Re: Jagdspeere
Geschrieben von Wizard am 24. Juli 2006 19:22:35:
Als Antwort auf: Re: Jagdspeere geschrieben von Starfire am 24. Juli 2006 11:14:50:
Moin Starfire,
>Eine Saufeder taugt nur zur Jagd auf Sauen. Ich kenne jemanden, der tatsächlich mit so einem Ding auf Jagd und Nachsuche geht und Erfolg hat. (In D-Land verboten!) Ich finde das hochgefährlich, aber wenn jemand die entsprechenden Fähigkeiten hat ... warum nicht. Man muß nahe an die Sau ranschleichen und einen sauberen Stoß anbringen, oder aber sehr kräftig sein, um die Sau zu halten, wenn der Stoß nicht sofort tödlich ist. Das Risiko, daß eine nur leicht verwundete Sau sich losmacht und angreift ist groß und dann gewinnt die Sau.
Mir brauchst das nicht erzählen. Ich weis nicht nur wie eine Saufeder aussehen sollte, sondern auch wie man damit umgeht und wie gefährlich Wildschweine werden können, besonders wenn sie verletzt sind. Nicht ohne Grund würde ich für so was Pfeil und Bogen vorziehen. ;-))
Für gewisse Leute ist das allerdings schon wichtig, damit sie mal von ihren völlig falschen und bisweilen Gefährlichen Ansichten herunter kommen. Da werden dann halt ein paar Filme angeschaut und ein Blick in irgend einen Katalog geworfen und sich irgendwas Waffenähnliches herausgesucht. Der Typ im Film hatte das ja auch uns es schaut ja toll aus. Muss also gut sein. ... und dann wird versucht ein Messer mit einem Sensenwetzer (sehr grober und größerer Schleifstein oder Holzleiste mit grobem Schleifmittel zum Schärfen einer Sense) zu schleifen oder man "schärft" ein Haumesser mit der Flex (36er Körnung). Besonders begeistert bin ich dann noch, wenn versucht wird irgendeine Kampfkunst mittels anschauen von bunten Bildern auf Webseiten oder aus Filmen zu lernen.
>Die auf der Website angebotenen Sauspieße erscheinen mir etwas zu schmal und die Schäfte zu dünn. Eine Wildsau hat mörderische Kraft und Schäfte unter 4-5 cm Durchmesser brechen dann einfach (Ideale Schaftstärke ca. 6 cm Durchmesser - also ein kleiner Baum). Typische mittelalterliche Spieße haben ein extrem breites, massives Stichblatt und der Saufang befindet sich ein Stück hinter der Klinge. Den Saufang braucht es, weil sich die wütende Sau sonst den Schaft entlang auf den Jäger zuarbeitet und ihn vielleicht doch noch erwischt.
Eben drum.
Die dort abgebildeten Sachen sind nichts weiter als Schaustücke für Mittelaltermärkte oder eben solche Darstellungen.
Das hier:
käme der Sache schon näher. Die obere Spitze ist so um die 50 cm lang, die anderen beiden um die 40 cm.Oder diese hier:
Etwa 35 cm lang, Kostenpunkt schlappe 1.000 €>Für Wurfspeere muß man sich auch nahe an das Wild ranpirschen. Ein Wurfspeer eignet sich gut für flüchtiges Wild und braucht auch nicht so viel Übung wie z.B. ein Bogen. Wer gut pirschen kann (das kann man lernen), der kommt mit einem Speer gut zurecht. Ich komme unter günstigen Bedinungen auf ca. 4-5 Meter an Rehwild ran. Reicht also dicke für den Speer. "Kernwurfweite" für wenig geübte dürfte so um die 10-15 Meter liegen.
Eben, mein Reden. Mit dem Bogen wird nicht anders gejagt, zumindest, wenn man’s traditionell macht. Erst mal so dicht wie möglich an das Wild heran und dann ein sauberer Schuss oder Stich. Im Idealsfall ist das Wild tot, ohne zu wissen warum. Bei der Bogenjagd im Wald geht man übrigens von ähnlichen Distanzen aus wie beim Speer. Nämlich 5 bis 20 m. Viel weiter kann man im Wald nämlich meist nicht sicher schießen, weil dann was im Weg ist.
Deine 4 - 5 m Anschleichweite bekomme ich auch hin. das Dichteste, was ich hinbekommen habe waren so um die 2 m. das Viech hat gepennt :-))
Kleiner Tipp an die "Unwissenden":
Bei einer solchen Anschleichaktion ist es nicht alleine das möglichst lautlose und vorsichtige Bewegen gegen den Wind. (Wild)Tiere können Gefahr fühlen. Man muss also auch gedanklich mir dem Wald verschmelzen und unauffällig werden.
MfG
Wizard
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