht haben, "irgendwann mal kaufe ich Dir einen schwarzen Hut". Und weil Du so offen warst, etwas über Deine Oma und ihren Sepp zu schreiben, sage ich Dir, daß mich Leute, die es wissen müßten, gefragt haben, ob meine Eltern oder Großeltern nicht irgendwo aus den Ländern des Nahen Ostens stammen.
>Weißt Du, mir persönlich ist sehr viel daran gelegen auch einmal darzulegen, daß sicherlich nicht alle Menschen mit mosaischem Hintergrund daran gelegen ist, die anderen Menschen ihrer Heimat als "ewig Schuldige" an den Pranger zu stellen.
Ich glaube überhaupt, daß das Problem nicht die Völker sind, sondern deren weltliche bzw. geistliche Führung. Was bei uns Deutschen der Fall war könnte sich doch in anderer Form auch bei anderen abspielen? Etwa in Gestalt des Zentralrats, des JWC und anderer Organisationen?
Ich würde bei diesem Thema vor allem eine Innergruppendifferenz vermuten, wie es im Soziologendeutsch heißt.
>Warum sollte ich nun Dich oder JeFra oder sonst einen anderen Menschen für etwas verantwortlich machen wollen, was derjenige selber gar nicht getan hat ? Das selbe Recht bitte ich mir allerdings auch für mich selber aus bzw. für die Menschen, die ebenso denken.
Wenn nur alle so wären wie Du, das Glück wäre kaum auszuhalten.
>Ich kann es verstehen, wenn Menschen wie JeFra gereizt auf eine bestimmte Lobby reagieren, die mir selber, obwohl ich auch von Deutschen mosaischen Glaubens abstamme, gewaltig auf den Senkel geht. Ich frage mich nur, von welcher Seite dies propagiert und unterstützt wird.
Damit hast Du, wie ein Klinikleiter von Anno Tobak, das Bauchgeschwür ertastet, und der Patient schreit auf, daß sein Wehklagen um die halbe Welt gellt.
Die Seite, die dies unterstützt, vermute ich in den Apologeten des Weltstaates! So, und jetzt kommt´s: Es ist vollkommen schnurz ob ihnen ein Stückchen Haut sonstwo fehlt, ob sie von einer jiddischen Mame in die Welt gesetzt wurden, es geht einzig und allein darum, welche Absichten sie verfolgen. Wenn ich meinen Standpunkt in einem Satz, BILD-Schlagzeilen-mäßig, zusammenfassen wollte, würde ich sagen:
Es geht nicht um die Abstammung, sondern um die Absichten!
Möglicherweise spielen bei den Absichten Thora, Talmud, Neues Testament und Apokalypse eine nicht zu vernachlässigende Rolle.
> Natürlich kann ich verstehen, wenn ein Manesch seine Verwandten durch den Holokaust verloren hat, daß dieser eben auf diese bestimmte Sorte Leute absolut sauer reagiert. Nur sollte er eben dann genau auf diese Sorte Leute sauer sein und nicht auf ein ganzes Volk. Das prangere ich sowohl an den Zionisten bzw. den Leuten an, die immer noch in der traurigen Vergangenheit verhaftet sind, als auch an Leuten, die den Holocaust negieren bzw. die ihn unter Umständen sogar gut heissen.
Warum sind nicht alle so wie Du?
>Es war schlimm, und es sollte nicht mehr passieren, und daß Besitztümer, die den Menschen weggenommen wurden nun an die Enkel der Leute zurückgegeben werden, das finde ich auch in Ordnung, das sehe ich auch als ein Muss an, denn wären diese Menschen nicht enteignet und davongejagt bzw. getötet worden, so wären diese Dinge ja nach wie vor in deren Besitz und keiner würde sich darüber aufregen. Nur sollte es eben dann auch direkt an diese Menschen bzw. deren Nachkommen gehen.
Die Gelegenheit, auch diesmal meine vollste Zustimmung zu äußern, möchte ich mir nicht entgehen lassen. Das ist ein so seltenes Vergnügen!
>Normalerweise sollte es doch möglich sein, beidseitig natürlich, Geschichte zu verarbeiten und eben diesen gegenseitigen Groll endlich einmal ad acta zu legen. Daß dies nicht möglich ist, das liegt meiner Meinung nach weder am Herrn Huber noch am Herrn Finkelstein, die als Nachbarn im Haus um die Ecke wohnen, sondern das wird bewusst immer wieder hochgeschürt, und dabei dürfen sich außer den beiden an dieser Aktion beteiligten radikalen Fraktionen mit Sicherheit auch die an die Nase fassen, die letztendlich davon profitieren (damit meine ich nun nicht den Staat Israel)
Das Problem lieget m.E. in den US-amerikanischen jüdischen Pressure-Groups.
>Wer hat ein Interesse, daß dieser Hass und dieser Konflikt weiter genährt wird ? Wer profitiert von Konflikten dieser Art ? Das sollten wir uns doch viel eher hier einmal vor Augen führen, denn dann haben wir als menschliches Kollektiv den Punkt gefunden, an dem man ansetzen sollte, etwas zu verändern.
Alle, die sich den Weltstaat mit der Hauptstadt Jerusalem auf die Fahne geschrieben haben, egal welchen Glaubens, welcher Herkunft sie sind.
Mein Verdacht in Richtung Holocaust geht ohnehin in eine Richtung, daß ich vermute, daß die getretenen und geschundenen europäischen Juden von ihren Führern bewußt ans Messer geliefert wurden. Vgl. Textstellen aus der Bibel und Äußerungen u.a. von Ben Gurion; im Sinne biblischer Prophezeiungen, die eine Rückkehr ins Heilige Land voraussagen, aber mit 6 Millionen Menschen weniger.
Ich bitte Dich, Bine, das nicht als Provokation zu verstehen, sondern dahingehend zu interpretieren, daß das Fußvolk seit eh und je von seinen Führern verheizt und in den Tod geschickt wurde. Warum sollte es bei den Juden anders sein als bei uns?
>Der Meinung bin ich als Deutsche und als Geburtsjüdin. Und ich glaube, ich stehe mit dieser Meinung nicht alleine da. Gerade darum macht es mich sowohl traurig, als natürlich auch wütend (auf beide Seiten)wenn auf Themen herumgeritten wird, auf genau dieser Art und Weise, wie dies meiner Meinung nach von gewissen Kräften im Hintergrund manipuliert wird.
Absolut d´accord! Wir sollten uns um keinen Preis der Welt von unseren "Oberhäuptern" aufeinanderhetzen lassen. Dann haben die großkopferten Schweine gewonnen. Teile und herrsche, immer und überall die gleiche Leier.
>Zu diesem Thema ist übrigens der Film "The Wall" recht interessant, der aufzeigt, wie so ein Phänomen wie das Nazireich überhaupt zustande kommen konnte, anhand einer Schulklasse. Und was die Hintergründe zu dem Ganzen anbetrifft, da empfehle ich wie immer *gg* "das schwarze Reich" von Carmin ;-))Den Film kenne ich nicht, leider. Was die Hintergründe betrifft, habe ich mir ebenfalls einige Verschwörungsschinken reingezogen, die ich lange Zeit für kranke Phantasien gahalten habe.
Bis ich auf die biblischen Grundlagen aufmerksam geworden bin, die ich ebenfalls nicht für wahr halten wollte.
Um mich nicht im Verschwörungswahn zu verirren, habe ich vor 3-4 Jahren in meinem Bekanntenkreis eine Art Wette abgeschlossen. Ich habe gesagt, wenn das, was mir aus zweifelhaften Quellen (Carmin, Sutton, Hoggan, Allen, Eggert, Internet etc.) entgegenkommt, werden wir demnächst im Nahen Osten einen Krieg sehen, mit dem Ziel, die Erdölvorkommen unter Kontrolle zu bekommen.
Darüber hinaus wird auch die Tendenz, die bekannten Nationalstaaten zu größeren Einheiten zusammenzufassen sich verstärken. Angesichts der von mir vermuteten Hintergrundmächte wird ein EU-Beitritt der Türkei ins Auge gefaßt werden, danach die Aufnahme Israels.
Der Überwachungsstaat wird weiter um sich greifen.
Das waren die Erwartungen, die ich vor Jahren, nach ein paar Gläsern Rotwein intus, geäussert habe. Wenn es mir möglich gewesen wäre, hätte ich mir mit Freuden einen Chateau Mouton oder Laffite inhaliert.
Alles hat seine Grenzen, auch die tatsächliche oder vermutete Gegnerschaft.
Weil Du etwas von Carmins Schwarzem Reich geschrieben hast, als ich mal in Paris war, habe ich mir auch den Friedhof "Pere Lachaise" angeschaut, wo u.a. Oscar Wilde, Vincenzo Bellini, Jim Morrison und auch James Rothschild begraben sind.
Bei der Gestaltung der Grabstelle Rothschilds sind mir die starken Bezüge zum alten Orient, zu Ägypten und den Pyramiden aufgefallen - das zu einer Zeit, wo ich im Hinblick auf Verschwörungsliteratur so unbeleckt, unbefleckt war wie Parsifal, der reine Tor.
In einem Buch über die Rothschilds (Frederic Morton) habe ich gelesen, daß James Rothschild im Laufe seines Lebens zusehends religiöser geworden sein soll, was zu meinen Verdacht passen würde, daß wir in der Bibel die Wurzel zu suchen hätten.
Marc Malbec