merkwuerdig....

Geschrieben von detlef am 16. Juli 2006 23:39:07:

Als Antwort auf: Re: ´Mit übelsten Wirren´ oder anders geschrieben von Hinterbänkler am 16. Juli 2006 22:47:52:

... den einzigen und unabaenderlichen grund fuer den wechsel vom matriarchat zum patriarchat hat keiner von euch auch nur nebenbei gestreift.

das matriarchat hat seit undenklichen zeiten bestanden. es hat hervorragend funktioniert. in den jaeger und sammler gesellschaften.
da gab es keinen nennenswerten besitz. die gruppen waren flexibel, und konnten bei druck ausweichen.

das patriarchat entstand offensichtlich genau zu dem zeitpunkt, wo die menschen ihre lebensumstaende durch nutzung von besitz verbesserten.
domestizierte weidetiere stellten einen verteidigenswertes eigentum dar. die verteridigung und aufsicht dieser tiere wurden logischerweise den waffengeuebten maennern uebertragen.
die verbesserten lebensumstaende durch dieses eigentum haben auch wieder logischerweise die soziale stellung der maenner von relativ unwichtigen anhaengseln der konsensusgemeinschaft zu herren ueber eigentum veraendert.

diese verbesserte soziale stellung der maenner wurde endgueltig zementiert, mit dem beginn des ackerbaues.
die durch ackerbau erzwungene sesshaftigkeit machte ein nachgiebig flexibles reagieren auf aeusseren druck nachteilig. womit die ganze grundlage des matriarchates konsensus, flexibilitaet, toleranz kontraproduktiv wurden.
der ackerbau, mehr noch, als das nomadische hirtentum hat den wechsel zum patriarchat besiegelt. einen acker muss man halt bei druck entweder aufgeben, oder verteidigen.
womit die maennliche sturkoepofigkeit und agressivitaet zu wuenschenswerten und notwendigen eigenschaften wurden.

(und, bitte denkt bei verteidigen nicht nur an andere menschen. auch gegen wilde tiere mwaren die maennlichen eigenschaften wesentlich effektiver, als die vorherigen weiblichen.)

wenn wir also jetzt an eine zukuenftige gesellschaft denken, bin ich der meinung, dass ein matriarchat nur fuer kleine nomadisierende gruppen sinnvoll waere.

in dem moment aber, wo die gesellschaft eigentum haben wird, oder noch praeziser, eigentum "besitzen" wird, also ortsgebunden ist, wird dieses eigentum verteidigt werden muessen. ob das gegen andere menschen, (ver-)wilderte tiere, oder auch nur per deichbau gegen fluten ist, es laeuft darauf hinaus, dass die maennliche sturheit notwendiger sein wird, als der weibliche konsens.
(dafuer spielt es auch keine rolle, ob dies eigentum innerhalb der gruppe/gesellschaft individuell oder gemeinschaftlich ist)

wer zum matriarchat zurueck will, muss zu einem jaeger und sammler lebensstil zurueckkehren.

ich zumindest will das nicht.

gruss,detlef

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