Re: Die drei tragenden Säulen der Demokratie
Geschrieben von detlef am 23. Mai 2006 15:12:59:
Als Antwort auf: Die drei tragenden Säulen der Demokratie geschrieben von Odin am 23. Mai 2006 12:34:39:
hallo,
zum urspruenglichen thema des threads werde ich noch gesondert meine meinung schreiben.
doch hier etwas, was mir immer wieder auffaellt!
Demokratie....
abgesehen von zwei ausnahmen hat es in unserem kulturkreis niemals eine demokratie im heutigen gebrauch des wortes gegeben.
die ausnahmen sind/waren:
1) einige hinterwaeldler-bezirke in der schweiz
2) ein teil der piraten im 18. und 19. jahrhundert (viktualienbrueder)all die idealistischen beschreibungen ueber die ach so edlen demokratien des altertums (griechenland, das fruehe rom) stimmen zwar, aber nicht fuer alle. damals gab es in allen "demokratisch" organisierten gemeinschaften eine sklaven und oder arbeiter und landbevoelkerung, die keinerlei rechte hatte, ausser zu gehorchen!
auf dieser basis existierten die "buerger". das waren also eine art adlige.
diese wiederum haben auf stellen innerhalb der gruppe demokratisch funktioniert.es waren also in wirklichkeit gruppenherrschaften, Oligarchien.
logischerweise muessen die oligarchen einer oligarchie untereinander "gleichberechtigt" sein. wenn sie das nicht waeren, muesste man ja von monarchie, diktat oder aehnlichem sprechen.die antiken "demokratien" waren also im heutigen verstaendniss des wortes (gleichberechtigung aller) keine.
bei den modernen demokratien sieht es aehnlich aus. entweder sind sie "repraesentative demokratien" (also diktaturen auf zeit), oder sie sind "staendisch" relativiert (preussen, england).
selbst dort, wo in der eigentlichen "demokratischen struktur" keine unterschiede vorgesehen sind, existieren verdeckte modifikatoren. (z.b. die sowjetische oligarchie)
die demokratischsten strukturen, die mir bekannt sind, sind die der kooperativen.
mit solchen arbeiten wir hier.
doch selbst da gibt es zu viele verwaessernde einfluesse.
die meinungen der prediger, funktionaere, reichen bauern haben wesentlich mehr gewicht auf versammlungen, als die meinungen der aermeren mitglieder.
es sind in wirklichkeit versteckte meritokratien.mein fazit:
demokratie, so wie sie heute von den menschen visualisiert wird, hat es nie gegeben, und wird es wohl auch nie geben.und abschliessend noch zum lieben churchill:
die fans seines bescheuerten ausspruches, dass die demokratie das beste system sei, das wir haben, sollten mal etwas nachdenken.
da sprach der premier minister des britischen empire.
ein reich, in dem ca zehn prozent der einwohner wahlberechtigt waren. um repraesentanten zu waehlen. welche diktatorisch/oligarchisch bis zur naechsten wahl herrschen sollten. zusaetzlich verfaelscht durch das "oberhaus", eine versammlung des adels. (auch eine minderheit)
wirklich eine bemerkenswerte "demokratie"...gruss,detlef
Antworten:
- @Detlef Walle 23.05.2006 18:46 (1)
- Re: @Detlef detlef 23.05.2006 19:21 (0)