Re: nach oben - thema geld

Geschrieben von Suchender am 10. Juli 2006 22:30:47:

Als Antwort auf: Re: nach oben - thema geld geschrieben von Bonifatius am 08. Juli 2006 10:35:32:

>> auf wessen Druck, wurde das Wörgl-Geld beendet.
>> Wer hatte ein Interesse daran, daß das Zinseszinssystem nicht aufgrund eines schon
>> früher (im Mitelalter) funktionierenden Wirtschaftskreislaufes zusammenbricht?
>> Wer ist der Hauptnutznießer des weltweitbetriebenen Zinseszinssystems und wohin hat es
>> uns 2 Mal nachweislich und wird es uns einmal nach den Prophezeiungen in Kürze bringen?

>
>Lieber Suchender,
>du vermischst hier zwei Sachen. Das eine ist die Art und Weise, wie das Geld herausgegeben wird. Das andere sind die Schulden.
>Was die Überschuldung angeht, da gebe ich dir recht. Das kann nicht mehr lange gutgehen. Nur sollten wir den Fehler klar beim Namen nennen. Und das ist nicht der Zins an sich, sondern die Verschuldung. Auf "das System" kann ich lange schimpfen. Gegen die Verschuldung kann ich bei mir anfangen. Auf "das böse System" schimpfen ist leicht - nur wird es nichts bewirken. Selbst (Freunde, Bekannte, vielleicht das eigene Dorf/Stadt) aus der Verschuldung herauszukommen, ist oft hart - aber hat eine Chance.
>Bevor ich aber lange rede, bitte ich dich um ein paar Zahlen. Die werden uns hoffentlich helfen.
>- Geld wird von der Zentralbank ja nur verliehen. Derzeit zu etwa 3%. Frage: Wieviel (Bar)Geld gibt es? Wieviel müssen wir also dafür zahlen, dass das Geld existiert? Das sind Grundkosten, die wir haben. Wie die Grundgebühr beim Telefon. Die Nutzungskosten kommen extra.
>- Wir hoch ist die Gesamtverschuldung? Wieviel Zinsen müssen wir also zahlen? Das sind Kosten, die nur dann anfallen, wenn wir Schulden haben.
>Wie ist das Verhältnis der Kosten? Grundkosten für die Existenz des Geldes einerseits. Und die Folge der Schulden andererseits?
>Gruß in die Runde
>B.
>
>>Wen bezahlen die Hauptnutznießer, damit sich an dem jetzigen System bis zu seinem Untergang (den Karl Marx ja schon so vortrefflich ökonomisch nachgewiesen hat) nichts ändert?
>>Welche Alternative siehst Du, wenn Du beide Wirtschaftskreisläufe für die Zukunft ausblendest?
>>Gruß Suchender


Hallo Bonifatius,

ich versuche den Ursachen immer auf den Grund zu gehen und die fangen nicht bei den Schulden und Zinsen an, sondern bei denen, die sich hinter einem solchen System etwas gedacht haben, was sie damit erreichen wollen - genau wie Du mit dem Kredit, denn Du gegen Zinsen aufnimmst. Die Annahme, daß eine Bank Kredite gibt, um Dir einen Gefallen zu tun, ist irrig und das weißt Du selbst. Die Realität zeigt uns, daß Banken immer mehr zu Großbanken fusionieren, um die absolute Kontrolle allen Geldverkehrs und somit über die Ausgabe des Geldes Einfluß zu nehmen. Ohne Gewinnerwartung, kein Kredit - ohne Kredit sind, wie wir heute sehen, viele Unternehmen zum Untergang verurteilt. Daß dabei politische Entscheidungen, auf die die Banken direkt und indirekt mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln Einfluß nehmen, soll Dir dieses Beispiel veranschaulichen. Wir gehen stets davon aus, daß in diesem "Geldkreislauf" alles entsprechend unseren Vorstellungen über die Geldvergabe abläuft. Wie sehr aber die Banken und vor allen deren Drahtzieher das Geschehen beeinflussen zeigt uns an diesem Beispiel, daß wir idealistische Vorstellungen vertreten, die bewußt in der Öffentlichkeit gepflegt und gehätschelt werden, aber in Wirklichkeit uns alle in den Ruin treiben. Und dies nicht als alleinige Folge des Zinseszins, sondern der flankierenden Maßnahmen der Politmarionetten. Da Du und alle anderen keine Möglichkeiten haben auch nur ansatzweise an wirtschafts- und finanzpolitische Entscheidungen teil zu nehmen, ist es eine Illusion die Verselbstständigung der Banken zu den eigentlichen globalen Herrschaftszentren verhindern zu können.
Da fällt mir der Satz von Anselm Rothschild, Urvater aller Finanzmanipulationen, hatte gesagt: „Gebt mir die Befugnisse einer Notenbank; dann kümmere ich mich nicht um den Gesetzgeber.“ Das war das, was die Hochfinanz von Paul Warburg verlangte: eine Konstruktion, die das Recht der Geldschöpfung und Geldvernichtung in Amerika in ihre Hände legte. Damit konnten sie praktisch jede öffentliche Aktivität steuern.

Gruß Suchender

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