Re: 666,616 La bete, das Tier, Computer

Geschrieben von Theodor am 21. Mai 2006 12:56:24:

Als Antwort auf: Re: 666,616 La bete, das Tier, Computer geschrieben von Kiaril am 20. Mai 2006 20:44:29:

>>
>>Lieber Fred,
>>nein, das stimmt nicht. Der Fund zeigt nur, dass es einen sehr alten Schreibfehler gibt. Denn es geht ja ebenfalls nur um eine Abschrift. Die Originale sind noch nicht aufgetaucht (aber durch sehr alte Quellen wurden die bisherigen Funde immer wieder bestätigt).
>>Es geht um 666. Und das macht auch Sinn, denn 6 ist in der Bibel die Zahl des Menschen. Also gleich dreimal auf den Mensch konzentriert. Statt auf Gott.
>
>Nur hinterher die 666 einzufordern weil es das eigene Weltbild verlangt ist gewagt!
>Hier noch einige Hintergrundinfos:

Hallo Kiaril,

Du hast natürlich schon recht, wenn Du darauf verweist, daß es sich nicht nur um einen einfachen Schreibfehler handeln kann, denn hierzu gibt es zu viele Handschriften in denen man die 616 finden kann, was übrigens nicht erst seit gestern bekannt ist. Interessant nur, daß es gerade jetzt so verbreitet wird, ohne auf mögliche Deutungsversuche aufmerksam zu machen. Ist das vielleicht ein Versuch bestimmte Texte zu diskreditieren?

Ich habe schon darauf hingewiesen, daß die Apokalypse kein homogenes Werk ist, wohl eher eine, über Jahrhunderte sich hinziehende, Gemeinschaftsarbeit darstellt. Es gab hellenistische Elemente, die sich mit jüdischen abwechselten, befruchteten usw. Die 616 paßt sehr gut in das altgriechische Alphabet und die 666 in das hebräische. Es sind eben zwei verschiedene Blickwinkel, wobei ich dazu tendiere den hebräisch inspirierten vorzuziehen. Macht auch im Gesamtbibelkontext m.E. mehr Sinn, da es sich mit dem hebräisch(aramäisch) verfassten Alten Testament besser verbinden läßt. Man sollte das Ganze vor dem Hintergrund der gesamten apokalyptischen Literatur dieser Zeit betrachten.

Nur mal so als Anregung:

Die Zahlen 616 / 666 stehen für das thema mundi, welches sich in seiner Extension vom Über-Vater entfernt hat. Im Griechischen endete die Welt bei Saturn, welcher dort noch als Kronos bezeichnet wurde. Sein weltliches Reich umfaßte 7 Sphären, die damals bekannten Planetensphären. Der Zahlenwert seines Namens ist 88, in sieben Sphären herrschte er, also multipliziere mit 7, und erhalte so die 616. Anm.: Die Zahlenzuordnung im Altgriechischen ist nicht willkürlich, wie bei manchen Esoterikern, sondern überliefert. Saturn ist astrologisch im bocksfüßigen, gehörnten Steinbock domiziliert, welcher dann bei den Christen gewissermaßen zum "Teufel" mutierte.

Den Niedergang des Weltenheilands (Vorläufer: Adonis, Horus, etc.) sahen manche Kulturen im Jahreslauf beginnend im Sommersolstitium, welches auf den Beginn des Tierkreiszeichens Krebs fällt. Die lichte Zeit des Tages wird ab diesem Zeitpunkt, bis zur Wintersonnenwende, zu Anfang des Tierkreiszeichens Steinbock, kürzer. Die Dunkelheit gewinnt an Macht. Zu Beginn des Steinbocks ist die Macht der Finsternis am Größten, dort ist dann auch der "Teufel" im christlichen Weltbild domiziliert. Zählt man nun die Zahlenwerte der griechischen Namen der Tierkreiszeichen von Krebs bis einschließlich Steinbock zusammen, erhält man, oh Wunder, 616. Übrigens, das sind auch wieder 7 Tierkreiszeichen, den Planetensphären entsprechend.

Andere haben den Äquinoktien den Vorzug gegeben, begannen Ihre Zählung bei Waage bis Widder, die 7 dunklen Tierkreiszeichen der Winterhälfte, der Nordhalbkugel, und erhielten so die 666.

Dies stellt natürlich nur ein Aspekt der Mysterientradition dar.

Mit freundlichen Grüssen in die Runde:

Theodor



Antworten: