Sehr richtig
Geschrieben von Bern8 am 23. Juli 2006 13:53:54:
Als Antwort auf: Glaubensschwache? geschrieben von Hinterbänkler am 23. Juli 2006 13:30:42:
Hallo Hinterbänkler,
das ist es ja gerade, was den Unterschied ausmacht. Es ist halt erst seit der Globalisierung, der Chip- und RFID-Technik möglich, dass einige wenige die Welt in ein perfektes Sklavenhaus verwandeln (ob mit Krieg oder ohne), das gab's früher nicht: am Ende der Barbarei stand immer das Chaos, und das konnte zumindest anderen nichts mehr antun, es war regional und auch temporär begrenzt. Heute liegen die Dinge anders, weshalb gerade dann, wenn NIEMAND es erwarte, tatsächlich eine überirdische Wendung eintritt. Der Menschheit, und jedem Einzelnen sowieso, steht es frei, auch den tiefsten moralischen Morast zu durchwaten, irgendwann wird jeder für sich und auch alle miteinander einsehen, dass es so nicht weitergeht; sind dann ein paar da, die dies nicht wollen, nur weil sie sich die Taschen vollstopfen und an der Macht ergötzen wollen, sind rein objektiv die Mittel des Einzelnen dagegen hilflos. Hier wirkt dann der Satz Dostojevskij's: "Wenn Gott tot ist, ist alles erlaubt". Ob dies der Fall ist, d. h. daß Gott tot sei, zu beurteilen, bleibt jeden selber überlassen und sein Leben danach auszurichten, aber die Alternative an sich wäre für den einzelnen sicher trostlos. Ich lebe mich auf alle Fälle leichter anders.
Das Gott vieles zulässt, sieht man nicht nur heute, das letzte Jahrhundert war an Schrecklichkeit weiß Gott eine Zehnerpotenz schlimmer (Bilanz ist zwar noch nicht gezogen, aber dennoch); gestern sah ich gerade eine Dokumentation über die Verwüstungen der Bolschewistischen Revolution und ihrer Folgeerscheinungen in Russland. Reihenweise wurden die Ikonen und Glocken (Kunstwerke mit abertausenden von Arbeisstunden qualifizierter Handwerker) durch den Mutwillen des Pöbels in Schutt und Staub verwandelt; die Alten Leute standen dabei, entsetzt in der Vorahnung dessen was noch alles kommen sollte (das kam ja auch dann im WKII; ich komme nicht umhin, diese Heimsuchung als Strafe für den Mutwillen der Revolutionäre zu erkennen, wobei diese keineswegs überirdisch war, sondern zum hohen Maß selbst gemacht, die Konsequenz geistiger Verblendung und Unfähigkeit, das eigene Gehirn halbwegs einzusetzen). Hier hatte Gott nicht eingegriffen, da der allerletzte Moment nicht erreicht war und die Einsicht noch einmal zurückkommen konnte, was dann letzten Endes im Untergang des Kommunismus mündete (Ein Rückfall würde hier wie bei jeder schweren Krankheit zum Tode des Patienten führen, weshalb ich hoffe, dass sich Russland langsam auch in geistiger Richtung konsolidiert).
Wie gesagt, man sollte abwarten, und vor allem die Hoffnung nicht aufgeben.
Schöne Grüße
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