Re: Ähm...

Geschrieben von Kiaril am 06. August 2006 15:32:27:

Als Antwort auf: Re: Ähm... geschrieben von detlef am 04. August 2006 21:52:13:


>>Problem: Was passiert, wenn auf einmal die Quelle des Goldes (Zentralbank) den Fluß nicht mehr genügend ernähren kann? Es könnte sich möglicherweise herausstellen, daß die angegebenen Zentralbankreserven durch die Goldverleihpraxis gar nicht mehr vorhanden sind. Buchhalterisch sind sie aber noch als Forderung real. Also insofern keine VT. DAS wäre eine Entdeckung!


>sorry, aber das ist stuss!
>ob da irgendwo gold real hinterlegt ist, oder nicht, ist piepegal.

Neinnein! Ist es nicht! Beispiel: Kostolany hat sich mal fürchterlich darüber geärgert, daß die Banken immer liquide sind. Ob sie es verdienen oder nicht, sie sind liquide. Es gibt ihm zufolge kein Gesetz, daß sie dazu zwingt regelmäßig Bilanz zu ziehen.
Als Annektdote erzählte er wie er eines Morgens in der Zeitung erfuhr, daß eine der renomiertesten Banken Ungarns über Nacht pleite anmeldete. Er fragte seinen Vater wie das sein könne. Der antwortete: Ganz einfach, sie machten Bilanz und merkten, daß sie Pleite waren...


aber wenn gold eine relevanz hat, so ist es einzig oder hauptsaechlich diese:
>man kann es bei sich selbst aufbewahren, ohne materialverlust.

Völlig richtig! My Home is my castle!


>ein goldzertifikat, ist genau so, wie ein geldschein, oder ein scheck lediglich ein zahlungsversprechen.

Vorsicht! Du verwechsest Birnen mit Äpfeln! Ein Goldzertifikat hat nicht das allergeringste mit einem Konto mit garantiert hinterlegtem Gold (wie bei E-Gold) zu tun. Du sprichst hier tatsächlich von dem sog. Papiergold.
Da wird tatsächlich so getan, als hättest Du Gold auf einem Konto. Wenn es hart auf hart geht, kann aber die Bank, sollte sie es nicht griffbereit bei sich haben, einen Bargeldausgleich vornehmen. D.h. du wirst im Extremfall mit gesetzlichem Zahlungsmittel abgespeist. Das Gold ist hiebei nicht zwingend hinterlegt!!! Von diesem virtuellem Gold ist ein vielfaches vom real vorhandenen im weltweiten Handel unterwegs ist. So wird schon seit Jahren der Goldpreis runtermanipuliert.
Viele Goldvorräte der Zentralbanken sind auch nur noch buchhalterisch vorhanden. Sollte die Zentralbank das verliehene Gold wieder einfordern, kann sie ebenfalls mit einem Bargeldausgleich abgespeist werden. Das Gold is aber wech...
Gold ist nunmal sehr begrenzt verfügbar und kann nicht einfach so von einer Druckerpresse herbeigezaubert werden.

Bei E-Gold ist das Gold allerdings ZWINGEND als Hort irgendwo in einem Tresor PHYSISCH hinterlegt. D.h., es muß REALES Gold vom Markt aufgekauft werden. Es ist somit den physischen Weltvorräten entzogen. Hier wird somit nicht nur so getan, es IST tatsächlich vorhanden. DAS, sollte sich die Geschichte mit dem digitalen Gold ausweiten, könnte die Papiergoldpraxis/Buchhalterisches Gold der Banken/Zentralbanken schwer in Nöte bringen. Die müßten dann auf Vorräte zurückgreifen, die real kaum noch existieren. In dem Fall können nicht auf Bargeld ausweichen.

>und zahlungsversprechen werden nun mal in ausnahmesituationen nicht eingehalten.

DAS ist allerdings ein Punkt!! Wie würde ein Anbieter wie E-Gold verfahren, wenn das Währungssystem zusammenbricht? Würde da nicht schon der Staat, wo der Schatz physisch gelagert wird, den Schatz beschlagnahmen und die Goldhalter wieder mit Bargeld "entschädigen"??

Da sag auch ich. My home is my castle.

Allerdings ist die Geschichte mit E-Gold in relativ sicheren Zeiten eine sinnvolle Alternative, zumal man eine gewisse Absicherung gegenüber Währungsschwankungen hat. In von der Inflation bedrohten Staaten eigentlich ein muß.

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