Re: Silber/Gold

Geschrieben von Tahca Ushte am 24. August 2006 17:53:36:

Als Antwort auf: Re: Silber/Gold geschrieben von Bonifatius am 24. August 2006 17:13:48:

Hallo Bonifazius

>das kommt leider vor. Bestimmte Themen sind dann erst gar nicht mehr möglich. :-(

Auf der Terrasse war es mir zu warm. Der Garten ist bereits gemacht.
Die Neugierde überwiegt:-)

>Aber zum Thema Silber/Gold: Wer glaubt denn ernsthaft, alles vorrätig zu haben oder selbst erzeugen zu können, was er in evtl. mehreren Jahren (!) einer Wirtschaftskrise braucht?

So gemein es sich auch anhört, derjenige mit dem längsten Atem hat die größten Chancen.
Da kommen viele Komponenten ins Spiel. Die Konzentration "nur" auf Edelmetalle ist zu
einseitig, gehört aber zumindest mit in meine Überlegungen.

Es braucht ein gutes soziales Umfeld, eine intakte Familie zur gegenseitigen Unterstützung.
Freunde können wichtig werden, auf die man sich auch in einer Krise verlassen kann, so
wie sie sich auf mich verlassen können. Das wären schon einmal die sozialen Bindungen.

Ein sicherer Job ist "Gold" wert, sichert es doch die weiteren Einnahmen. Zukunftweisende
Berufswahl, wenn man vor der Entscheidung steht, rechtzeitiges Umsehen nach alternativen
Einnahmequellen, Nebenjobs, Kontakte uns so weiter und sofort.

Grund und Boden (schuldenfrei), wenn man genug im Rücken hat. Das erhöhte zu allen
Zeiten die Überlebenschancen.

Gesundheit! Dazu gehört nicht nur ein gesundes Gebiss, sondern auch gesunde
Lebensumstände (psychisch und physisch).

Ein gut gefüllter Keller hilft natürlich auch etwas länger durchzuhalten als andere.
Dieser Vorsprung erhöht die Wahrscheinlichkeit besser durchzukommen. Und fangt
jetzt nicht wieder sinnlose und thread-zersetzende Diskussionen wie Verteidigung
von Sauerkraut und Linsensuppe an. Ein Plünderer dürfte um eines schneller ins
Gras beißen.

Soll ich weitermachen? Nö:-)

>Okay, wer immer jedes Ersatzteil, wer diverse Antibiotika für Jahre vorrätig hat sowie von Blinddarm bis Zahnwurzel selbst operieren kann, der ist fein raus. Ansonsten muss er darauf hoffen, dass der Kieferchirurg gerade seine Kartoffeln braucht - oder eben ein anderes Tauschmittel nimmt.

Und genau deshalb (!!!) schrieb ich Gold eher als Silber abzustoßen! Gold zur
Spekulation, Silber (Gold des kleinen Mannes) eher als Tauschobjekt, aber auch
zum spekulieren.

>Und da sind wir wieder bei Silber und Gold: Wenn es zu einer großen Inflation kommt (siehe Weimar), dann wird man für Geld nicht mehr viel bekommen oder muss gar buchstäblich rennen, damit man noch etwas bekommt, bevor es seinen Wert verloren hat. Oder man muss etwas zum Tauschen anbieten können. Und da haben viele Leute ihren letzten Schmuck hergeben müssen, um etwas Lebenswichtiges zu bekommen.

Nicht vergessen, meine Antworten zielen auch auf einen vermutlich längeren
Atem an, sonst werden meine Aussagen wieder verdreht. Nur auf
Edelmetalle zu setzen dürfte ziemlich in die Hose gehen. Gold "könnte"
zum richtigen Zeitpunkt dazu dienen, dass zu bekommen was man vielleicht
noch nicht hat: Grund und Boden. Nochmals: Timing ist wichtig (wie Alex ja
auch sagt). Es "könnte" nämlich auch zum Zeitpunkt X zu einem Goldverbot
kommen. Reine Spekulation, aber ich spekuliere lieber mit physischen
Edelmetallen, als mit Bankversprechen und Papier. BB hat da völlig Recht.

Das wäre meine Strategie und braucht auch nicht mit mir geteilt werden.

>Sicher, es ist besser, alles Notwendige zu haben, als es teuer eintauschen zu müssen. Nur, realistisch gesehen, niemand wird über Jahre alles vorrätig haben oder günstig gegen Naturalien tauschen können. Es ist nicht schön, wenn man dann notfalls mit Schmuck bezahlen muss, aber man kann dadurch vielleicht überleben.

Eine Silbermünze schmerzt nicht so sehr wie eine Goldmünze. Die wertmäßige
Stückung ist bei Silber um ein Vielfaches günstiger gelegen.

>Wenn jetzt jemand einwirft, dass man in einer Krise oft nicht viel für das Gold bekommen hätte: Stimmt, aber das ist kein Problem des Goldes. Sondern das Problem ist, dass jemand ein knappes Gut hat, das ich dringend brauche. Und so wichtig es ist, gut vorzusorgen, so wichtig kann es auch sein, ein universelles Tauschmittel zu haben. Nicht, um darauf als Geldersatz zu setzen, sondern eben als Tauschmittel für Notfälle (dass man für Alltagssituationen selbst vorsorgen sollte, ist selbstverständlich).

Ganz genau!

>Den anderen Punkt hat Detlef ja schon genannt: Edelmetalle waren immer ein Wertaufbewahrungsmittel, das über die Krise seinen Wert bewahrt hat. Und ich sehe keinen Grund, warum das bei künftigen Krisen nicht mehr gelten sollte.

Was kostete 1920 ein normal guter Herrenanzug? 1 Oz Gold.
Was kostete 1970 ein normal guter Herrenanzug? 1 Oz Gold.
Was kostet heute ein normal guter Herrenanzug? :-))

Schon klar.

Viele Grüße
T.U.


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