Re: Bei uns gibts noch viele Arbeitspferde
Geschrieben von Starfire am 31. Juli 2006 08:59:06:
Als Antwort auf: Re: Bei uns gibts noch viele Arbeitspferde geschrieben von Humorvoller Bunkerbauer am 31. Juli 2006 01:34:28:
> Auch die Ritter im Mittelalter ritten keine Sportpferde wie in Hollywoodschinken, sondern kleine und kräftige Arbeitspferde (wegen der schweren Rüstungen!).
Das stimmt teilweise. Die wirklich großen, schweren Pferde wurden erst Ende des Spätmittelalters in der Renaissance eingeführt, als der Ritterstand schon im Niedergang begriffen war.
Im Früh-, Hoch- und beginnenden Spätmittelalter waren viel kleinere, schnellere, wendigere und warmblütige Pferde gefragt. Wenn der Ritter unten lag, dann kam er auch wieder hoch und auch wieder alleine auf's Pferd, wenn sich nicht grade schon ein paar Fußsoldaten mit Keulen und Äxten an ihm zu schaffen machten. Ein Reiter in gothischer Vollrüstung kommt locker alleine wieder auf's Pferd (Rüstungsgewicht 20-30 kg), wenn ein Knappe auf der anderen Seite den Steigbügel gegenhält, damit der Sattel nicht verrutscht. (Selbst ausprobiert).
Die schweren Panzerreiter ausgehenden Spätmittelalters und der Neuzeit mit ihren 40-50 kg Turnier-Rüstungen (plus 10 kg Helm), die man nur über's Treppchen oder mit dem Seilzug auf's Pferd brachte, ritten das Gestech auch nur zum Sport. In der Zeit hatten nämlich schon die Feuerwaffen und schwere Armbrüste Einzug gehalten, die auch die dicken Rüstungen glatt durchschlugen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Plattenpanzer
http://de.wikipedia.org/wiki/RüstungMan kann davon ausgehen, daß Rassen wie die Camargue-Pferde schon von der römischen Reiterei benutzt wurden und ähnliche Rassen die bevorzugten Kriegs- und Arbeitspferde bis ins Hochmittelalter waren.
SF
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