Re: Tempelberg
Geschrieben von detlef am 10. August 2006 19:52:49:
Als Antwort auf: Re: Tempelberg geschrieben von Bonifatius am 10. August 2006 14:28:52:
>>>Weil zu diesem Tempelkult jedoch (täglich?)
>>>wohl Unmassen hingeschlachteter Tiere von Täubchen
>>>bis zu Widdern hin zu Jahwes Ehren gehörte,
>>>mit dann zu verzehrenden Kadavern und
>>>entsprechenden Strömen vergossenen Blutes,
>
>Lieber BB,
>diese Tiere werden, wie du schreibst, für den Verzehr geschlachtet. Wobei die Juden auf den Verzehr von Blut (und meist auch von Fett) verzichten und dies dafür dann opfern (vernichten).
>Auch bei uns werden viele Hühnchen und Täubchen "hingeschlachtet", um ihre "Kadaver" dann zu essen. Wobei wir, heute, auch noch den letzten Tropfen Blut verwerten. Und Fische (samt gefangenen Delphinen) elendiglich ersticken lassen. Und sogar den Abfall, der normal ungenießbar wäre, dann so lange mit Geschmacksstoffen aufbereiten, bis er zumindest von der Katze oder deinem Wuff gefressen wird.
>>>ist es denkbar, dass man wegen dergleichen
>>>archaischer Riten denn doch lieber klüglich
>>>auf dergleichen Unterfangen
>>>(=> doch arg strapazierte Weltmeinung)
>>>von vornherein doch lieber verzichtete??
>Da du im Zusammenhang mit Schlachttieren, die gegessen werden sollen, von Kadavern sprichst, nehme ich an, dass dir die Tiere leid tun und du Vegetarier bist.
>Aber gerade dann, wenn einem die Tiere leid tun und man deshalb Vegetarier ist, haben diese Riten etwas für sich. Denn hier werden zum einen Grenzen gesetzt, nicht alles, was möglich wäre, darf gegessen/verwertet werden. Es wird klargestellt, dass Fleischgenuss etwas besonderes ist. Nicht immer und überall darf geschlachtet/gegessen werden, sondern überwiegend im Rahmen eines Ritus zu Ehren des Schöpfers. In den Riten wird bewusst gemacht, dass Sünde (= Trennung vom Schöpfer, vom Ursprünglichen) den Tod bedeutet. Es wird gezeigt, dass dieses Tier nun sterben muss, weil ich gesündigt habe. Aber dessen Tod bedeutet mein Leben. Der Tod des Tieres, das Essen des Tieres (für dich "Kadaver") ist nichts selbstverständliches, es sollte nicht sein. Denn dass ich das Tier schlachten muss / essen kann, ist nur eine Folge meiner Sünde.
>Heute hat sich das Verständnis gewandelt, Fleisch gilt als selbstverständlich, fast überall im Essen (Nahrung?) wird auch noch der letzte Rest Tier verwertet. Wir schlingen es oft herunter, ohne an den Wert des Lebens zu denken und kennen auch keine Grenzen mehr (Blut).
>Gruß in die Runde
>B. (überwiegend Vegetarier)schon mal da dran gedacht, dass das schaechten, sprich verletzen und ausbluten lassen von tieren eine urueble fiese tierquaelerei ist?
gruss,detlef
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