Re: Daniel / zum Verständnis biblischer Schauungen

Geschrieben von Bonifatius am 23. Juli 2006 00:38:32:

Als Antwort auf: Re: an Bonifatius: Daniel-Expertise geschrieben von Hinterbänkler am 22. Juli 2006 15:29:43:

>Diesbezüglich könnten Deine Ansätze schon hilfreich sein. Nämlich: Andere Seher fallen nach ihrer Vision nicht in Ohnmacht oder werden krank.


Lieber Hinterbänkler,

die Ansatze von Bouvier sind leider nicht hilfreich. Er schreibt z.B. (und du greifst es auf):

>Zur Steigerung der Dramatik dieser "Story"
>muss nun der arme Daniel auch noch in Ohnmacht fallen:
>--Versteht nur Keiner, wieso eigentlich??
>(Ein Phänomen, das mir bei aber- und aberhunderten
>von Schauungsberichten noch nicht untergekommen ist.)

Das stimmt vielleicht bei neuen Scheinwerfern, die jemand sieht. Oder wenn er sagt, die Mode würde sich ändern. So dass man Frau und Mann nicht mehr unterscheiden könne. Da zapft der Seher etwas an. Manche nennen es das "kollektive Unterbewusstsein". Eine sehr interessante Sache. Aber etwas ganz anderes, als Gott selbst zu begegnen. Oder einem Seiner Engel.

Der Seher Johannes begegnet in seiner Vision Jesus. Da fällt er um "wie tot". Und er muss erst einmal beruhigt werden. Erst dann erhält er die Botschaft:

Petrus, Johannes und Jakobus hatten eine interessante Begegnung. Und was passiert? Während es losgeht, fallen sie in tiefen Schlaf. Und dann reden sie Unsinn ("Lasst uns drei Hütten bauen"), um nur irgendwas zu sagen. Die Begegnung muss gewaltig gewesen sein. (Die Verklärung Jesu, siehe [http://www.bibel-online.net/buch/42.lukas/9.html#9,28])

Daniel erging es wie Johannes. Erst der große Schock. Dann der Trost. Dann die Botschaft.

Aber schau doch mal, was BB selbst schreibt. Aus der Schau von Doctorian:

Im Prinzip das gleiche. Der Unterschied ist nur graduell.

>Auch der Geheimnisverrat ist sehr speziell.
>Interessant ist, daß einem solche Ungereimtheiten beim oberflächlichen Lesen kaum auffällt.

Und wenn du noch tiefer liest, ist es keine Ungereimtheit mehr.

Der eigentliche Inhalt des Buches ist also versiegelt. Er kann erst weit nach Daniel verstanden werden. In der letzten Zeit. Also vermutlich heute. Und so kann Daniel offen reden, ohne das Geheimnis zu verraten. Denn es was eben nicht auf die Vergangenheit bezogen (Das behaupten nur einige. Weil sie biblische Präkognition per se bezweifeln) . Sondern auf die Zukunft.

Das Buch Daniel wurde ca. 530 vor Christus geschrieben. Damals konnte es noch nicht verstanden werden. Aber wir können es heute erforschen. Und große Erkenntnis finden. Aber dann dürfen wir den Inhalt nicht verdrehen. Und Daniel gar Geheimnisverrat vorwerfen. Wenn er etwas sagt, das noch gar nicht verstanden werden konnte.

Gruß in die Runde

B.


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