Re: Der Gashahn
Geschrieben von AlexP am 31. August 2006 15:49:43:
Als Antwort auf: Der Gashahn geschrieben von Tahca Ushte am 31. August 2006 15:29:52:
Mal auf die schnelle ein paar Ideen dazu.
1. Wie realistisch haltet Ihr die Möglichkeit, dass Russland
irgendwann Westeuropa/Deutschland den Gashahn
zudreht?100%
2. Wenn ja, welche Auslöser kommen in Betracht? Z. B.
Beitrittsgesuch der Ukraine in die Nato, oder auch
Angriff taktischer Ziele der USA oder Israel im Iran?
Welche Auslöser wären noch denkbar/wahrscheinlich?Eigenbedarf. Wie das in Zukunft mit jedem Rohstoff exportierenden Land sein wird.
3. Wie lange könnte diese Blockade andauern/gehalten
werden? 1 Woche? 1 Monat? Bis zum "möglichen"
prophezeiten Finale (Angriff Russlands)?Schrittweise Reduktion.
4. Nehmen wir einmal an, Russland dreht den Gashahn zu.
Welche Folgen dürften die Bevölkerung nach welcher
Zeit zu spüren bekommen:
Energiepreise – Gas- und Ölpreise - BenzinHeizung wird wieder etwas teurer, die Hersteller von Kohlekraftwerken und Fernwärme freuen sich.
Pendler ...
normalbezahle Arbeitsplätze werden weniger und soziale Leistungen werden weiter gekürzt, das ist eher unabhängig von russischen Gaslieferungen. Wird Energie teurer lohnen Automatisierung und Importe aus Übersee umso mehr.
5. Die Foris, die genanntes Szenario für realistisch oder
gar wahrscheinlich halten, ja sogar mit längerem
Abschalten rechnen, möchte ich bitten ihre Art von
Vorsorge zu nennen.- Erwerbseinkommen ohne abhängig beschäftigt zu sein.
- isoliertes Eigenheim
- solarer Inselstrom oder die Fähigkeit Stromausfälle auszugleichen.Kommt für dieses Szenario überhaupt eine Flucht in
Frage? Wohl eher nicht, oder?Eher nicht.
Wie sieht Eure Nahrungsmittelversorgung aus?
Lebe in einem Gebiet, das weit mehr produziert als selbst benötigt und 2 Monate weniger Wintermonate als Deutschland durchschnittlich hat.
Wie schaut es mit Heizstoffen aus?
Strom (kein Witz) primär aus Wasserenergie, die etwa 4 km von hier reichlich produziert wird. Ansonsten liegt hier noch Holz. Mittelfristig ist für 50 Jahre Kohle interessant, Frankreich, Deutschland und Polen haben genug.
Wie gut sind soziale Bindungen ausgebaut? ...
Die Frage ist, wie das Belastungen aushält. Ich setze mehr darauf, dass mehrere Egoisten passende Interessen haben und an einem Strang ziehen können.
Könnr Ihr aufs Auto verzichten und wenn ja, mit welchen Einschnitten ist das verbunden?
Verzichten? Muss ich nicht, ich fahre deutlich weniger. Einschnitte sind das keine, ich habe mehr Zeit, die ich nicht im Auto rumsitzen muss.
Zur Not könnte man alles per Fahrrad erledigen, wird man altersschwach könnte man sich auch eins mit Elektromotor anschaffen (schafft mit einer Ladung locker 100km) oder wenn man sehr alt ist mit 3 Rädern. Oder gleich eines der neuen japanischen Elektro-Miniautos.
Sollte es zu keinem Krieg oder totalem weltweitem (nur der zählt) Zusammenbruch kommen, dann wird hier jeder früher oder später arbeitslos und zwar für immer. Auf dem Weg dahin werden die Beschäftigungsverhältnisse eher von immer geringer Bezahlung und minderer Qualität sein.
Bleibt die Möglichkeit sich durch arbeitszeitunabhängigen Erwerb mehr Zeit zu verschaffen, aber am Ende wird auch das kein ausreichende Einkommen mehr sichern, da der Staat viel zu viel davon wegsteuern wird.
Die meisten werden aus Gründen des Alters, Versorung und Medizin in die Staat ziehen müssen. Das bedeutet aber nicht, dass man auf Dauer auf dem Lande alles billig bekommt, das Land wird entweder unter Naturschutz stehen oder von der Agrar-Industrie vollautomatisiert genutzt werden. Bleibt man auf dem Lande als klassischer Selbstversorger wirds ein hartes Leben und die Lebenserwartung wird auf unter 50 Jahren sinken.
Wie man sich genau vorbereiten muss ist mir noch unklar, auf jeden Fall muss man flexibel sein.
cu AlexP
Antworten:
- Re: Der Gashahn E-Techniker 31.08.2006 20:30 (0)